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Hätte die Spielabsage vermieden werden können? Drittligist gesteht schwerwiegende Versäumnisse ein!

Unterhaching – Wie kam es nur dazu? Diese Frage stellen sich zahlreiche Anhänger und Experten nach der kurzfristigen Absage des Duells zwischen der SpVgg Unterhaching und dem FC Hansa Rostock. Die Bayern haben inzwischen erhebliche Fehler zugegeben, dennoch drohen seitens des DFB noch Maßnahmen.

"Direkt vor dem Spiel in Rostock standen wir dauerhaft im Austausch mit den Sicherheitsbehörden, doch offenbar reichte das nicht aus. Dafür müssen wir die Verantwortung übernehmen – es war unser Versäumnis", erklärte Unterhachings Präsident Manfred Schwabl (58) dem BR.

Das für den kommenden Sonntag geplante Aufeinandertreffen muss wegen eines mangelhaften Sicherheitskonzepts für den Sportpark entfallen, wie der Verein am Mittwoch mit sehr kurzer Vorlaufzeit bekanntgab.

Den Sachverhalt kannte man jedoch schon längere Zeit. Auf Nachfrage beim NDR erläuterte die Gemeinde, dass der Klub bereits zu Beginn dieser Saison erstmals dazu aufgefordert worden sei, sein Sicherheitskonzept zu überarbeiten.

Ende August wurde daraufhin ein weiteres Treffen zwischen Vereinsvertretern, der Gemeinde und der Polizei abgehalten. Zudem wurde wiederholt darauf hingewiesen, dass es dabei lediglich an entsprechender Initiative gefehlt habe – wie am Tabellenende der 3. Liga ersichtlich ist.

Die letzte Frist zur Vorlage eines aktualisierten Konzepts endete schließlich am 18. Februar. Zwei Tage später erhielt Unterhaching die Mitteilung über die anstehende Absage, auch wenn der offizielle Bescheid erst am 25. Februar zugestellt wurde.

Die Verantwortung liegt allein bei der SpVgg Unterhaching

Hätte der Verein sein Konzept fristgerecht am 18. Februar eingereicht, wäre eine Abwicklung des Spiels gegen Hansa laut Aussagen der Gemeinde immerhin noch möglich gewesen. Stattdessen reichte der Klub seinen Entwurf erst am Mittwoch, also am Tag der offiziellen Absage, ein.

"Im Hinblick auf das Spiel in Rostock liegt das Sicherheitskonzept inzwischen vor. Doch die zuständigen Behörden stellten fest, dass die Frist zu knapp bemessen war. Den Fehler müssen wir uns selbst zuschreiben", so Schwabl. "Wir können den Behörden nicht nahelegen, mal ein Auge zuzudrücken. Bei den vielen Familien mit Kindern im Stadion ist das für mich inakzeptabel."

Da die Entscheidung kurz nach dem von heftigen Ausschreitungen geprägten Ostderby zwischen Rostock und Dynamo Dresden fiel, vermuteten einige einen Zusammenhang. Hansa-Chef Jürgen Wehlend (59) wies diese Anschuldigungen umgehend zurück, und ein Hachinger Kollege unterstützte ihn mittlerweile.

"Zweifellos wirkte das ungünstig auf die Gesamteinschätzung. Aber die Schuld auf die Rostocker Fans zu schieben, entspricht nicht der Haltung von Haching – das würde ich nie tun", betonte Schwabl. "Die alleinige Verantwortung liegt bei uns."

Und diese könnte noch teuer werden: Der DFB kündigte in einer offiziellen Stellungnahme an, den Vorfall sowie eventuelle Konsequenzen "eingehend prüfen" zu wollen.