Hertha und die gelbe Bedrohung: Scheidet fast die ganze Stammelf aus?

Berlin – Deyovaisio Zeefuik (27) kann man sein mangelndes Engagement nicht unterstellen. Auch nach dem Abpfiff zeigte der Niederländer keinerlei Rücksicht. Noch im Mittelfeld geriet er in hitzige Auseinandersetzungen mit mehreren Gegenspielern – unter ihnen auch Trainer Kees van Wonderen (56).

Was fast niemand mitbekam: Nachdem Schiedsrichter Timo Gerach (38) bereits das Spiel abgepfiffen hatte, zog er noch seine gelbe Karte. Für Zeefuik ist dies bereits seine neunte Verwarnung.

Das bedeutet: Eine weitere Gelbe und der Linksverteidiger muss bereits gesperrt springen – das zweite Mal in dieser Saison. Schon am neunten Spieltag musste der „Löwe“ pausieren, und das sogar im Spiel gegen Eintracht Braunschweig, den nächsten Gegner von Hertha.

Im Hinterhofduell sind dann drei Punkte gefragt. „Die Situation ist ebenso brenzlig wie vor dem Spiel in Nürnberg. In der Rückrunde konnten wir lediglich vier Punkte sichern – mehr lässt sich dazu nicht sagen“, so Stefan Leitl (47).

Die Mannschaft aus Niedersachsen liegt nur noch drei Punkte hinter den Berlinern und könnte mit Hertha auf Augenhöhe liegen.

Unmittelbar danach bestreitet Hertha im Olympiastadion ein Spiel gegen den befreundeten KSC – im schlimmsten Fall ohne fast die gesamte Stammelf. Weitere fünf Hertha-Größen stehen ebenfalls kurz vor einer Gelbsperre.

Hertha BSC: Toni Leistner, Ibo Maza und Co. droht die Gelbsperre

Sowohl Pascal Klemens (20), Toni Leistner (34), Jonjoe Kenny (27), Michaël Cuisance (25) als auch Ibo Maza (19) haben bereits vier Gelbe auf dem Konto. Das wäre ein weiterer Rückschlag in einer Saison, in der bislang scheinbar alles schiefgeht.

Wird Zeefuik infolgedessen weniger aggressiv agieren? Kaum denkbar! Der 27-Jährige setzt stets 110 Prozent – offenbar auch nach dem offiziellen Schlusspfiff.

Ein möglicher Hintergrund des Disputs könnte beim 1:2 am Samstag in der Missachtung des Fair Plays gelegen haben. Torwart Loris Karius (31) hatte den Ball ins Aus geklärt, doch Hertha beziehungsweise Zeefuik gab ihn nach einer kurzen Spielpause nicht zurück, was zu Empörungsrufen in den Reihen der Schalke-Anhänger führte.

Glücklicherweise stellten sich weder Schiedsrichter Gerlach noch der VAR in Bezug auf das Foul an Linus Gechter (21) ein, sodass der Elfmeterpfiff ausblieb.

Tabelle 2. Bundesliga

Die Rangliste der 2. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison den ersten Platz belegt, wird Zweitliga-Meister und steigt in die 1. Bundesliga auf. Das Gleiche gilt für den Zweitplatzierten. Der drittplatzierte Club muss in einem Relegationsspiel gegen den drittletzten Bundesligisten um den Aufstieg beziehungsweise den Verbleib in der höchsten deutschen Fußballspielklasse kämpfen.