Streit zwischen Hoeneß und Matthäus: Sepp Maier zeigt sich skeptisch
Von Volker Gundrum
München – Torwart-Ikone Sepp Maier (81) zweifelt daran, dass Lothar Matthäus (64) im Konflikt mit Uli Hoeneß (73) ernst genommen wird. „Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass sich beim FC Bayern wirklich jemand hinstellt und sich bei Uli entschuldigt. Man kennt ihn doch“, erklärte der 81-Jährige im Gespräch mit Sport1.
Der Rekord-Nationalspieler Matthäus und Bayern-Boss Hoeneß hatten sich zuletzt erneut öffentlich aneinandergerauft.
Matthäus zeigte sich besonders verärgert darüber, dass Hoeneß wieder mit Äußerungen für Aufsehen sorgte, die seiner Meinung nach dem Verein schaden.
Er berichtete, dass ihn „Leute vom FC Bayern kontaktiert haben und fragten: ‚Warum fängt er schon wieder damit an?‘“
Die gegenseitigen Spitzen sind nur ein weiterer Punkt in einer langen Reihe von Differenzen zwischen den früheren Weggefährten Hoeneß und Matthäus.
Schon in der Vergangenheit hatten sie sich mehrfach öffentlich kritisiert – sei es bei Transferentscheidungen oder grundsätzlichen Urteilen über den deutschen Rekordmeister aus München.
„Das ist fast schon ein Ritual“, kommentierte der langjährige Bayern-Keeper Maier.
„Uli sagt halt, was ihm gerade in den Sinn kommt – das war schon immer so. Dass er diesmal gleich wieder gegen Matthäus austeilt, überrascht mich nicht. Jeder weiß: Wenn Uli und Lothar aneinandergeraten, fliegen kurz ein paar Fetzen, aber es geht nichts kaputt. Für mich ist das kein echter Konflikt, sondern eher ein bisschen bayerisches Schauspiel. Nur wirkt es in der Öffentlichkeit größer, als es tatsächlich ist.“
Das sei typisch für Uli, so Maier weiter. „Seine Kommentare sind manchmal schärfer als nötig, aber das gehört zu seinem Charakter. Und Lothar? Der steckt das ein, kennt das ja seit 25 Jahren. Die beiden brauchen sich fast wie zwei alte Rivalen im Boxring. Mal schlägt der eine zu, dann der andere.“
Maier erinnerte an die Äußerung, Matthäus dürfe nicht einmal als Greenkeeper bei Bayern arbeiten.
„Das war damals ein echter Knallersatz. Aber seien wir ehrlich: Niemand kann Matthäus’ Karriere kleinreden. Weltfußballer, Rekordnationalspieler – das steht fest. Uli bleibt eben bei seiner Haltung: An seinem Tisch bestimmt niemand anderes.“