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St.-Pauli-Blog: Kiezkicker starten in die Derby-Woche

Hamburg – Was für ein spektakulärer Auftakt am Millerntor! Der FC St. Pauli drehte einen 1:3-Rückstand gegen den BVB und erkämpfte sich in der Nachspielzeit ein hochverdientes Unentschieden (3:3).

Ein großer Anteil daran gebührt Torhüter Nikola Vasilj, der einmal mehr seine Stärke als Elfmeter-Killer unter Beweis stellte.

In unserem St.-Pauli-Blog erfahrt Ihr alle aktuellen Informationen rund um das Team, mögliche Transfers und alle weiteren Neuigkeiten vom Millerntor.

Unter den Augen des ehemaligen Kiezkickers Johannes Flum, der derzeit ein Praktikum beim FC St. Pauli absolviert, begann die Mannschaft gegen 11:45 Uhr mit der Vorbereitung auf das Derby.

Nicht mit von der Partie waren neben David Nemeth, Karol Mets und Ricky-Jade Jones auch die beiden Offensivspieler Abdoulie Ceesay und Scott Banks. Besonders bei letzterem deutet die Abwesenheit auf einen bevorstehenden Wechsel hin, der womöglich in einer Leihe mündet.

Zum Auftakt versammelte Trainer Alexander Blessin sein Team kurz im Kreis, bevor das Aufwärmprogramm startete.

Nikola Vasilj hat seine beeindruckende Erfolgsserie bei Elfmetern in der Bundesliga weiter ausgebaut. Am Samstag parierte er gegen BVB-Star Serhou Guirassy seinen fünften Strafstoß. Nur einmal – in der vergangenen Saison gegen Mohamed Amoura von Wolfsburg – musste er sich vom Punkt geschlagen geben.

Mit einer Quote von 83 Prozent gehaltenen Elfmetern führt der Bosnier weiterhin die Rangliste an und vergrößerte seinen Vorsprung gegenüber Freiburgs Torwart Noah Atubolu (vier von sieben) noch weiter.

Darüber hinaus war der 29-Jährige der einzige Torhüter, der am ersten Spieltag der neuen Bundesliga-Saison einen Strafstoß abwehren konnte.

Da David Nemeth verletzt ausfiel, musste Trainer Alexander Blessin gegen den BVB die Defensive umstellen. Seine Wahl fiel letztlich auf Adam Dzwigala, der als zuverlässiger Ersatz gilt und stets einspringt, wenn Not am Mann ist.

„In den letzten drei Wochen zeigte Adam eine starke Leistung und war sehr präsent“, erläuterte Blessin seine Entscheidung. „Es war eher eine Wahl für Adam als gegen Lars, der es genauso verdient gehabt hätte.“

Dzwigala zeigte, wie so oft, wenn er gebraucht wird, eine solide Leistung, musste jedoch frühzeitig Gelb hinnehmen und verlor beim Dortmunder Führungstreffer durch Serhou Guirassy das Duell.

Wegen der Verwarnung hatte Blessin darüber nachgedacht, den Polen zur Halbzeit auszuwechseln. „Er war aber gut im Spiel, und ich wollte ihn möglichst lange auf dem Platz lassen, weil er uns vor allem kämpferisch enorm unterstützt“, so der Trainer.

Im Zusammenspiel mit „Hells Bells“ bedeckte eine riesige Menge Konfetti am Samstagabend den Rasen am Millerntor. Dies bereitete den Profis zu Beginn der Partie einige Schwierigkeiten.

„Das blieb an den Schuhen kleben. Man muss sagen, dass man in den ersten Minuten durch das Konfetti keinen klaren Blick auf das Spielfeld hatte“, erklärte Danel Sinani nach der Begegnung. Zahlreiche Spieler beschwerten sich daher frühzeitig beim Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck, da sie den Ball schlecht erkennen konnten.

„Mir ging es genauso. Das war ein Problem – für alle Beteiligten. Es erinnerte ein wenig an Karneval auf St. Pauli.“

Eine sofortige Beseitigung des Konfettis war allerdings nicht möglich. St. Paulis Trainer Alexander Blessin wies darauf hin, dass der Wind die Papierschnipsel immer wieder aufs Spielfeld zurückwehen würde. Deshalb entschied Jöllenbeck, das Spiel fortzusetzen und erst in der Halbzeit für Ordnung zu sorgen.

Beim BVB stieß diese Entscheidung auf Unverständnis. „Ich denke, das waren etwas unfaire Bedingungen, denn die Spieler tragen Stollen. Wenn man läuft und plötzlich so etwas wie einen Spieß unter dem Fuß hat, ist das schon ärgerlich“, kritisierte Trainer Niko Kovac.

Am Ende mussten beide Teams mit der Situation leben – bei den Gästen überwog vermutlich eher der Frust über den verpassten Sieg als über das Konfetti auf dem Platz.

Für das erste Saisonspiel gegen Borussia Dortmund (Samstag, 18.30 Uhr) muss die Mannschaft von Alexander Blessin auf Verteidiger David Nemeth (24) verzichten.

Der Abwehrspieler „fällt definitiv aus“, bestätigte der Coach auf der Pressekonferenz am Donnerstag. Wie TAG24 am Dienstag beobachtete, absolvierte der Österreicher gegen Ende des Trainings nur noch einzelne Runden auf dem Platz. In der Einheit am Mittwoch soll er das Feld sogar vorzeitig verlassen haben.

Grund für den Ausfall seien muskuläre Probleme im Adduktorenbereich. Um ihn zu ersetzen, hat Blessin drei mögliche Kandidaten – Adam Dzwigala (29), Lars Ritzka (27) und Jannik Robatsch (20). Trotz einer deutlichen Tendenz will sich der Trainer erst zwei Tage vor dem Spiel endgültig festlegen.

Der Auftritt von Offensivspieler Dapo Afolayan im Pokalduell gegen Eintracht Norderstedt war enttäuschend. Auch Trainer Blessin kritisierte dessen Körpersprache. Laut „The Guardian“ steht der Engländer offenbar kurz vor einem Abschied vom Kiezklub.

Die englische Tageszeitung berichtete am Donnerstag, dass der ehemalige West-Ham-Stürmer möglicherweise noch in diesem Monat den FC St. Pauli verlassen wird. Medienberichten zufolge stehen Leicester City, West Bromwich Albion und Blackburn Rovers auf der Interessentenliste. Auch in Belgien zeigen Gent FC und KRC Genk Interesse.

Liebe User, ab sofort halten wir Euch in diesem Blog mit allen aktuellen Nachrichten zu Eurem Lieblingsverein auf dem Laufenden, liefern Fotos aus dem Training, Stimmen von der Pressekonferenz und berichten über die heißesten Gerüchte rund um die Boys in Brown.