Einst größte Stärke: Die Alte Försterei ist mittlerweile nur noch mittelmäßig
Berlin – Niemand fährt gern an die Alte Försterei. Die örtlichen Gegebenheiten sind eng, laut, schwer zu bespielen und enden häufig mit enttäuschten Fans. Doch das gehört der Vergangenheit an. Union Berlin, einst eines der unangenehmsten Teams der Bundesliga, hat seinen Heimsiegzauber verloren. Den letzten Erfolg vor heimischer Kulisse erzielte man bereits vor etwa drei Monaten.
Am 19. Januar unterlagen die Eisernen Mainz 05 mit 2:1. Dies ist bislang der einzige Heim-Sieg von Steffen Baumgart (53).
Nachdem Augsburg die Heim-Premiere zunichtemachte, folgte der Erfolg gegen Mainz, bevor Gladbach und Kiel als Sieger den Platz verließen. Zuletzt gelang allerdings noch ein Punktgewinn gegen die Bayern.
Insgesamt befindet sich das Köpenicker Team in einer guten Phase, holte gegen Frankfurt, Bayern und Freiburg wertvolle sieben Punkte. Nun sollen am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) die Wölfe an die Nase geführt werden. „Wir kennen die Qualität von Wolfsburg. Gleichzeitig wissen wir jedoch auch, was uns stark macht“, betont Baumgart.
„Wir möchten unser Heimspiel gewinnen – vor einem ausverkauften Haus und einer hervorragenden Stimmung, wie wir sie immer hier genießen. Diese Atmosphäre wollen wir nicht verlieren. Das gelingt uns nur durch eine überzeugende Leistung und idealerweise ein deutliches Ergebnis.“
Es scheint fast ein Gesetz zu sein: Für die Gäste in Köpenick ist es nicht nur spielerisch, sondern auch ergebnistechnisch eine herbe Enttäuschung. Einst galt die Heimstärke als Trumpf, der Union sogar bis in die Champions League trug. Doch die Alte Försterei ist schon länger keine uneinnehmbare Festung mehr.
In der letzten Saison belegte Union in der Heimtabelle lediglich den 13. Platz, und aktuell rangiert man als Elfter – 16 Punkte – nur knapp vor Wolfsburg, das auf einen Punkt Vorsprung baut. Die Wölfe fühlen sich in der Fremde hingegen deutlich sicherer: Mit 23 Punkten zählen sie auswärts zu den drittstärksten Mannschaften der Liga.
Obwohl Union in den letzten drei Spielen nur einen Punkt holen konnte, bleibt man vorsichtig optimistisch. Baumgart fasst es zusammen: „Wir wollen unser Spiel durchsetzen. Das erfordert viel Aggressivität, eine starke Mentalität und unkomplizierten, klaren Fußball. So erhoffen wir uns den Erfolg.“
Schließlich soll auch wieder im heimischen Stadion richtig gefeiert werden können.