Zusammenhalt bei Dynamo - Wie steht es wirklich?
Dresden - Es ist schlichtweg erstaunlich! Trotz der Niederlage im Pokal gegen Chemnitz (1:3), trotz der enttäuschenden Ergebnisse gegen Rostock (1:1), Aachen (0:0) und Dortmund (1:2) bleiben die Anhänger fest hinter Dynamo. Für das kommende Spiel am Sonntag gegen Essen wurden bereits über 26.000 Karten verkauft, ebenso für das DFB-Pokalspiel am 30. Oktober gegen Darmstadt.
Die Spieler dürfen es sich aber nicht leisten, den Kredit bei den Fans weiter aufs Spiel zu setzen. Es besteht die reale Gefahr, dass die Unterstützung nachlässt und die Fans ihr Geld lieber für andere Dinge ausgeben werden.
In und um Dresden gibt es genug Alternativen. Auch das Sparen des Geldes ist eine Option.
Ein Blick in die sozialen Medien zeigt, dass viele Fans mit den letzten beiden Niederlagen kein allzu großes Problem haben. Fehlgriffe und Glückstreffer gehören zum Fußball dazu - auch bei den Top-Teams.
Was jedoch wirklich stört, ist die Art und Weise der Niederlagen. Einsatz, Wille und Leidenschaft waren besonders in Dortmund und in Chemnitz kaum zu erkennen.
Innerhalb eines eingespielten Teams sieht das normalerweise anders aus.
Daferners Eigentor - Keine sichtbare Unterstützung
Das wirft die Frage auf, ob die Harmonie im Team wirklich so stark ist, wie oft behauptet wird. Das, was nicht gesagt wird, ist oft aufschlussreicher als das Ausgesprochene.
Die Beobachtungen auf dem Spielfeld und auch daneben sind oft sehr aussagekräftig. In Chemnitz zum Beispiel trat lediglich der Kapitän Stefan Kutschke (35) vor die Medien, während sich die anderen versteckten. Dies gilt auch für Spieler, die sich sonst gerne zu Wort melden.
Und dann gab es die Szene nach dem unglücklichen Eigentor von Christoph Daferner (26), bei der ihm niemand Trost zusprach. Niemand war da, ihm auf die Schulter zu klopfen und ihm zu signalisieren, einfach weiterzumachen.
Daferner blieb allein, verzweifelt und ratlos zurück. In einem wirklich harmonischen Team geschehen solche Dinge nicht. Man ermutigt sich gegenseitig.
Dies ist eine wichtige Baustelle, die es zu adressieren gilt. Gemeinsam ist man am stärksten. Das wissen auch die Fans.