Warum Union Berlin erneut im Abstiegskampf steckt
Berlin – Eine neue Saison bringt bekannte Schwierigkeiten mit sich. Dass Union Berlin zwei Wochen vor dem Bundesliga-Start und eine Woche vor dem ersten Pokalspiel in bester Verfassung ist, kann man kaum behaupten. Von sieben Testpartien wurden lediglich drei gewonnen.
Kurzzusammenfassung
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Die letzten drei Freundschaftsspiele gingen jeweils mit 0:1 verloren, ohne eigenes Tor – darunter Niederlagen gegen einen Zweit- und einen Drittligisten. Zwar sollte man Testspiele nicht überbewerten, doch eins wurde deutlich: Union hat weiterhin erhebliche Probleme, gefährlich vor das gegnerische Tor zu kommen.
„An der Seitenlinie steht ein Trainer, der selbst Stürmer war. Und ohne Tore macht Fußball keinen Spaß. Es fehlt definitiv die Durchschlagskraft nach vorne sowie das Selbstvertrauen, ein Tor zu erzielen. Deshalb hoffe ich, dass die Frische und Spielfreude zurückkehren“, äußerte Steffen Baumgart (53) jüngst nach der Niederlage gegen Espanyol.
Bereits in der letzten Saison tat sich Union über weite Strecken vor allem offensiv schwer. Zudem hat das Team mit Benedict Hollerbach (24) seinen besten Torschützen verloren. Er war derjenige, der mit seinen Dribblings immer wieder neue Impulse setzen konnte.
Bisher ist es nicht gelungen, den 24-Jährigen adäquat zu ersetzen. Oliver Burke (28), einer der Neuzugänge, der mit seiner Schnelligkeit das Spiel der Köpenicker beleben soll, verpasste allerdings aufgrund einer Erkrankung Teile der Vorbereitung. Ilhas Ansah (20) wird wohl noch etwas Zeit benötigen, um sich an die Anforderungen der Bundesliga zu gewöhnen.
Nach zuletzt mehr oder weniger zwei Jahren im Abstiegskampf könnte den Eisernen auch in dieser Saison ein dritter Kampf ums Überleben bevorstehen. Zumal mit dem HSV und Köln keine gewöhnlichen Aufsteiger in die Liga zurückgekehrt sind, was die Situation nicht leichter macht.
„In dieser Liga ist es nie einfach, es wird immer schwieriger und man weiß nie genau, was einen erwartet“, erklärte Burke bei einer Pressekonferenz.
Der Saisonstart gestaltet sich alles andere als einfach. In den ersten vier Begegnungen trifft Union auf den Pokalsieger Stuttgart (zu Hause), Dortmund (auswärts), Hoffenheim (zu Hause) und Frankfurt (auswärts). Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass die Mannschaft nach diesen Spielen noch nicht viele Punkte gesammelt hat.
Allerdings zeigte Union bereits in der vergangenen Spielzeit gerade gegen die vermeintlichen Favoriten starke Leistungen und holte in der Rückrunde gegen diese vier Klubs insgesamt sieben Punkte.
Positiv hervorzuheben ist zudem, dass die Köpenicker in der Sommerpause ihre Stärke in der Defensive nicht eingebüßt haben. Die Abwehr steht nach wie vor solide, wenngleich sie an Stabilität verliert. Sollte Danhilo Doekhi (26) oder Diogo Leite (26) den Hauptstadtverein noch verlassen, wird dringend Ersatz benötigt.
Besonders bei Doekhi, der eine Ausstiegsklausel besitzen soll, sind die Hände von Union gebunden. Das erschwert die Planung zusätzlich.