Reicht's bei Verl? Der erzwungene Stillstand von Dynamos Sapina ist nun Geschichte
Dresden – Für Vinko Sapina (29) wäre es schöner gewesen, diese Premiere zu vermeiden. Noch nie hatte der Mittelfeldspieler von Dynamo Dresden nach eigenen Angaben wegen einer Muskelverletzung pausieren müssen – nun hat er diese unerwünschte Erfahrung gemacht.
"Ich merkte sofort, dass etwas nicht stimmte, weil ich so eine Verletzung noch nie erlitten hatte. Es gab ein unvermitteltes Knacken, und mein Reflex war, sofort aufzustehen – was aber nicht möglich war. Da wurde mir klar, dass ein Wechsel notwendig ist", berichtete er von dem Vorfall beim Auftakt der Rückrunde gegen Viktoria Köln.
Etwas mehr als fünf Wochen nach dem Unfall darf der 29-Jährige endlich wieder zum Mannschaftstraining zurückkehren. "Mir geht es hervorragend. Nach meiner ersten Einheit war ich sehr erleichtert. Alles ist gut verlaufen, und wir steigern unsere Leistung Tag für Tag. Mal sehen, wie schnell ich wieder bei einhundert Prozent bin."
Natürlich drängt der frischgebackene Vater darauf, so schnell wie möglich wieder auf dem Platz zu stehen – idealerweise schon am kommenden Samstag gegen seine ehemaligen Weggefährten vom SC Verl.
"Es ist immer etwas Besonderes, wenn man bekannte Gesichter sieht. Dennoch bleibt es ein Spiel wie jedes andere, bei dem es um drei Punkte geht. Ich möchte einfach meinen Beitrag leisten", erklärte Sapina. "Das kann ich aber erst, wenn ich wieder vollständig fit bin. Nach Wochen der Pause muss man sich wieder an den Rhythmus und die Dynamik gewöhnen."
Auf Dynamo Dresden wird am Samstag kein vermeintlich „kleiner“ Gegner warten
Mit weniger als einhundert Prozent ist es auch gegen den vermeintlich unauffälligen Verl nicht machbar. Der Gegner aus Nordrhein-Westfalen startete mit bereits elf Punkten in die Rückrunde und sollte zu keinem Zeitpunkt unterschätzt werden.
"Verl hat sich in der Liga etabliert – sie sind weit entfernt davon, einfach ein kleiner Verein zu sein. Man muss ihnen Respekt zollen, da ihre Qualität und Spielstärke offensichtlich sind", so Sapina. "Über 90 Minuten bleibt ihr Spielsystem konstant, sie agieren mit großer Geduld. Es gilt, diese Geduld zu durchbrechen und gleichzeitig das Spiel aktiv in die eigene Hand zu nehmen. Dabei ist nichts zu verachten."
Sollte es Sapina im Kader des Spieltags noch nicht reichen, ihm mit vollem Einsatz zu begegnen, so kann er in der Zwischenzeit noch etwas Zeit mit seiner jungen Familie genießen – etwas, das während der Rehabilitationsphase zu kurz kam.
"Ich war von morgens bis abends im Trainingszentrum zur Rehabilitation, sodass es eher ein mittelmäßiger Ausgleich war. Aber eines stimmt: Den Druck eines Spieltags habe ich so nicht empfunden. Dadurch lässt sich die Familienzeit intensiver genießen", gab Sapina zu. "Hin und wieder schlage ich einfach einen Ball in die Runde – und mit etwas Glück landet er zurück. Es ist alles sehr aufregend, aber auch äußerst schön."
Tabelle 3. Liga
Die Rangliste der 3. Liga besagt Folgendes: Wer am Saisonende den ersten Platz belegt, wird 3. Liga-Meister und steigt in die 2. Liga auf. Auch der Zweitplatzierte zieht direkt in die höhere Spielklasse ein. Der Dritte muss in einem Relegationsspiel gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga entscheiden, ob er den Aufstieg schafft oder in der Liga bleibt.