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Erneut gravierende Abwehrfehler: Viktoria verschärft Aues Krise

Aue – Oh je, FC Erzgebirge! Die Veilchen starten zwar vielversprechend gegen Viktoria Köln und erspielen sich Chancen, doch diese bleiben ungenutzt. Stattdessen laden sie den Gegner durch individuelle Fehler zu Toren ein und zeigen in der Defensive teils erschreckende Unsicherheiten. Das klare 0:3 (0:2) bringt die Situation nun in echte Schieflage.

Aue trat, wie erwartet, mit einer Viererkette im 4-2-3-1-System an, was im Vergleich zum Sachsenpokal nur geringe Veränderungen mit sich brachte. Im Tor kehrte Martin Männel für Louis Lord zurück, zudem ersetzte Ryan Malone den verletzten Erik Majetschak in der Innenverteidigung.

Zu Beginn knüpften die Gastgeber an die guten Vorstellungen aus der Länderspielpause an. Das offensive Dreigestirn um Mika Clausen, Julian Guttau und Marvin Stefaniak sorgte für Schwung im Angriff, während Maximilian Schmid mit seiner Schnelligkeit immer wieder für Gefahr sorgte.

Fast hätte ein präziser Pass in die Tiefe auf den durchgestarteten Angreifer die Führung gebracht. Schmid (5.) reagierte schnell – doch Keeper Dudu parierte mit der Brust. Kurz darauf musste Viktorias Torwart mit einer Fußabwehr gegen Guttau (12.) eingreifen. Aue kontrollierte das Spiel, doch die Tore erzielte Köln.

Die Veilchen agierten bei der Spieleröffnung zu langsam, und Männel versuchte mit einem langen Ball zu retten, den die Gäste jedoch am Mittelkreis abfingen. Tristan Zobel gewann zwar den Ball zurück, verlor ihn aber sofort im Zweikampf – und dann ging alles ganz schnell. Viktoria kombinierte völlig ungestört vor dem Strafraum. Die Flanke legte David Otto auf Leonhard Münst (20.) – während Eric Uhlmann, Ryan Malone und Zobel nur Zuschauer waren.

Aues Antwort ließ elf Minuten auf sich warten: Schmids Kopfball (31.) war zu zentral, um Keeper Dudu ernsthaft zu gefährden. Mit Ballbesitz sah das Offensiv-Trio noch vielversprechend aus. Doch defensiv? Da hapert es gewaltig! Malone klärte einen langen Einwurf zu kurz, direkt zum Gegner. Der folgende Zweikampf endete mit einem Kopfball von Tim Kloss (44.), der zum 0:2 führte.

Die Folge: Im fünften Spiel der noch jungen Saison lag Aue zum vierten Mal zur Halbzeit im Rückstand. Im vergangenen Jahr war das in der Hinrunde häufig anders. Beim Gang in die Kabine ertönten laute und zahlreiche Pfiffe.

Dabei hatte die Härtel-Elf so vielversprechend begonnen. Mit dieser Defensivleistung jedoch lässt sich kaum etwas gewinnen. Kölns Robin Velsaco (50.) ließ seine Gegenspieler wie Slalomstangen aussehen, verfehlte allerdings den Abschluss knapp, sonst wäre das Spiel frühzeitig entschieden gewesen.

Im Angriff wurde Aue zunehmend umständlich, hinten zeigten sich teilweise grobe Nachlässigkeiten. Zwar warfen die Veilchen personell nochmal alles nach vorne, unter anderem mit Malone und Julian Günther-Schmidt im Sturm, doch das half nichts. Aue rannte planlos und ohne Idee an. Benjamin Zank (86.) demonstrierte auf der Gegenseite, wie es richtig geht. So drohen dem Schacht schwere Zeiten!

Tabelle 3. Liga

Die Rangliste der 3. Liga bedeutet: Der Erstplatzierte am Saisonende wird Meister der Drittklassigkeit und steigt in die 2. Bundesliga auf. Auch der Zweitplatzierte steigt direkt auf. Der Drittplatzierte muss in die Relegation gegen den Drittletzten der 2. Liga, um den Aufstieg oder Verbleib in der höheren Spielklasse zu sichern.