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„Ein erster Schritt“: Vorsichtiger Optimismus beim 1. FC Magdeburg

Von Malte Zander

Magdeburg – Zum ersten Mal seit dem 20. April blieb der 1. FC Magdeburg in einem Pflichtspiel ohne Gegentor und sicherte sich in Darmstadt den erst vierten Punkt der laufenden Saison. Für die beiden Interimscoaches Petrik Sander (64) und Pascal Ibold (35) stellt dies einen ersten Erfolg dar, auch wenn der FCM in den letzten Minuten in Überzahl spielte und den möglichen Sieg nicht erzielte.

„Dass wir hier kein Chancenfeuerwerk veranstalten würden, war eigentlich zu erwarten“, erklärte Sander. Darmstadt verfügt mit erst sechs Gegentoren über die zweitbeste Defensive der Liga.

„Wir nehmen mit, dass wir gegen Top-Teams bestehen können, aber auch, dass noch viel Arbeit vor uns liegt. Das war ein erster Schritt, weitere müssen folgen“, so Sander.

Dass Magdeburg trotz zahlreicher guter Möglichkeiten keinen Treffer erzielte, wertet man als verkraftbar. Die besonnene und ruhige Art des gebürtigen Quedlinburgers Sander scheint dem Team guttun, besonders im Gegensatz zum Auftreten von Sportdirektor Otmar Schork (68).

Dieser sorgte zuletzt mit kontroversen Äußerungen zur Entlassung von Sanders Vorgänger Markus Fiedler (39) für Aufsehen: Das 0:6 im Testspiel gegen Braunschweig habe keine Rolle gespielt, die Entscheidung zur Trennung sei schon vor dem Spiel gefallen, und er habe niemals gesagt, er wolle mit Fiedler weitermachen.

Dass Schork sich bei der Suche nach einem neuen Trainer Zeit lassen möchte, ist für Sander zumindest kein Problem, wie er gegenüber dem Pay-TV-Sender Sky betonte.

Der Fußballlehrer stellt sich klar vor die Mannschaft, die in der Krise naturgemäß viel Kritik einstecken musste.

„Die Jungs können Fußball spielen. Ich darf ihnen deshalb nicht ihre Stärke nehmen und sagen, ich zwinge euch jetzt in ein bestimmtes System, eine Umschaltmannschaft oder Ähnliches“, erläuterte Sander.

Trainer und Team sind sich bewusst, dass der Punktgewinn in Darmstadt nur der Anfang sein kann. „Das war heute der erste kleine Schritt in die richtige Richtung“, sagte Torwart Dominik Reimann (28).

„Wenn man gesehen hat, wie die Jungs den Kasten verteidigen wollten, war es verdient, ohne Gegentor zu bleiben. Das sind die Grundlagen, die wir jede Woche auf den Platz bringen müssen“, ergänzte der Kapitän.

Der nächste Fortschritt soll im Spiel gegen Preußen Münster gelingen – ob unter der Leitung von Sander und Ibold, ist noch offen.