Bis zum Schlusspfiff benehmen sich die Anhänger von Lok und Chemie beispielhaft – danach eskalierte es mit herumfliegenden Müllcontainern!
Leipzig – Auf dem Papier schien das Viertelfinalspiel im Sachsenpokal zwischen der BSG Chemie Leipzig und Lok Leipzig am Sonntagnachmittag eindeutig entschieden zu sein. Mit einem Endstand von 4:1 setzte sich der Favorit in Blau-Gelb durch. Innerhalb der Fangruppen verlief es zunächst recht ruhig, doch nach dem Schlusspfiff kam es zu Unruhen.
Offenbar nicht etwa aus Gründen der Kälte, entzündeten die Gönner der Lok im Gästeblock ein kleines Feuer.
Zügig kamen Sicherheitskräfte mit Feuerlöschern zum Einsatz, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Erst als der Rauch verzogen war, ließ sich erkennen, dass sogar die Dixi-Toiletten in frischen Farben erstrahlten.
Kurz darauf wurden vor der Tribüne der Chemie einige Mülltonnen durch die Luft geschleudert. Es scheint, als hätten einige Anhänger in den Vereinsfarben Grün und Weiß Auseinandersetzungen mit der Polizei begonnen. Beamte setzten Pfefferspray ein und nimmten mindestens zwei Täter fest.
An der sogenannten "Pöbelecke" war offenbar schon damit gerechnet worden, dass es in dieser Situation zu Ausschreitungen kommen könnte – schließlich standen hier die Fans beider Lager einander relativ nahe.
Eine abschließende Bewertung der Vorfälle nach dem Spiel wird die Polizei wohl jedoch erst im Laufe des Abends vornehmen können.
Sportlich waren sich die Trainer beider Mannschaften nach dem Schlusspfiff weitgehend einig: Über weite Strecken verlief das Spiel ausgeglichen, nur vor dem Tor zeigte der Favorit deutliche Überlegenheit.
Loks Trainer Jochen Seitz erklärte: "Wir sind wirklich erleichtert, das schwierige Auswärtsspiel überstanden zu haben. Es war ein ausgeglichenes Duell ohne viele Torchancen."
Chemies David Bergner ergänzte, dass schon früh eine mögliche Überraschung zunichte gemacht wurde: "Mit den frühen Toren haben wir dem Gegner jeden Wunsch erfüllt. Dennoch denke ich, dass wir einen ordentlichen Kampf geliefert haben."
In zwei Wochen treffen beide Teams wieder in der Regionalliga Nordost aufeinander.