Baumgart erklärt die Schmähgesänge nach dem Kopfzusammenstoß von Grimaldo: „Wir sind alle emotional“
Von Jana Glose, Johannes Kohlstedt
Berlin – Die Bilanz für Union Berlin in Leverkusen bleibt unverändert negativ. Die Eisernen mussten sich erneut mit 0:2 geschlagen geben. Auffällig war jedoch eine unschöne Szene, die im Gedächtnis bleibt.
Als Leverkusens Alejandro Grimaldo (30) blutend auf dem Spielfeld liegen blieb, ertönten aus dem Gästeblock beleidigende Rufe.
Trainer Steffen Baumgart (53) schritt ein, forderte die mitgereisten Fans zur Besonnenheit auf und verteidigte sie im Anschluss an das Spiel.
Seiner Ansicht nach handelte es sich bei den Schmähungen um ein Missverständnis. „Wir sind alle emotional, und zwar in jedem Fanblock. Ich glaube, dass die Szene weit entfernt war und unsere Anhänger deshalb nicht bemerkt haben, dass mehr passiert ist. Das habe ich ihnen auch erklärt“, so Baumgart.
Unmittelbar vor der Halbzeit kam es nach einer Ecke im Strafraum zu einem unglücklichen Zusammenprall zwischen Grimaldo und seinem Teamkollegen Christian Kofane (19). Grimaldo blutete am Kopf und musste nach längerer Behandlung benommen mit einer Trage vom Feld gebracht werden.
Währenddessen waren aus dem Union-Fanblock mehrfach Schmährufe wie „Steh auf, du Sau“ zu hören. Aus diesem Grund ging Baumgart zum Fanbereich. „Deshalb war ich froh, dass sie meiner Meinung nach anschließend die passende Reaktion zeigten“, erklärte der Trainer.
Die Anhänger von Leverkusen reagierten auf die Gesänge der Gästefans, die nach Baumgarts Eingreifen nachließen, mit Pfiffen.
Kurze Zeit später imitierten einige Bayer-Fans jedoch die beleidigenden Rufe, als es nach einem Torschuss von einem Berliner Spieler zum unabsichtlichen Zusammenstoß der Köpfe von Leverkusens Malik Tillman (23) und Derrick Köhn (26) kam – auch Köhn musste anschließend kurz behandelt werden.
Grimaldo selbst konnte nach dem Spiel bereits Entwarnung bezüglich seiner Kopfverletzung geben.