VfB-Profi mit liebevoller Geste: Die Bedeutung von Mittelstädts Torjubel
Von Kristina Puck
Stuttgart – Mit dem klaren 4:1-Erfolg gegen Maccabi Tel Aviv am Donnerstag hat der VfB Stuttgart einen großen Schritt Richtung Achtelfinale der Europa League gemacht. Einer der entscheidenden Akteure war Linksverteidiger Maximilian Mittelstädt (28), der seinen Torjubel ganz bewusst gestaltete.
Mit einem L, geformt aus Daumen und Zeigefinger vor den Lippen: So zeigte Stuttgarts WM-Kandidat Mittelstädt seine Freude über den Treffer – und erfüllte gleichzeitig einen Wunsch seiner Frau Lea. Wie der Verteidiger nach Abpfiff lachend berichtete, hatte sie ihm bei einem gemeinsamen Abendessen erzählt, dass viele Spieler nach einem Tor „immer so liebevolle Gesten für ihre Partnerinnen“ zeigen würden.
Daraufhin gab Mittelstädt seiner Frau ein Versprechen: „Ich habe gesagt: ‚Liebling, ich treffe nicht oft, aber wenn ich das nächste Mal ein Tor schieße, dann mache ich ein L für dich‘“, erklärte der Linksverteidiger.
Das Versprechen konnte Mittelstädt bereits wenige Wochen später einlösen. Nur einen Tag nach dem Gespräch verwandelte er beim 3:2-Erfolg in der Bundesliga gegen den FC Augsburg einen Elfmeter – ähnlich wie jetzt beim zwischenzeitlichen 3:0 im Europapokal gegen Maccabi. „Sie hat sich riesig gefreut“, berichtete er von der Reaktion seiner Frau. Sein spezieller Jubel habe sich mittlerweile „eingependelt“. Insgesamt hat Mittelstädt in dieser Saison in allen Wettbewerben inzwischen drei Tore erzielt.
Beim Duell mit dem israelischen Team war Mittelstädt in seinem 100. Pflichtspiel für den VfB mit seinem Treffer und der vorbereitenden Flanke zum 1:0 von Lorenz Assignon (25) einer der herausragenden Spieler.
Ob das nicht auch ein Signal an Bundestrainer Julian Nagelsmann sein könnte, der ihn zuletzt nicht für die Nationalmannschaft berücksichtigte?
Mittelstädt blieb jedoch zurückhaltend: „Es war eine starke Partie. Ich muss einfach Woche für Woche meine Leistung bringen“, erklärte er. „Ich werde alles geben, um ihm zu zeigen, dass ich dabei sein möchte.“
Dass das zweite Länderspiel des Jahres in Stuttgart stattfindet, steigert die Motivation zusätzlich. Am 27. März starten Nagelsmann und die DFB-Auswahl mit einem Test gegen die Schweiz in Basel ins WM-Jahr. Der Gegner für das Spiel in Stuttgart drei Tage später steht noch nicht fest.