Liegt das vielleicht an diesem Faktor, dass RB Leipzig in Schwierigkeiten steckt? „Früher waren wir alle gerne hier, aber…“
Leipzig – Seit einigen Monaten läuft bei RB Leipzig nicht mehr alles rund. Es mangelt an Kreativität, Selbstvertrauen und offenbar nicht selten an der nötigen Antriebskraft. Zu selten gelingt es Vorreitern wie David Raum (26), die gesamte Mannschaft zu motivieren. Woran könnte das liegen? Ein ehemaliger Spieler der Rasenballer hat einen möglichen Erklärungsansatz geliefert.
Diego Demme (33), der von 2014 bis 2020 die Roten Bullen repräsentierte und aktuell bei Hertha BSC in der 2. Bundesliga spielt, verriet im Podcast „Calcio d’Oro“, dass es heutzutage für einige Profis wohl schwieriger sei, sich langfristig mit ihrem Verein zu identifizieren, da sie ihn eher als Etappe auf ihrem Weg betrachten.
"Früher hatten wir ein ausgezeichnetes Gerüst, das sich mit uns entwickelt hat, doch das schwindet nach und nach. Heute sind nur noch drei oder vier Spieler aus der damaligen Zeit dabei. Zudem sind Orban, Gulacsi, Klostermann und Kampl nicht mehr als Jungtalente zu sehen. Das Entscheidende für Leipzig ist es, erneut ein stabiles Fundament aufzubauen. Einst waren wir alle gerne in Leipzig, aber mittlerweile hat sich der Club zu einer Art Sprungbrett für die Spieler entwickelt", erläutert der 33-Jährige.
Besonders Xavi Simons (21) und Lois Openda (24) dürften sich von dieser Einschätzung angesprochen fühlen, da beide bereits seit Wochen in einer Formkrise stecken. Für beide scheint jetzt schon unumstößlich, dass ihre Zeit bei RB früher oder später endet.
Demme findet es auch nachvollziehbar, dass viele junge Talente bei den Rasenballern ähnlich denken: "Heute ist der nächste Karriereschritt so nah, wie es damals nicht der Fall war. Früher starteten wir aus der 3. Liga oder 2. Bundesliga heraus. Es war nicht so einfach, den Sprung zu schaffen. Heutzutage sind die Spieler schon mit extrem hoher Qualität unterwegs."
Diego Demme blickt mit Dankbarkeit auf seine Zeit in Leipzig zurück
Der 33-Jährige erinnert sich gerne an seine Leipzig-Phase. "Es bedeutet mir viel, die Vereinsgeschichte mitgestalten zu haben und ein solches Renommee zu genießen", sagt der Defensivspezialist.
Selten ist er nicht in Sachsen unterwegs. "Ich selbst reise etwa alle zwei Wochen zum Physiotherapeuten nach Leipzig. Immer, wenn ich in die Stadt komme, werden die Erinnerungen wach. Es berührt einen immer noch sehr, denn diese Zeit hat mich nachhaltig geprägt – auch, weil wir uns im Guten getrennt haben."
Tabelle 1. Bundesliga
Die Bundesliga-Tabelle hat folgende Relevanz: Endet eine Saison an erster Stelle, heißt das Deutscher Meister. Wer auf den Plätzen 17 und 18 landet, muss in die 2. Bundesliga absteigen. Der drittletzte Tabellenplatz (Position 16) berechtigt zur sogenannten Relegation um den Klassenerhalt. Als Gegner tritt dabei der Drittplatzierte der 2. Bundesliga an.