Zitter-Debüt für Hjulmand: Neuer B04-Trainer bremst Eintracht-Spitzenreiter trotz doppelter Unterzahl
Leverkusen – Eine Serie findet ihr Ende, während eine andere womöglich gerade erst beginnt! Kasper Hjulmand setzte den starken Eintracht Frankfurt beim ersten Einsatz als Chefcoach von Bayer Leverkusen gleich ein Bein und erzielte mit seiner Mannschaft in doppelter Unterzahl einen 3:1-Sieg (2:0). Für die Hessen bedeutet dies nicht nur die erste Niederlage der laufenden Spielzeit, sondern auch den Verlust eines wichtigen Spielers.
Mit zwei präzise geschossenen Freistößen avancierte Alejandro Grimaldo zum Matchwinner für seinen neuen Trainer, doch zuvor dürfte beiden Seiten mehrfach das Herz bis zum Hals geschlagen haben.
Nach zwei überzeugenden Auftaktsiegen startete die SGE im Spitzenspiel der Bundesliga am Freitagabend holprig – und mittendrin erwischte es Rasmus Kristensen.
Der dänische Energizer griff sich plötzlich an den rechten Oberschenkel und ließ sich auf den Boden sinken. Kurz darauf stand fest, dass der 28-Jährige vorzeitig ausgewechselt werden musste. Für ihn kam Nathaniel Brown ins Spiel (7.).
Kaum war der Verteidiger vom Feld, musste er mit ansehen, wie sich die Situation für Frankfurt weiter verschärfte. Vor seinem Abgang hatte Nathan Tella im Duell mit Can Uzun einen Freistoß aus etwa 25 Metern zentraler Position erzwungen, den Alejandro Grimaldo mit viel Effekt über die Mauer und an Michael Zetterer vorbei im Netz unterbrachte (10.).
Doch auch die Werkself hatte Pech, denn Exequiel Palacios musste verletzt vom Platz humpeln, nachdem er ein paar Minuten noch durchhielt. Er wurde durch Aleix Garcia ersetzt.
Der doppelte Rückschlag für die Adlerträger saß tief, die Leichtigkeit der ersten beiden Spieltage war bei Dino Toppmöllers Team plötzlich verschwunden.
Während Leverkusen mehrere gute Chancen ungenutzt ließ, schaffte Frankfurt erst in der 37. Minute die erste echte Möglichkeit. Jonny Burkardt brachte die Kugel per Kopf jedoch deutlich über das Tor.
In der Nachspielzeit der ersten Hälfte kam es zum großen Rückschlag: Robin Koch brachte Tella im eigenen Strafraum ungeschickt zu Fall, den fälligen Elfmeter verwandelte Patrik Schick souverän zum 2:0 für Leverkusen (45.+4). Damit ging es in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Hessen wie verwandelt und belohnten sich kurz nach einer kurzen Verschnaufpause direkt. Uzun zog nach einer Ecke volley ab, sein abgefälschter Schuss landete zum Anschlusstreffer im Tor (52.).
Nur sieben Minuten später drehte sich das Spielgeschehen erneut komplett, denn der bereits verwarnt gewesene Robert Andrich riskierte im Mittelfeld gegen Ritsu Doan alles. Obwohl er auch den Ball traf, zeigte Schiedsrichter Deniz Aytekin dem deutschen Nationalspieler die zweite Gelbe Karte – eine Entscheidung, die wohl gerechtfertigt war.
Von nun an spielte sich alles vor Frankfurts Tor ab, doch die SGE scheiterte immer wieder an der bayerischen Abwehr. Auch der zweite Platzverweis änderte daran nichts. In der Schlussminute kassierte zudem der eingewechselte Ezequiel Fernandez bei seinem Bundesliga-Debüt erst zwei Gelbe und dann die Rote Karte.
Mit dem letzten Spielzug erzielte Grimaldo seinen zweiten direkten Freistoß und besiegelte damit den Sieg.
Erstmeldung 20:59 Uhr, zuletzt aktualisiert 22:45 Uhr.
Bundesliga, 3. Spieltag
Bayer Leverkusen – Eintracht Frankfurt 3:1 (2:0)
Bayer Leverkusen: Flekken – Quansah, Badé, Tapsoba – Vazquez, Palacios (15. García), Andrich, Grimaldo – M. Tillman (62. Fernandez), Schick (82. Tape), Tella (82. Kofane)
Eintracht Frankfurt: Zetterer – Kristensen (10. Brown), Collins, R. Koch, Theate – Höjlund (71. Batshuayi), Chaibi – Doan, Uzun (83. Wahi), Bahoya (83. Knauff) – Burkardt (83. Dahoud)
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)
Zuschauer: 30.210 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Grimaldo (10.), 2:0 Schick (45.+4/Foulelfmeter), 2:1 Uzun (52.), 3:1 Grimaldo (90.+8)
Gelbe Karten: Vazquez (1) / Uzun (1), Wahi (1), Theate (1)
Gelb-Rote Karten: Andrich (59./Foulspiel), Fernandez (90.+2/Foulspiel) / –
Tabelle der 1. Bundesliga
Die Bundesliga-Tabelle erklärt sich folgendermaßen: Am Saisonende wird der Tabellenführer zum Deutschen Meister gekürt. Die Teams auf den Plätzen 17 und 18 steigen in die 2. Bundesliga ab. Der Tabellen-16. hat die Möglichkeit, in der Relegation den Klassenerhalt zu sichern. Dort trifft er auf den Drittplatzierten der 2. Bundesliga.