Jeder Versuch sitzt: Union Berlin von eiskalten Wolfsburgern klar bezwungen
Wolfsburg – Nach der kräftezehrenden Niederlage im Pokal gegen Bayern München musste Union Berlin auch in der Bundesliga eine 1:3 (0:2)-Niederlage beim VfL Wolfsburg hinnehmen. Die Eisernen warten somit weiterhin auf ihren ersten Pflichtspielsieg in der Volkswagen Arena.
Beide Mannschaften starteten zunächst zurückhaltend, doch schon in der 10. Minute nutzten die Gastgeber ihre erste nennenswerte Torchance effektiv aus.
Patrick Wimmer wurde auf der linken Seite von Mohamed Amoura in Szene gesetzt. Danilho Doekhi öffnete ihm den Weg über die Innenbahn, sodass der Österreicher mit Tempo ins Zentrum zog und aus etwa 13 Metern mit einem flachen Schuss das 1:0 für die Wölfe erzielte.
Von Union kam lange Zeit wenig Gefahr. Lediglich bei ihren gefürchteten Standardsituationen sorgten sie vereinzelt für etwas Torgefahr, blieben aber ohne zählbaren Erfolg.
Die Gastgeber blieben indes eiskalt: Auch mit ihrem zweiten Schuss aufs Tor trafen die Wolfsburger ins Netz. Über die rechte Seite kombinierten sie sich durch, und im Strafraum spielte Saël Kumbedi den Ball zurück zu Amoura, der nach 30 Minuten das Spielgerät direkt und unbarmherzig im rechten oberen Eck versenkte.
Kurz vor der Pause kamen die Berliner dann doch noch zu einer Doppelchance: Zunächst lenkte VfL-Keeper Kamil Grabara eine Hereingabe von Derrick Köhn aus dem rechten Toreck, wenige Sekunden später scheiterte Leopold Querfeld mit einem Kopfball an der Querlatte.
Nach dem Seitenwechsel startete Union Berlin mit mehr Schwung und engagierter in den Zweikämpfen, doch die Offensive blieb weiterhin harmlos. Die Köpenicker mussten nun mehr riskieren, was sie prompt bestraft wurden.
Stanley Nsoki rutschte an der Mittellinie weg und verlor den Ball an Christian Eriksen, der ungestört in den Strafraum dribbelte und mit einem Steckpass Lovro Majer bediente. Der Kroate zögerte nicht lange und traf in der 59. Minute präzise unter die Latte – drei Schüsse, drei Treffer, ein bitterer Rückschlag für den Hauptstadtklub.
Nur wenig später hätte Amoura mit dem vierten Wolfsburger Torschuss einen Doppelpack erzielen und das Spiel endgültig entscheiden können, doch sein Treffer wurde wegen Abseits aberkannt. Stattdessen gelang Nsoki beim Debüt in der Startelf eine erfolgreiche Wiedergutmachung: Er traf in der 68. Minute nach einem Eckball-Chaos aus der zweiten Reihe zum 1:3.
In der Schlussphase warfen die Berliner noch einmal alles nach vorne und wurden fast belohnt: In der 89. Minute entschied Schiedsrichter Robert Schröder nach Videobeweis auf Elfmeter, doch Leopold Querfeld scheiterte am hervorragend reagierenden Grabara.
Trotz einer Nachspielzeit von 14 Minuten blieb es beim Endstand einer turbulenten zweiten Halbzeit, in der Union zwar mehr Spielanteile hatte, letztlich jedoch an den eiskalten Wolfsburgern und der eigenen fehlenden Durchschlagskraft scheiterte.
Bundesliga, 13. Spieltag
VfL Wolfsburg – 1. FC Union Berlin 3:1 (2:0)
Startelf VfL Wolfsburg: Grabara – Kumbedi (46. Bürger), Seelt, Koulierakis, Zehnter – Arnold, Gerhardt – Eriksen (90.+1 Vavro), Majer (90.+2 Hensel), Wimmer (65. Svanberg) – Amoura (73. Pejcinovic)
Startelf 1. FC Union Berlin: Rönnow – Doekhi, Querfeld, Nsoki (78. Burcu) – Trimmel (70. Kral), Kemlein, Köhn (70. Rothe) – Haberer, Schäfer (57. Ilic) – Jeong (57. Burke), Ansah
Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)
Zuschauerzahl: 23.045
Tore: 1:0 Wimmer (10.), 2:0 Amoura (30.), 3:0 Majer (59.), 3:1 Nsoki (68.)
Gelbe Karten: Kumbedi (1), Eriksen (1), Majer (2), Koulierakis (3) / Burke (2)
Tabelle der 1. Bundesliga
Die Bedeutung der Bundesliga-Tabelle ist wie folgt: Am Ende der Saison wird der Erstplatzierte Deutscher Meister. Die Mannschaften auf den Plätzen 17 und 18 steigen in die 2. Bundesliga ab. Der Drittletzte (Position 16) hat die Möglichkeit, in der Relegation den Klassenerhalt zu sichern. Dort trifft er auf den Drittplatzierten der 2. Liga.