Deutscher Europameister im Zentrum der Kontroverse: Spielabbruch aufgrund von Böller-Angriff
Belgrad (Serbien) – Beim Handball-Europapokal kam es zu chaotischen Ereignissen, als bereits vor dem Spielanpfiff Fans des serbischen Clubs Partizan Belgrad für Unruhe sorgten, was letztlich zum Abbruch des Spiels führte. Unter den Akteuren befand sich auch der deutsche Europameister Erik Schmidt (32).
Ursprünglich stand am Sonntagabend das Rückspiel zwischen Partizan Belgrad und AEK Athen an, in dem es um den Einzug ins Halbfinale des EHF European Cups ging.
Schon während des Aufwärmens der Gastmannschaft wurden jedoch pyrotechnische Gegenstände ins Spielfeld geworfen – eine Aktion, die den regulären Spielbeginn unmöglich machte.
Aufgrund dieser Vorgänge zog sich die Mannschaft aus Athen zunächst in die Umkleidekabine zurück. Als sie versuchte, erneut ins Spiel zu finden, wurden sofort weitere Böller gezündet.
Die EHF sah sich aufgrund „Sicherheitsbedenken in der Halle“ gezwungen, das Spiel rund eineinhalb Stunden nach dem geplanten Anpfiff offiziell abzusagen.
Im Mittelpunkt des Geschehens stand auch der 2016 gewonnene deutsche Europameister Erik Schmidt, der seit Sommer 2024 für AEK Athen spielt.
"Noch bevor der Anpfiff ertönte, wurden uns von den Heimfans vier Böller entgegengeworfen. Daraufhin verließen wir die Halle für einige Minuten. Als wir zurückkehrten, folgten zwei weitere Böller, woraufhin das Spiel endgültig abgebrochen wurde", berichtete Schmidt gegenüber Bild von den dramatischen Ereignissen.
Die Vorfälle hatten auch körperliche Folgen: "Einer unserer Spieler hatte Ohrenschmerzen und musste noch in der Kabine von einer Ärztin untersucht werden."
Für Partizans Präsident Miljan Zugic war das aggressive Verhalten der eigenen Fans lediglich eine Reaktion auf das Hinspiel, in dem seine Mannschaft in Athen mit Spuckattacken und Bier übergossen worden war.
Er äußerte sogar den Verdacht, dass AEK Athen absichtlich nicht antreten wollte: "Die Gäste erklärten, dass sie unter keinen Umständen spielen würden, weil sie um ihre Sicherheit fürchten. Obwohl wir ihnen versicherten, dass alles in Ordnung sei, habe ich das Gefühl, dass sie von Anfang an nicht wirklich spielen wollten. Sie waren sich bewusst, dass sie hier auf eine fast höllische Stimmung treffen würden, denn sie haben uns zuvor das Leben zur Hölle gemacht."
Die Entscheidung, ob das Spiel neu angesetzt oder als Niederlage für die Gastschaft gewertet wird, liegt nun bei der EHF. Im vorherigen Hinspiel hatte Athen mit 27:22 gewonnen.