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Verfahren am OLG: Wie es im Konflikt zwischen CFC und Polster-Catering weitergeht

Chemnitz – Die Kosten des ersten Verfahrens wurden am Freitagvormittag festgelegt. Vor dem Landgericht Chemnitz einigten sich die Chemnitzer FC Fußball GmbH und der ehemalige Sportdirektor Marc Arnold auf eine Abfindung in Höhe von 93.000 Euro. Das Urteil im Rechtsstreit zwischen dem CFC und der Polster Sport Catering GmbH wird hingegen erst im kommenden Jahr erwartet.

Am Donnerstag begann vor dem Oberlandesgericht (OLG) Dresden der erste Verhandlungstag im Berufungsverfahren. Dabei wurden ausschließlich Zeugenaussagen aufgenommen.

Im Fokus der Befragungen standen die Aussagen der ehemaligen CFC-Präsidentin Romy Polster, ihres Ehemanns Matthias Polster, des früheren Geschäftsführers Marc Arnold sowie von Grit Hoffmann. Letztere war damals als Prokuristin und Mitglied des Aufsichtsrats des CFC unter anderem mit kaufmännischen und buchhalterischen Belangen betraut.

Thematisch drehte sich die Verhandlung am OLG Dresden um Sonderzahlungen in Zusammenhang mit dem DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Union Berlin sowie dem Sachsenpokalspiel gegen den FC Erzgebirge Aue in der Saison 2022/23. Es gilt zu klären, ob diese Sonderzahlungen im Sommer 2022 mündlich verbindlich zugesagt wurden und ob sie in die Finanzierung der Spielzeit 2022/23 eingeplant waren.

Es steht fest, dass die in erster Instanz vorgelegte schriftliche Vereinbarung vom 25. Juli 2022 erst im Mai 2023 erstellt wurde, also nachdem die Vergütungsfragen für die beiden Pokalspiele aufkamen.

„Im Verlauf des Verfahrens wurden bereits verschiedene Beweismittel vorgelegt, darunter Budget- und Liquiditätspläne, E-Mail-Korrespondenzen sowie weitere Dokumente, die im Rahmen der Zeugenaussagen diskutiert wurden“, teilte der CFC am Freitagnachmittag mit.

Der Vorsitzende Richter Ulf Johannes Dieker erläuterte, dass einige geladene Zeugen entschuldigt fehlten und noch befragt werden müssen. Zudem sei ein weiterer Schriftsatz der Gegenseite erst einen Tag vor der Verhandlung eingegangen, was zusätzlichen Prüfungsaufwand erfordere. In diesem Zusammenhang erinnerte Dieker erneut an die Einhaltung der Vorschriften der Zivilprozessordnung.

Zum aktuellen Stand der Verhandlungen äußerte sich Prokurist Tommy Haeder auf der CFC-Webseite: „Natürlich ist es für uns enttäuschend, dass sich das Verfahren bis ins nächste Jahr zieht. Gleichzeitig konnten wir vor Gericht sehen, wie sorgfältig der Kartellsenat vorgeht und die Zeugen detailliert befragt werden, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Für uns ist es entscheidend, so bald wie möglich wieder unsere volle Aufmerksamkeit auf das Tagesgeschäft zu richten – und das ist der Fußball.“