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Fiél noch im Kader – Ist er Herthas erster Abschiedskandidat?

Berlin – Drei aufeinanderfolgende Siege und ein überzeugender Auftritt beim wichtigen Spiel in Köln: Hertha BSC erlebt unter Stefan Leitl (47) einen klaren Aufschwung. Doch während der Verein insgesamt Fortschritte verzeichnet, gibt es auch Einzelfälle, bei denen es hakt – so beispielsweise bei Florian Niederlechner (34). Ironischerweise erwies sich gerade die taktische Umstellung als Fallstrick für den erfahrenen Spieler, obwohl sich Flügelspieler eigentlich von dieser Formation profitieren sollten.

Im Spiel in Elversberg gelang es Leitl, in der Halbzeit das System auf ein 3-5-2 umzustellen – eine Formation, in der die Mannschaft spürbar komfortabler agiert.

Gegen Schalke musste die „Alte Dame“ zwar eine Niederlage einstecken, was vor allem auf mangelnde Chancenverwertung zurückzuführen war. Danach schien sich das Blatt zu wenden, und in den letzten drei Partien gelang es Hertha, durchzuziehen.

Merkwürdigerweise findet Niederlechner trotz der Besetzung der beiden Spitzenpositionen keinen festen Platz. Stattdessen vertraut Leitl auf das neue Duo Fabian Reese (27) und Derry Scherhant (22), die beide ursprünglich als Flügelspieler konzipiert wurden.

Beim Debüt im Spiel gegen Nürnberg stand „FN7“ noch in der Startelf, ebenso wie im Aufeinandertreffen in Elversberg. Anschließend kam es lediglich zu einem kurzen Einsatz gegen Schalke, und in den letzten drei Partien musste er komplett von der Ersatzbank aus zusehen.

Ein zentrales Problem besteht darin, dass Niederlechners Vertrag zum Ende der Saison ausläuft. Über Gespräche hierzu wurde bislang nichts bestätigt, da Hertha zunächst den Klassenerhalt sichern möchte – wie zuletzt in den Medien berichtet wurde. Bislang konnte er somit keine Argumente für eine Verlängerung vorlegen.

Im Gegensatz dazu entwickelte sich die Situation bei seinem Vorgänger Cristian Fiél (44) anders. Der 34-Jährige erarbeitete sich im Verlauf der Hinrunde einen Stammplatz, blühte vor allem im Herbst mit vier Treffern in sechs Partien auf und übernahm zeitweise sogar die Rolle des Kapitäns.

Die Realität zeigt jedoch auch eine weniger erfreuliche Seite: Sein letzter Treffer liegt bereits vier Monate zurück, nachdem der ehemalige Augsburger am 14. Spieltag beim 3:2 in Magdeburg den Anschlusstreffer erzielte.

Nach zweieinhalb Jahren in Berlin könnte nun möglicherweise auch für ihn ein Abschied anstehen. Angesichts eines ehe ersehnten Umbruchs, bei dem der Verein einen positiven Transferüberschuss erzielen muss, scheinen Verlängerungen eher unwahrscheinlich – ebenso wie es für Niederlechner aussieht.

„Es kann durchaus sein, dass der Sommer mein letzter Einsatz für Hertha wird“, äußerte der Torjäger im Januar gegenüber dem Tagesspiegel. „Hertha hat nicht ausdrücklich gesagt: ‚Flo, wir verlängern nicht‘. Aber nach so langer Zeit kann man die Situation besser beurteilen. Zudem liegt bisher noch kein Angebot auf dem Tisch.“