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Pyro-Pause und Fadenkreuz: Protestchaos überschattet Zweitliga-Derby

Autor: Sebastian Stiekel

Hannover – Im direkten Duell zwischen den niedersächsischen Rivalen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig kam es am Sonntagmorgen zu einem abrupten Abbruch, nachdem Anhänger von Hannover 96 pyrotechnische Gegenstände auf den Spielfeldbereich geschleudert hatten. Zudem erschien Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (56, SPD) in einer grafischen Darstellung als Zielscheibe.

Etwa zehn Minuten nach Spielbeginn wurden die ersten Raketen abgefeuert, woraufhin Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck (38) beide Mannschaften veranlasste, sich an den Seitenlinien zu begeben.

Nach einer sechsminütigen Unterbrechung nahm das Spiel wieder seinen Lauf auf. Unmittelbar darauf präsentierten die Hamburger Fans ein Banner, auf dem Innenministerin Behrens in Form eines Fadenkreuzes abgebildet war. Nur kurze Zeit später wurden auch Tennisbälle in das Spielgeschehen geworfen – eine Parallele zu den einstigen Demonstrationen gegen den misslungenen Investoren-Deal der Deutschen Fußball Liga.

Bisherige Duelle dieser beiden Traditionsklubs waren immer wieder von Ausschreitungen geprägt, weshalb die Behörden einen partiellen Ausschluss von Gästefans anordneten.

So war beispielsweise der Fanblock der Braunschweiger auf eine maximale Auslastung von 60 Prozent begrenzt. Protestbedingt reisten tatsächlich lediglich rund 800 Anhänger von Eintracht Braunschweig in die Landeshauptstadt.

Auch die heimischen Zuschauer protestierten gegen die getroffenen Maßnahmen und verzichteten während des Spiels auf ihre übliche Unterstützung. Beide Fanlager machen für diese Einschränkungen die Innenministerin Behrens verantwortlich.

Tabelle 2. Bundesliga

Für die Tabelle der 2. Bundesliga bedeutet dies: Der Saisonendrang entscheidet darüber, wer als Meister der Zweitliga den Aufstieg in die 1. Bundesliga schafft – dies gilt ebenso für den Zweitplatzierten. Mannschaften auf dem dritten Rang kämpfen dann in einem Relegationsduell, in dem sie sich mit dem drittletzten Club der Bundesliga messen, um den Verbleib in der höchsten deutschen Fußballspielklasse zu sichern.