Deshalb drückt der FC Bayern nun Bayer Leverkusen die Daumen
München – Formal steht der FC Bayern München bereits als Deutscher Meister fest. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich daran noch etwas ändert, ist äußerst gering. Trotzdem unterstützen die Mitglieder des Vereins am Sonntag den Verfolger Bayer Leverkusen.
Ganz vorne mit dabei ist Münchens Sportdirektor Max Eberl, der sich davon erhofft, den Titel am kommenden Wochenende im Spiel gegen Gladbach offiziell besiegeln zu können.
„Das sind zwei Vereine, die mir sehr am Herzen liegen. Das hätte schon etwas Besonderes“, erklärt der 51-Jährige, der früher sowohl als Spieler als auch als Manager für Gladbach tätig war.
Der FC Bayern hat noch zwei ausstehende Partien und führt die Tabelle mit neun Punkten Vorsprung an.
Leverkusen, der amtierende Meister und letzte verbliebene Herausforderer, hat – einschließlich des Sonntagsspiels in dieser Woche – noch drei Begegnungen vor sich.
Rein theoretisch könnten die Leverkusener durch drei Siege und zwei Niederlagen der Bayern noch punktgleich ziehen. Um die Münchner jedoch von der Spitze zu verdrängen, müssten sie außerdem das Torverhältnis mit einem Rückstand von 30 Treffern ausgleichen, was praktisch als unmöglich gilt.
Gelingt Leverkusen am Sonntag kein Erfolg gegen Freiburg (Anpfiff 17.30 Uhr), wäre die Meisterschaft für Bayern besiegelt und eine Feier möglich – allerdings nur vor dem Fernseher zu Hause. Das möchte man natürlich vermeiden.
Am schönsten wäre es schließlich, den Titel direkt auf dem Spielfeld klarzumachen. „Mit einem Sieg nächste Woche fühlt sich das alles erst richtig komplett an“, sagte Joshua Kimmich am Samstag nach dem 3:3-Unentschieden bei RB Leipzig.
Eigentlich hätten die Bayern den Titel am Samstag nach dem Spiel schon fest in der Tasche gehabt: Nach einem 0:2-Rückstand drehten sie die Partie bis zum Ende der regulären Spielzeit auf 3:2.
Diese drei Punkte hätten alles klar gemacht, doch in letzter Minute der Nachspielzeit fiel noch der Ausgleich zum 3:3.
Deshalb setzt man nun die Hoffnung auf einen Sieg von Leverkusen, damit der FC Bayern am nächsten Wochenende daheim gegen Mönchengladbach offiziell die Meisterschaft feiern kann.
Einzig der Österreicher und Bayern-Spieler Konrad Laimer zeigt sich diplomatisch und kann sich auch damit anfreunden, den Titel vielleicht „auf der Couch“ zu gewinnen: „Mir ist eigentlich egal, wie es zustande kommt. Es wäre mein erster Meistertitel.“ Dennoch bevorzugt auch er einen Sieg in der nächsten Partie.
Ein zusätzlicher Vorteil, falls Leverkusen am Sonntag gewinnt und die rechnerische Chance auf den Titel bewahrt: Harry Kane, der gegen Leipzig wegen Gelbsperre zuschauen musste, könnte dann auf dem Platz seinen ersten Meistertitel mit dem deutschen Rekordmeister feiern und sich von den Fans gebührend feiern lassen.