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Union-Berlin-Blog: So könnte der Kader von Union Berlin aussehen

Berlin – Eisern: Bei TAG24 gibt es den Union-Berlin-Blog, betreut von drei echten Berliner Fußball-Originalen, die Union-Fans mit Herzblut sind.

Unsere Autoren:

Icke (Jürgen Heinemann) ist seit Mitte der 1970er Jahre Unioner und arbeitet seit über 30 Jahren im Vertrieb als Betriebswirt. Er ist verheiratet, hat ein erwachsenes Kind und wohnt heute in Grünheide. Icke hat den Blog ins Leben gerufen und schreibt hier regelmäßig.

Unionfux (Tobias Saalfeld) ist seit mehr als 40 Jahren treuer Union-Fan. Er arbeitet freiberuflich für Bühne, Radio und Fernsehen, wo er ebenfalls schreibt.

Beecke (Christian Beeck) spielte in der Bundesliga für Hansa Rostock und Energie Cottbus, war Manager bei Union und absolvierte 21 Länderspiele für DDR-Junioren. Er stammt aus Unions Eigengewächs und ist Vater von zwei Kindern. Bei unserem Blog unterstützt Beecke die Redaktion beratend.

Icke: Am Dienstagnachmittag steht noch der letzte Test gegen einen vermeintlich kleinen Gegner an: Schweinfurt. Danach folgen am 2. und 9. August Spiele gegen Espanyol Barcelona und Olympiakos Piräus. Der Pflichtspielstart für den 1. FC Union ist der 15. August im DFB-Pokal bei FC Gütersloh, am 23. August beginnt die Bundesliga zu Hause gegen Stuttgart. Es geht Schlag auf Schlag: Zwei anspruchsvolle Testspiele, dann der Ernst der Saison.

Doch ist die Mannschaft wirklich schon bereit? Zweifel sind angebracht. Das letzte Testspiel gegen den unterklassigen Gegner Fürth wurde verloren. Der Kader umfasst immer noch 29 Spieler. Viele Akteure werden in Pflichtspielen kaum zum Zug kommen, vor allem im Mittelfeld und im Tor gibt es zu viele Spieler. Im Tor (Rönnow), der Abwehr (Doekhi, Querfeld, Leite), den Außenbahnen (Trimmel, Juranovic) sowie auf den Positionen „9“ (Ilic) und „6“ (Khedira) scheinen acht Spieler für die Startelf gesetzt. Für die beiden anderen vorderen Positionen kämpfen Burke, Ansah und Jeong. In der „8“ herrscht das größte Gedränge, mit Schäfer, Haberer, Tousart, Kral und Benes als Kandidaten, und falls Kemlein wieder fit wird, wäre er der sechste Bewerber auf dieser Position. Es lässt sich leicht erkennen, dass der Kader zu groß ist, zumal auch der erst 16-jährige Sliskovic aus der eigenen A-Jugend dort überzeugte.

Im Sturm konnten Ljubicic und Preu im Training bislang nicht überzeugen. Es wäre sinnvoll, Preu noch einmal auszuleihen und für Ljubicic einen Abnehmer zu finden. Hinter Ilic, Ansah, Jeong und Burke stehen Skarke und Burcu (sofern bald einsatzbereit). Auch der 17-jährige Ali aus der A-Jugend sorgte mit schnellen Dribblings für Aufmerksamkeit. Sieben Profis plus ein großes Talent sind für die Offensive ausreichend.

Was die Qualität angeht: Im Tor und in der Abwehr sind wir in der ersten Elf sehr gut aufgestellt. Auf den Außenpositionen gibt es keine Probleme. Neben Trimmel und Juranovic stehen Skov, Rothe, Nsoki, Preu (wenn er bleibt) und der 19-jährige Neu-Profi Markgraf bereit, der aus den Junioren hochgekommen ist und in den Testspielen stark spielte. Selbst Haberer und Schäfer waren schon auf den Außenbahnen eingesetzt. In der A-Jugend wartet mit dem 18-jährigen Prosche ein DFB-Nationalspieler auf seinen Einsatz – meist als rechter Außenverteidiger. Insgesamt sind alle Positionen mehrfach besetzt. Ogbemudia, ein junger Innenverteidiger, wartet auf Spielzeit, ebenso der Neuzugang Nsoki. Kral und Rothe wurden in der Vorbereitung mehrfach als Innenverteidiger getestet.

Im Tor herrscht ein spannender Konkurrenzkampf hinter Rönnow. Neu-Verpflichtung Raab möchte die Nummer eins werden, Stein und Klaus streben zumindest die Nummer zwei an. Aus dem Nachwuchs gehört Welsand zum erweiterten U18-Kader Deutschlands, Wisbereit (ebenfalls aus der A-Jugend) hat bereits zwei U18-Länderspiele absolviert. Wir verfügen über genügend gute Spieler in der Breite und einige Talente, jedoch fehlen vor allem im Mittelfeld und Angriff Führungspersönlichkeiten. Im letzten Test gegen Fürth zeigte sich, dass niemand das Spiel lenkt, keine kreativen Spielzüge initiiert oder den Gegner mit Überraschungen und unerwarteten Pässen unter Druck setzt. Spieler wie Andrich, Kruse, Becker, Awoniyi oder Aaronson, die Spiele entscheiden können, sind nicht in Sicht.

Union benötigt dringend einen Spielmacher und einen weiteren Top-Stürmer. Ansah scheint dafür geeignet, auch wenn Eber noch nicht soweit ist. Vielleicht könnten Burcu oder Ali den Sprung schaffen? Das Risiko ist hoch, denn Jeong zeigt zwar an guten Tagen sein Potenzial, ist aber inkonstant, und Burke bleibt eine Wundertüte. Ohne weitere Verstärkungen besteht ein großes Risiko, dass Union nicht gut durch die Saison kommt. Hoffen wir, dass Horst Heldt noch einige wichtige Joker aus dem Ärmel zieht. Eisern.

Unionfux: Vielleicht ist Greuther Fürth kein Angstgegner, aber auch kein Lieblingsgegner, wie sich am Samstag im Testspiel zeigte.

Beide Teams sind eine Woche vor Saisonstart, Fürth empfängt am Sonntag den Aufsteiger Dresden. Die Leistung in der ersten Hälfte mit fast 6.500 Zuschauern war schwach, obwohl Union mit einer Startelf antrat, in der sich wohl jeder als Stammspieler sieht.

Schon nach drei Minuten lenkte Rönnow einen Schuss von Hrgota an den Pfosten. Danach passierte wenig, erst kurz vor der Pause hatte Ansah eine Chance, die aber ungefährlich blieb – der Pausenpfiff kam wie eine Erlösung. Nach der Pause zwang Juranovic den Fürther Torwart zu einer Parade, der Nachschuss von Trimmel ging ans Außennetz.

In Führung gingen aber die Gastgeber: Doekhi köpfte einen Freistoß weg, Hrgota nahm den Ball am Strafraumeck direkt und schlenzte ihn unhaltbar ins lange Eck – mit seinem schwächeren Fuß, Respekt. Erst nach zwanzig Minuten kam Union wieder durch Skarke zu einer Chance, doch es blieb beim knappen Rückstand. In der Schlussviertelstunde hatte Fürth einige vielversprechende Möglichkeiten, die jedoch von Tousart und Leite vereitelt wurden. Kurz vor Schluss grätschten sie Sillah den Ball vom Fuß.

Die Niederlage war verdient, aber kein Grund zur Panik. Trainingslager, schwere Beine und ein Gegner, der weiter in der Vorbereitung ist, spielten eine Rolle. Offensiv fehlte Tempo, Ideen und Durchschlagskraft – ein bekanntes Problem der letzten Jahre. Die Abwehr ließ wenig zu, aber der Angriff ist zu schwach. Man sollte nicht die Augen vor den offensichtlichen Problemen verschließen, sonst droht eine schwierige Saison. Am Dienstag gegen Schweinfurt kann die Mannschaft zumindest teilweise Wiedergutmachung leisten.

Unionfux: Seit gestern ist die Mannschaft im Trainingslager in Herzogenaurach im sogenannten Adidas Homeground, zu Gast beim Ausrüster, was auch gut genug für die Nationalmannschaft ist.

Es stehen zwei Tests an: Samstag bei Greuther Fürth (die bald wieder SpVgg Fürth heißen wollen) und Dienstag beim Drittligaaufsteiger 1. FC Schweinfurt. Livan Burcu fehlt wegen einer Sprunggelenksverletzung, er wurde gestern operiert – gute Genesung! Die Youngster Sliskovic und Ali sind an Bord, insbesondere Ali konnte in den letzten Tests überzeugen und könnte bald Bundesligaminuten bekommen, obwohl er erst im Dezember 18 wird.

Stanley Nsoki, der erwartete Neuzugang aus Hoffenheim, ist ebenfalls dabei, muss aber noch eine Muskelverletzung auskurieren. Der schnelle Innenverteidiger ist zunächst ausgeliehen, mit Kaufoption über drei Millionen Euro – eine attraktive Summe, wenn er sich durchsetzt, vor allem angesichts der zwölf Millionen, die Hoffenheim vor drei Jahren für ihn an Brügge zahlte.

Die ersten Eindrücke von Nsoki sind positiv, sportlich hofft man auf das Beste, auch wenn seine Leistungen in den letzten Jahren durchwachsen waren. Bei Doekhi kursieren weiterhin Gerüchte über Interesse von Feyenoord Rotterdam, bei Diogo Leite gibt es keine Neuigkeiten – ähnlich wie letzten Sommer, als auch hier viel spekuliert wurde, die Spieler aber blieben. Da die Verträge in einem Jahr auslaufen, ist der Druck allerdings gewachsen. Außerdem wird Aurelio Buta von Eintracht Frankfurt als möglicher Spieler für die rechte Außenbahn gehandelt, gerade falls Juranovic geht.

Der Transfermarkt ist derzeit ruhig, Geduld ist gefragt – sowohl bei Zu- als auch Abgängen. In drei Wochen starten wir im DFB-Pokal in Gütersloh, eine Woche später beginnt die Bundesliga zu Hause gegen Stuttgart.

Unionfux: Nach zwei Siegen in Brandenburg und Ahrensfelde wartete am Wochenende ein anderes Kaliber: Der LASK Linz, Vorjahressiebter in Österreich, mit Spielern wie Florian Flecker (früher im Union-Kader) und Jerome Boateng, Deutschlands Fußballer des Jahres 2016.

Vor rund 6.500 Zuschauern gewann Union mit 2:0 durch Tore von Tousart (nach Juranovic-Ecke) und Ansah (der den Torwart unter Druck setzte). Es war ein typischer Sommerkick bei hohen Temperaturen, relativ effektiv. Das Highlight war die Rückkehr von Robert Skov nach fünf Monaten Verletzung, der noch nicht bei 100% ist, aber wieder eine Option darstellt.

Am nächsten Tag spielte Union bei Rapid Wien, ein besonderes Spiel für Trimmel und Querfeld, die beide einst dort spielten. Vor rund 20.000 Fans, darunter viele Unioner, ging Union kurz vor der Pause durch Skarke in Führung. In der zweiten Halbzeit überließ man Rapid das Spiel, hatte aber Chancen, unter anderem einen Lupfer von Ansah auf Ali. Rapid glich aus und das Spiel endete 1:1. Die Stimmung im Stadion war besser als das Spiel. Auffällig war, dass das Mittelfeld mehr Kreativität braucht – ein bekanntes Thema.

In Sachen Transfers steht offenbar die Verpflichtung von Innenverteidiger Stanley Nsoki kurz bevor, der vor drei Jahren noch hohe Ablösesummen erzielte, aber zuletzt Verletzungsprobleme hatte. Zudem gibt es Gespräche um Doekhi und Leite sowie Interesse an Aurelio Buta. Die Wechselphase läuft eher ruhig, mit viel Geduld bis zum Saisonstart.

Icke: Mit dem HSV und dem 1. FC Köln kehren zwei Traditionsclubs zurück in die Bundesliga, was die Liga attraktiver und spannender macht. Das bedeutet aber auch, dass es enger wird – besonders im Mittelfeld und im unteren Tabellendrittel.

Der HSV verstärkt sich stark mit Spielern wie Philippe, Remberg, Ex-Berliner Torunarigha und Poulsen sowie dem Argentinier Capaldo – gute Transfers. Köln holte Ache (unseren Wunschspieler), Johannesson und per Leihe Kaminski und Krauß. Sebulonsen von Bröndby ergänzt das Team. Insgesamt ein deutliches Aufrüsten.

Union muss sich vor Bremen, Hoffenheim, Mainz, Gladbach und Augsburg behaupten. Heidenheim und St. Pauli gelten als die größten Abstiegskandidaten. Mit knapp 120 Millionen Euro Kaderwert hat Union den niedrigsten Wert der Liga, wenn man die Leichtgewichte Heidenheim und St. Pauli sowie die Aufsteiger Köln und HSV außen vorlässt.

Union investierte bereits über 14 Millionen Euro in Ilic, Jeong, Raab und Ansah sowie Burke ablösefrei aus Bremen. Die Frage bleibt: Haben wir uns nur in der Breite oder auch in der Spitze verstärkt? Ilic muss seine Torgefahr bestätigen, Ansah ist ein großes Talent, Burke und Jeong haben ihre Höhen und Tiefen. Ohne weitere Qualitätsverstärkungen geht Union ein Risiko ein. Hoffen wir, dass Spieler aufblühen und Horst Heldt noch Joker parat hat. Eisern.

Icke: Leite und Doekhi sind weiterhin bei uns und gehören zu den wertvollsten Spielern des Vereins, ihre Verträge laufen angeblich bis 2026, mit Ausstiegsklauseln. Viele europäische Topklubs zeigen Interesse, was jährlich für Unruhe sorgt. Für Union-Fans ist dieses Theater um die Verträge der beiden belastend.

Mit der Vertragsverlängerung von Doekhi im Jahr 2024 hoffte man auf Ruhe, doch ein Jahr später geht das Spiel wieder von vorne los, da sein Vertrag nur für zwei Jahre gilt. Die ständige Ungewissheit nervt die Fans und den Verein.

Die Vereinsführung sollte nun klare Kante zeigen: Entweder unterschreiben beide Spieler langfristig – gern mit Ausstiegsklauseln jenseits von 20 Millionen Euro – oder sie äußern ihre Pläne offen und die interessierten Klubs entscheiden fair über eine Ablöse. Das ewige Pokerspiel ist für alle Seiten unbefriedigend und unwürdig.

Für den Verein gilt: Das Festhalten an der Hoffnung auf weitere Vertragsverlängerungen um jeden Preis ist riskant. Ein oder zwei Abgänge könnten das defensive Gefüge gefährden. Die Zeit drängt, da auf dem Transfermarkt kaum noch gleichwertige Verteidiger verfügbar sind. Bezahlbare Alternativen sind rar. Die Verpflichtung von Spielern wie Kevin Schlotterbeck oder Marvin Friedrich könnte sinnvoll sein, ebenso vielleicht die Rückkehr von Querfeld. Eine stabile Abwehr ist für Union unerlässlich. Eisern.

Icke: Mit einem 9:1-Sieg startete Union das Testspielprogramm beim Brandenburger SC 05 – ein standesgemäßer Auftakt. Die Formation war ein 3-4-3 mit Rönnow im Tor und einer Dreierkette aus Ogbemudia, Kral und Rothe. Das Experiment, Rothe als Innenverteidiger einzusetzen, ist nicht neu und bisher nicht durchgehend erfolgreich. In der zweiten Hälfte wurde die Dreierkette verändert, Klaus ersetzte Rönnow im Tor.

Die Außenbahnen wurden mit Skarke und später Preu/Ersatzspieler besetzt, auf links startete Markgraf, der ein gelungenes Debüt gab. Baumgart versucht, Rothe als linken Innenverteidiger umzufunktionieren, während Juranovic auf der linken Außenbahn verbleibt. Das klingt logisch, da Trimmel auf der rechten Seite so stark ist, dass er kaum auf die Bank muss.

Im Mittelfeld liefen Khedira und Schäfer als 6 und 8 auf, in der zweiten Halbzeit kamen Tousart und Sliskovic. Im Sturm begannen Burke, Ilic und Ali – Letzterer zeigte ein starkes Debüt. Anschließend spielten Ansah, Ljubicic und Burcu. Ilic erzielte vier Tore und zeigte seine gute Positionierung, die scheinbar angeboren ist.

Burcu kämpft um einen Stammplatz. Die Neuzugänge Burke und Ansah brauchen noch Zeit zur Eingewöhnung. Insgesamt bleibt die Dreierkette gesetzt, die Außenbahnen sind gut besetzt, und im Mittelfeld wird experimentiert. Die Integration von jungen Talenten wie Sliskovic zeigt, dass Union auch auf die Förderung eigener Spieler setzt. Eisern.

Unionfux: Auch wenn es nur das dritte Trikot ist – ein himmelblaues Jersey – gab es das schon mal von 2006 bis 2008, auch wenn es eher kaum in Erinnerung geblieben ist. In den letzten Jahren hat es schon einige ungewöhnliche Trikotfarben gegeben, an das beige Shirt etwa erinnert man sich wegen der schlechten Omen (zwei hohe Auswärtsniederlagen). Das neue Jersey sieht gut aus und wird nicht oft getragen – das Wichtigste ist ohnehin, wer das Trikot anzieht.

Der neue Hauptsponsor ist überraschend ein Berliner Fintech namens Raisin, früher bekannt als Weltsparen. Das Unternehmen wird sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen als Trikotsponsor auftreten. Laufzeit und finanzielle Details bleiben unklar, aber man kann von drei bis sechs Millionen Euro pro Saison ausgehen – branchenüblich, aber für Union eher im unteren Bereich.

Beide Partner sind zufrieden und passen gut zusammen, auch wenn die Sponsorensuche offenbar mühsam war. Hoffentlich entwickelt sich das zu einer langfristigen Partnerschaft. Am Wochenende beginnt wieder der Spielbetrieb, diesmal in himmelblau mit dem neuen Sponsor auf der Brust. Eisern.

Icke: Wir beschäftigen uns mit dem neuen Adidas-Schuh, überlegen, wer zu welchen Tests geht, und diskutieren über den Baubeginn im Stadion. Trainer Baumgart fordert, sich von seiner neuen Taktik überraschen zu lassen und ist genervt von der Diskussion darüber. Sportlich gibt es jedoch keine großen Neuigkeiten beim Kader.

Union startet mit 28 Spielern in die Vorbereitung. Es gibt Gerüchte um einen vierten Torwart, Matheo Raab, 26 Jahre alt, der offenbar von Baumgart unbedingt gewollt wird. So hätten wir künftig vier Torhüter plus den U18-Keeper aus der eigenen Jugend – das ist ungewöhnlich und wirft Fragen zur Förderung der Talente Stein und Wisbereit auf.

Plötzlich spricht der Verein davon, dass auch Ljubicic wieder eine Option ist – obwohl er bisher kaum gespielt hat. Der vermeintliche Wunsch- Mittelstürmer Asllani hat bei Hoffenheim verlängert, offenbar aus finanziellen Gründen. Hoffentlich kommen weitere Verstärkungen, sonst droht erneut eine große Herausforderung für Union.

Der Kader wächst auf 29 Spieler, trotz mangelnder Abgänge. Viele Spieler ohne Aussicht auf Einsatzzeit bleiben – teils wegen hoher Gehälter. Paul Jaeckel möchte nach Braunschweig, der Wechsel stockt jedoch wegen der Ablöseforderungen. Das Gehaltssystem scheint nicht optimal zu funktionieren: In der Breite zu teuer, an der Spitze zu wenig Qualität. Eisern.

Unionfux: Yannic Stein, eigentlich nach Babelsberg ausgeliehen, wurde zurückgeholt und soll die neue Nummer zwei hinter Rönnow werden, während Carl Klaus die Nummer drei bleibt. Überraschend verpflichtet Union mit Matheo Raab einen Torwart vom HSV für etwa 400.000 Euro. Raab hat wenig Erfahrung in höheren Ligen, was die Verpflichtung fragwürdig macht.

Baumgart kennt Raab aus Hamburg und vertraut ihm, auch wenn er wohl nicht die Rolle der Nummer eins übernehmen wird solange Rönnow da ist. Stein wird wohl erneut verliehen. Raab könnte ein Talent sein, das bisher Pech hatte. Die ersten Bundesliga-Spiele stehen an, auch wenn die Anstoßzeiten für Auswärtsfahrten ungünstig sind – TV-Interessen haben Vorrang.

Der Trikotsponsor ist noch nicht bekannt, aber Neuzugang Ansah trägt künftig die Nummer 10, Burcu die 9. Abgänge von Grill (nach Dresden) und Vogt (nach Bochum) sind offiziell. Der Kader wird jünger, der älteste Neuzugang ist 28. Eisern.

Unionfux: Am 9. Juli findet das erste öffentliche Training der Saison 2025/26 statt. Die Mannschaft trainiert im Stadion, Co-Trainer Danilo de Souza kommt von Leeds United und kennt Baumgart aus Paderborn. Der Transfermarkt bewegt sich langsam, das Transferfenster ist erst kurz offen.

Viele Spieler werden bis zum 1. September noch wechseln, vor allem Spieler mit wenig Chancen auf Einsatzzeit. Ob man finanziell genug Mittel hat, ist fraglich, denn Ablösesummen steigen. Die Bundesliga nähert sich Ablösesummen von 80 bis 100 Millionen Euro an, wie bei Stürmern Woltemade oder Nebel zu sehen ist.

Für Union sind solche Summen derzeit unerreichbar. Ablöse für Grill bei Dresden ist fraglich. Der Sommer wird spannend. Eisern.

Icke: Die Mannschaft der nächsten Bundesligasaison erhält mit dem neuen Trainer Steffen Baumgart und Co-Trainer Sebastian Bönig zwei Ex-Spieler als Führungspersonal zurück. Baumgart liebt das 4-2-3-1 System und setzt auf offensive Dynamik. Die Mannschaft muss vor allem ihren Kampfgeist zeigen und sich nicht auf der Defensive ausruhen. Mit einer stabilen Dreierkette und kreativen Mittelfeldspielern könnte Union zu einer starken spielerischen Einheit werden.

Die größten Baustellen sind vorne: ein treffsicherer Mittelstürmer wird dringend benötigt. In der Defensive gibt es gute Optionen. Die Mannschaft hat viel Potential – jetzt liegt es an der Umsetzung. Eisern.