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Union und Augsburg verabschieden Felix Brych – keine Gefahr eines Phantomtors

Berlin – Das Ende einer Ära: Felix Brych, der Rekord-Schiedsrichter der Bundesliga, pfiff beim 2:1-Auswärtserfolg von Union Berlin gegen den FC Augsburg zum letzten Mal in der höchsten deutschen Spielklasse. Nach 359 Einsätzen beendet der 49-Jährige seine Karriere.

Vor dem Anpfiff wurden an einem der Tore noch die Netze repariert – man wollte in Brychs Abschiedsspiel auf keinen Fall ein weiteres Phantomtor riskieren.

Zur Erinnerung: Am 18. Oktober 2013 wertete Brych irrtümlich ein Tor von Stefan Kießling gegen 1899 Hoffenheim als gültig. Die Zeitlupe zeigte jedoch eindeutig, dass der Ball durch eine Öffnung im Netz von außen ins Tor gelangt war.

Auf dem Spielfeld wurde ebenfalls Fußball gespielt. Die rund 2900 mitgereisten Union-Fans sahen zunächst einen stark aufspielenden Gastgeber in der WWK Arena. Torwart Alexander Schwolow stach mit einer beeindruckenden Flugparade bei einem Kopfball von Phillip Tietz hervor.

Da sich Frederik Rönnow im Training verletzte, bekam Schwolow doch noch sein Abschiedsspiel – obwohl dies vorab so nicht geplant war, wie Trainer Steffen Baumgart vor Anpfiff betonte. Gleichzeitig feierte das Eigengewächs David Preu sein Debüt in der Startelf.

Augsburg dominierte die Begegnung, ohne jedoch gefährliche Chancen vor dem Union-Tor zu kreieren. Im Laufe der Partie entwickelte sich ein eher mäßiges Match, das Sky-Kommentator Marcel Meinert zur Pause humorvoll als „Konzert zahlreicher talentierter Streichinstrumente ohne Klang“ beschrieb.

Kurz vor dem Seitenwechsel fiel dann doch noch das erste Tor. Mit einem Steilpass aus der eigenen Hälfte überwand Chrislain Matsima die gesamte Berliner Abwehr, und Phillip Tietz, der Leopold Querfeld enteilte, schoss mühelos aus kurzer Distanz zur verdienten Führung der Gastgeber ein.

Auch im zweiten Abschnitt blieb Augsburg das aktivere Team, versäumte es jedoch, den Vorsprung zu vergrößern. So blieben die Köpenicker im Spiel und nutzten ihre erste echte Torchance zum Ausgleich.

Nach einem Ballverlust der Augsburger konterten die Gäste schnell. Geburtstagskind Benedict Hollerbach zog auf der linken Seite in den Strafraum und traf beim Schuss den FCA-Keeper Finn Dahmen unglücklich im Gesicht. Den Abpraller verwertete Joker Andrej Ilic zum 1:1.

In der Schlussphase entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, den die Berliner in der Nachspielzeit durch den zweiten Treffer von Ilic für sich entschieden. Nach einer VAR-Überprüfung zeigte Brych zum Mittelkreis und beendete damit seine letzte Partie.

Es war der erste Erfolg von Union beim FCA. Übrigens absolvierte Danilho Doekhi mit seinem Einsatz eine fehlerfreie Bundesliga-Saison und stand in allen Spielen über die komplette Spielzeit auf dem Platz.

Bundesliga, 34. Spieltag

FC Augsburg – 1. FC Union Berlin 1:2 (1:0)

Aufstellung FC Augsburg: Dahmen – Matsima, Gouweleeuw, Zesiger (80. F. Jensen) – Marius Wolf (59. Gumny), Jakic, Frank Onyeka (80. Rexhbecaj), Giannoulis – Kömür (71. Mounié), Claude-Maurice (59. A. Maier) – Tietz

Aufstellung 1. FC Union Berlin: Schwolow – Doekhi, Querfeld, Rothe – Haberer, Khedira, Schäfer (61. Tousart), Juranovic (61. Trimmel) – Skarke (80. Ljubicic), Hollerbach (88. Benes), Preu (61. Ilic)

Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)

Zuschauer: 30.660 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Tietz (41.), 1:1 Ilic (69.), 1:2 Ilic (90.+4)

Bundesliga-Tabelle

Die Tabelle der Bundesliga hat folgende Bedeutung: Der Erstplatzierte am Saisonende wird Deutscher Meister. Die beiden letzten Plätze (17 und 18) führen zum Abstieg in die 2. Bundesliga. Der Drittletzte (Platz 16) darf in der Relegation um den Klassenerhalt kämpfen. Dort trifft er auf den Drittplatzierten der 2. Bundesliga.