Zurück zu Union? Warum der Transfer von Gosens plötzlich unsicher erscheint
Berlin – Kommt im Sommer womöglich ein Spieler zu Union Berlin zurück, mit dem kaum noch gerechnet wurde? Eigentlich schien es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Kaufoption bei Robin Gosens (30) greift, doch nun könnte der Transfer tatsächlich ins Wanken geraten.
Der deutsche Nationalspieler leidet an einer Knieprellung und musste bei den letzten vier Spielen – drei in der Bundesliga, eines in der Conference League – zuschauen. Zumindest im Rückspiel des Conference-League-Viertelfinals gegen NK Celje feierte Gosens sein Comeback, allerdings spielte er nur neun Minuten.
Zur Erinnerung: Die Kaufverpflichtung wird erst aktiv, wenn der Linksverteidiger in mindestens 60 Prozent aller Pflichtspiele eingesetzt wurde. Noch vor wenigen Wochen sah es so aus, als würde der Transfer bald endgültig besiegelt werden.
„Das sollte nicht mehr allzu lange dauern“, meinte Gosens Anfang April im Interview mit dem Kicker. Das war jedoch vor seiner Verletzung.
Das Problem: Die Kaufverpflichtung ist etwas komplizierter geregelt. Laut dem Berliner Kurier werden Partien erst dann berücksichtigt, wenn Gosens mindestens 45 Minuten auf dem Platz stand. Das bedeutet, kurze Einsätze wie zuletzt in der Conference League zählen nicht.
Bislang kommt der 30-Jährige auf 26 Pflichtspiele mit mindestens 45 Minuten Einsatzzeit von insgesamt 43 möglichen seit seinem überraschenden Wechsel. Das entspricht einer Quote von 60,5 Prozent. Würde die Saison jetzt enden, wäre die Kaufverpflichtung also knapp erfüllt.
In der Liga stehen jedoch noch sechs Partien aus (eine Begegnung gegen Cagliari fiel aufgrund des Todes von Papst Franziskus aus), dazu kommt das Halbfinale in der Conference League. Bei einem Einzug ins Finale könnten somit noch bis zu neun Spiele hinzukommen. Von diesen muss Gosens bei mindestens fünf mindestens 45 Minuten spielen.
Ironischerweise könnte gerade der Erfolg auf europäischer Bühne für Gosens zum Problem werden. Würde nur die Liga zählen, wären die Sorgen weniger groß. In der Serie A liegt seine Startelfquote bei 76 Prozent, in der Conference League hingegen lediglich bei 20 Prozent.
Selbst falls die Kaufpflicht in Höhe von 7,5 Millionen Euro nicht ausgelöst wird, scheint einer Zukunft bei der Fiorentina nichts im Weg zu stehen. Nach Informationen der Gazzetta dello Sport planen die Italiener, Gosens auch ohne Kaufverpflichtung zu verpflichten – allerdings könnten dann noch einmal Nachverhandlungen nötig sein.