Festsetzung von Bayer-As Boniface in Libyen: "Es wird bedrohlich"
Lagos/Leverkusen - Ein beispielloses Abenteuer erlebte Bayer Leverkusens Stürmerstar Victor Boniface (23), der mit dem nigerianischen Team zahlreiche Stunden in Libyen festsaß. Im Vorfeld des geplanten Freundschaftsspiels gegen Libyen musste das nigerianische Team, bekannt als "Super Eagles", eine beträchtliche Zeit an einem Flughafen verbringen, der rund 200 Kilometer vom Spielort Bengasi entfernt liegt.
Boniface berichtete über die soziale Plattform X von seinen Erfahrungen: "Ich bin nun seit fast 13 Stunden am Flughafen, ohne Essen, ohne Internetzugang und ohne eine Möglichkeit zu schlafen." Er äußerte später sein Unbehagen mit den Worten: "Die Situation wird bedrohlich. Nehmt den Sieg. Wir möchten nur nach Hause."
Andere Teammitglieder berichteten, dass der Flughafen verlassen wirkte und der Wartebereich, in dem sie sich befanden, verschlossen war, ohne Zugang zu Nahrung oder Trinken.
Der afrikanische Fußballverband CAF zeigte sich alarmiert über diese Berichte und hat eine Untersuchung eingeleitet.
Nigerias Sportminister deutet auf eine "Art Geiselnahme" hin
John Owan Enoh, der nigerianische Sportminister, äußerte seine Bestürzung darüber, dass der Flug der Mannschaft umgeleitet wurde und sprach von einer "Art Geiselnahme". Er beschrieb die Situation als "traumatisch und psychisch belastend".
Es wird vermutet, dass diese chaotische Lage eine Vergeltungsaktion der Libyer sein könnte, nachdem der libysche Verband LFF sich über schlechte Behandlung beim Hinspiel in Nigeria beschwert hatte. Unter anderem musste das Gästeteam lange auf einen Shuttlebus warten.
Der LFF wies Anschuldigungen der Sabotage zurück und erklärte, dass die Umleitung von Flügen im internationalen Luftverkehr üblich sei.
Nachdem viel Aufmerksamkeit in den sozialen Medien erregt wurde, gab der nigerianische Kapitän William Troost-Ekong (31) bekannt, dass das Flugzeug der Mannschaft bald betankt und die Heimreise angetreten werden könne.
Thomas Eichin (58), der Leiter der Lizenzspielerabteilung von Bayer Leverkusen, äußerte sich gegenüber der BILD besorgt über Bonifaces Wohlergehen und drückte die Hoffnung aus, dass sich die Lage bald klären möge und er sicher zurückkehrt.