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Hamburgs vergeudete Chancen, Wolfsburgs zielstrebige Effizienz: VfL gewinnt das Nordduell

Hamburg – Der HSV verlor das Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg am Samstagnachmittag trotz zeitweiliger Überlegenheit knapp mit 0:1.

Zu Beginn der ersten Bundesliga-Begegnung der beiden Nordklubs seit 2018 blieb ein Spektakel allerdings aus. Die Gastgeber konnten lediglich einen Torschuss und zwei Eckbälle verzeichnen, während von den Niedersachsen noch weniger Offensivaktionen zu sehen waren.

Bis Adam Daghim in der 15. Minute mit dem ersten Wolfsburger Abschluss die Führung erzielte, nachdem er Hamburgs Luka Vuskovic mit einer geschickten Körpertäuschung ausgespielt hatte.

Die Rothosen ließen sich von dem frühen Rückstand nicht aus dem Konzept bringen, vermochten jedoch auf dem Weg zum Tor nicht die nötige Durchschlagskraft zu entwickeln.

Die beste Chance zum Ausgleich bot sich Ransford Königsdörffer kurz vor der Pause (45.), der einen Strafstoß ausführen durfte, nachdem Konstantinos Koulierakis im Strafraum gegen Hamburgs Sambi Lokonga gefoult hatte.

Doch der 24-Jährige scheiterte an Wolfsburgs Torhüter Grabara, der kurz darauf auch einen Distanzschuss von Rayan Philippe parierte und sich beim Aluminium bedanken konnte, als Lokongas Schuss nur den Querbalken traf (45.+3).

Die letzten Minuten der ersten Halbzeit gaben schließlich doch noch Hoffnung auf eine spannende Partie.

Im zweiten Durchgang knüpfte die Begegnung genau dort an, wo sie aufgehört hatte. Miro Muheims Freistoß von rechts segelte ohne Berührung von Spielerinnen und Spielern am Tor vorbei und prallte an den Pfosten des Wolfsburger Gehäuses (47.).

Nur wenige Minuten später verfehlte Muheims Schuss aus halbrechter Position erneut knapp das Ziel, als der Ball Zentimeter am linken Pfosten vorbeiflog (52.).

Die Niedersachsen antworteten mit einem gefährlichen Versuch von Zehnter, der das Tor nur knapp verfehlte (55.).

Der HSV setzte erneut auf Muheim, dessen Abschluss jedoch von Grabara entschärft wurde (58.). In der 69. Minute kam die Mannschaft von Trainer Merlin Polzin dem Ausgleich erneut nahe, als der eingewechselte Yussuf Poulsen eine Flanke von Philippe knapp verpasste.

Der HSV hätte längst in Führung liegen müssen, setzte seine Chancenverwertung jedoch fahrlässig fort. Fabio Vieira nahm einen missglückten Abwehrversuch der Wolfsburger volley, Philippe fälschte noch ab, doch Grabara behielt erneut die Oberhand (81.).

In der fünfminütigen Nachspielzeit wurde die Partie noch einmal hektisch: Nach einer Ecke prallte der Ball von Wolfsburgs Seelt in Richtung Torlinie, doch Grabara war zur Stelle (90.+3). Auf der Gegenseite hatte Svanberg aus großer Entfernung kurz vor Schluss die Chance auf das 0:2, traf aber nur den Pfosten des verwaisten Tores von Heuer Fernandes, der für die letzte Ecke nach vorne gerückt war.

Das Spektakel war vorhanden, doch aus Sicht der Gastgeber fehlte der entscheidende Treffer. Am Ende standen die Hanseaten trotz eines klaren Schussverhältnisses von 25 zu 5 mit leeren Händen da, während die Niedersachsen dank ihrer gnadenlosen Effizienz die Krise etwas abwenden konnten.

Bundesliga, 8. Spieltag

Hamburger SV – VfL Wolfsburg 0:1 (0:1)

Aufstellung HSV: Heuer Fernandes – Capaldo (88. Ramos), L. Vuskovic, Elfadli (88. Pherai) – Mikelbrencis (77. Baldé), Lokonga (Vieira), Remberg, Muheim – Philippe, Königsdörffer (64. Poulsen), Dompé

Aufstellung VfL Wolfsburg: Grabara – Zehnter, Koulierakis, Seelt, Kumbedi – Arnold, Souza (56. Dardai), Daghim, Eriksen (67. Svanberg), Amoura (56. Wimmer) – Wind

Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)

Zuschauerzahl: 57.000 (ausverkauft)

Tore: 0:1 Daghim (15.)

Gelbe Karten: Vuskovic (1), Polzin (1) / Souza (1), Amoura (1), Wind (1), Svanberg (3), Simonis (1), Wimmer (2)