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Nach nur zwei Monaten: Drittligist trennt sich von seinem Cheftrainer!

Unterhaching – Ein kurzes Kapitel ist nun beendet: Der akut abdiegsgefährdete Drittligist SpVgg Unterhaching hat sich von Cheftrainer Heiko Herrlich (53) getrennt. Der Trainer hatte das Amt erst im Januar übernommen. Der Entlassungszeitpunkt kommt unerwartet und schien nicht von vornherein vorgesehen gewesen zu sein.

Für Unterhaching kommt wohl jede Unterstützung zu spät – bei noch zehn verbleibenden Spielen liegt der Rückstand zum sicheren Klassenerhalt bereits bei 16 Punkten.

Auch Herrlich gelang es nicht, den Abwärtstrend zu stoppen. In neun Partien erzielte er lediglich fünf Punkte, weshalb er bereits nach 77 Tagen im Amt entlassen wird – allerdings spielen neben sportlichen Aspekten auch andere Gründe eine Rolle.

Präsident Manfred Schwabl (58) betonte: "Wir sind Heiko sehr dankbar, dass er in einer für den Verein äußerst schwierigen Phase die Verantwortung als Cheftrainer übernommen und sich dieser enormen Aufgabe gewidmet hat."

Weiter hieß es in der offiziellen Stellungnahme: "Für das gemeinsame Ziel des Klassenerhalts setzte er sich mit viel Professionalität und großem Engagement ein. Zuletzt wurden jedoch deutliche Unterschiede in der Auffassung der sportlichen Ausrichtung sichtbar."

"Aus diesem Grund haben wir nun diesen Schritt gewählt – und zwar in dem Bewusstsein, dass der Zeitpunkt womöglich passender sein könnte. Manchmal lässt sich das aber eben nicht aussuchen."

Der Zeitpunkt wird vor allem deshalb als unglücklich empfunden, weil das letzte Team der 3. Liga am Samstag um 14 Uhr im bayrischen Landespokal-Halbfinale gegen Bamberg antritt.

Ein Pokalsieg hätte die Chance eröffnet, sich für den DFB-Pokal zu qualifizieren und damit die ohnehin desolaten Aussichten der aktuellen Saison zumindest etwas aufzuwerten – gerade jetzt könnte man wohl auf zusätzliche Unruhe im Trainerbereich verzichten.

Daher könnten hinter der Trennung auch persönliche Differenzen stecken. Nach Informationen von Bild kam es am vergangenen Wochenende zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Herrn Herrlich und Markus Schwabl (34), der nicht nur als Kapitän fungiert, sondern auch die Position des Sportdirektors innehat und zudem Sohn von Präsident Manfred Schwabl ist.

Es soll demnach vorgefallen sein, dass der Trainer seinem Kapitän angedroht haben soll, ihn an die Tribüne zu verweisen – nun wird Herrlich selbst nicht länger am Spielfeldrand von Unterhaching stehen.

Wer die Aufgaben des Cheftrainers – ob vorübergehend oder dauerhaft – übernimmt, ist noch nicht entschieden.

Tabelle 3. Liga

Die Tabelle der 3. Liga hat folgende Bedeutung: Der Saisonchampion aus der ersten Tabellenreihe wird 3. Ligameister und steigt in die 2. Liga auf. Auch der Zweitplatzierte gelangt direkt nach oben. Der Drittplatzierte tritt in einem Play-off gegen den drittletzten Verein der 2. Bundesliga an, um entweder den Aufstieg oder den Verbleib in der Liga zu sichern.