Vereine sind „heiß wie Frittenfett“, doch die Fans bleiben aus: FIFA verschenkt Tickets für die Klub-WM
USA – Die mit Spannung erwartete Premiere des neuen Klub-WM-Formats mit 32 Teams sollte ein großer Erfolg werden – doch das Interesse bleibt aus! Der Ticketverkauf für das am 15. Juni in den USA beginnende Turnier verläuft äußerst schleppend. Um nicht vor leeren Zuschauerrängen zu spielen, startet die FIFA nun sogar damit, Eintrittskarten kostenlos abzugeben.
Seit Dezember sind Tickets für die Klub-WM erhältlich – damals noch zu hohen Preisen.
Die günstigste Karte für das Eröffnungsspiel, in dem Lionel Messis (37) Inter Miami auf den ägyptischen Klub Al Ahly trifft, lag damals bei 349 Dollar. Von einem erfolgreichen Verkauf zu diesem Preis ist die FIFA jedoch weit entfernt.
Wer sich aktuell noch ein Ticket sichern möchte, zahlt inzwischen mindestens 74 Dollar – und das ist noch nicht alles.
Wie das Portal The Athletic berichtet, haben Studenten des Miami Dade College sogar die Möglichkeit, eine Eintrittskarte für 20 Dollar zu erwerben und erhalten zusätzlich vier weitere Tickets gratis dazu.
Das bedeutet: Um das Hard Rock Stadium zu füllen, muss die FIFA auf Gratis-Tickets zurückgreifen! Ob diese verzweifelte Maßnahme Wirkung zeigt, wird sich beim Eröffnungsspiel zeigen – derzeit sind noch Tausende Plätze im 64.767 Zuschauer fassenden Stadion unbesetzt.
Das Problem beschränkt sich nicht nur auf das Eröffnungsspiel: Da die FIFA ein dynamisches Preismodell verwendet, bei dem die Preise mit der Nachfrage steigen, sinken die Ticketkosten bei der aktuell geringen Nachfrage drastisch.
Für die Hälfte der 48 Vorrundenspiele sind die Preise mittlerweile unter 36 Dollar gefallen. So kostet beispielsweise das erste Spiel von Borussia Dortmund gegen Fluminense aus Brasilien etwa 33 Dollar. In Seattle werden sogar Tribünenbereiche gesperrt und Zuschauer auf andere Ränge umverteilt, um vor den TV-Kameras keinen peinlichen Eindruck zu erwecken.
Dabei klafft eine große Lücke zwischen dem geringen Zuschauerinteresse und den Aussagen der Vereinsverantwortlichen.
So erklärte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (65) gegenüber dem Münchner Merkur, dass die europäischen Klubs alle „heiß wie Frittenfett“ auf das Turnier seien – allerdings wohl eher aus finanziellen denn aus fußballerischen Gründen. Immerhin gibt es für die Teilnahme eine Prämie von 30 Millionen Euro.