Spielerdisziplin wie im Kindergarten: So formt der neue Werder-Coach seine Mannschaft
Bremen – Erziehung bei Profifußballern? Mit Horst Steffen (56) kommt frischer Wind in den Norden. Der neue Werder-Trainer möchte seinen Spielern offenbar zunächst grundlegende Manieren vermitteln, um den Teamgeist nachhaltig zu stärken.
Bereits zum Trainingsstart am Montag gab der frühere Elversberg-Coach einen Vorgeschmack auf seine Pläne mit den Grün-Weißen. Neben dem intensiven Einüben der Viererkette soll in den nächsten Wochen vor allem ein Gemeinschaftsgefühl entstehen, bei dem niemand überheblich auftritt oder sich für etwas Besseres hält.
Offenbar hat der Ex-Profi dafür auch klare Verhaltensregeln eingeführt. Laut der aktuellen Ausgabe der Sport Bild vom Mittwoch sollen die Spieler beispielsweise bei gemeinsamen Mahlzeiten so lange am Tisch bleiben, bis alle mit dem Essen fertig sind.
Unter dem früheren Trainer Ole Werner (37) war dieses einfache Ritual laut Bericht keine Selbstverständlichkeit, der heutige RB-Leipzig-Coach hatte lockeres Kommen und Gehen während der Mahlzeiten toleriert.
Steffen hingegen stellte bei der Pressekonferenz zum Saisonauftakt klar, dass ihm nicht nur eine offensive Spielweise wichtig sei, sondern vor allem ein anständiges, ehrliches und respektvolles Miteinander innerhalb der Mannschaft.
Dem Bericht zufolge ließ der 56-Jährige sogar sein Büro umbauen und mit einem großen Tisch ausstatten, an dem er sich möglichst häufig mit seinen beiden Assistenten austauschen will.
Aus dem Saarland brachte Steffen Raphael Duarte (29) mit nach Bremen, der ehemalige Werder-Spieler Christian Groß (36) kehrte kürzlich nach einem Jahr als Scout bei Bayer Leverkusen zu den Grün-Weißen zurück.
Mit den verbesserten Kommunikationsmöglichkeiten will der gebürtige Rheinländer rasch eine enge Verbindung zum Team aufbauen, denn diese war zuletzt offenbar etwas abgekühlt.
Der Sport Bild zufolge galt das Verhältnis zwischen Ole Werner und der Mannschaft in den vergangenen Monaten intern als angespannt.