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Hertha-Chef fordert Einsatz der Spieler und verbannt den Aufstiegs-Gedanken

Berlin – Mit hohen Ambitionen startete Hertha BSC in die Rückrunde der 2. Bundesliga. Nach den ersten drei Partien im neuen Jahr stehen die Verantwortlichen in Berlin vor einem Desaster.

Nachdem die Mannschaft am vergangenen Samstag in Regensburg beim Tabellenletzten eine enttäuschende Vorstellung zeigte, in der sie sich am Gegner vorbeischlängelte und jegliche Initiative vermissen ließ, bezeichnete Trainer Cristian Fiél (44) die Leistung als „unwürdig“.

Auch Herthas Sportdirektor teilt diese Einschätzung, räumte jedoch dem Coach Rückhalt ein und machte stattdessen die Spieler für das Scheitern verantwortlich. „In Regensburg haben wir versagt“, erklärte Benjamin Weber (44) in einem Interview direkt am Trainingsgelände.

Er forderte nun von der Mannschaft, dass sie nicht nur reaktiv handelt, sondern eigeninitiativ agiert – eine klare Erwartungshaltung für das anstehende Wochenende und die kommenden Begegnungen.

„Man kann viel reden, trainieren und anleiten sowie in Interviews die Zusammenarbeit mit einem Coach loben, doch letzten Endes müssen Taten auf dem Spielfeld sichtbar werden“, unterstrich Weber.

Auf den Aufstieg wollte Weber zunächst gänzlich verzichten: „Aktuell belegen wir den zwölften Platz mit 25 Punkten – damit können wir nicht zufrieden sein.“

Deutliche Reaktion nach Blamage in Regensburg gefordert: Schafft es Cristian Fiél, die Mannschaft noch zu erreichen?

In den kommenden Wochen müsse das Hauptziel darin bestehen, Spiele zu gewinnen und sich Stück für Stück in der Tabelle nach oben zu kämpfen – Themen wie der Aufstieg dürften dabei vorerst in den Hintergrund rücken.

Offen bleiben dabei allerdings die Umstände, dass bereits zu Saisonbeginn zwei Schlüsselspieler, Haris Tabakovic (30) und Marc Oliver Kempf (30), verloren gingen und den meistverschonten Fabian Reese (27) nahezu die gesamte Hinrunde verletzungsbedingt verwehrt blieb.

Aus diesem Grund stellte sich der Hertha-Manager klar hinter seinen Trainer: „Wir haben uns für einen eindeutigen Kurs entschieden … und da gibt es überhaupt nichts weiter zu diskutieren“, betonte er nachdrücklich auf Nachfrage.

Sollte im wichtigen Top-Spiel gegen den Aufstiegskandidaten 1. FC Kaiserslautern am Samstag um 20.30 Uhr (Sky) weiterhin eine entschlossene Reaktion ausbleiben, könnte auch der Druck der Fans im Olympiastadion zunehmend eskalieren – was bereits in den Kommentaren des YouTube-Videos deutlich zu spüren ist.

Spätestens dann müsste die sportliche Führung um Benjamin Weber ernsthaft in Frage stellen, ob es Cristian Fiél noch gelingt, die Mannschaft zu erreichen.

Tabellenkonstellation in der 2. Bundesliga

Am Ende der Saison wird der Tabellenerste nicht nur als Meister der 2. Bundesliga gefeiert, sondern steigt auch in die 1. Bundesliga auf. Dasselbe gilt für den Zweitplatzierten, während der Drittplatzierte in einem Play-off gegen den drittletzten Verein der Bundesliga um den Aufstieg beziehungsweise den Verbleib in der höchsten deutschen Fußballliga kämpft.