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Leopold Querfeld von Union Berlin schreibt Fußballgeschichte

Berlin – Am Mittwochabend gelang Union Berlins Leopold Querfeld (21) im DFB-Pokal etwas Einmaliges: Er schrieb damit Fußballgeschichte, denn kein Profi vor ihm hatte dieses Kunststück vollbracht.

Dem jungen Österreicher gelang es trotz der 2:3-Niederlage gegen Bayern München, den Torhüter-Routinier Manuel Neuer (39) gleich zweimal vom Elfmeterpunkt zu überwinden.

Seit 2006, in den über 900 Profi-Spielen des Torhüters, hatte vor dem Innenverteidiger noch kein Spieler geschafft, Neuer innerhalb von 120 Minuten zwei Elfmeter einzunetzen – ausgenommen sind dabei Strafstöße im Elfmeterschießen.

Dass gerade der 21-Jährige sich in der 40. Minute nach einem Handspiel des Nationalspielers Jonathan Tah (29) als Schütze anbot, war überraschend, denn bislang war er nicht als Elfmeterschütze bekannt.

Der bisher einzige Elfmeter für Union in dieser Spielzeit wurde von Andrej Ilic (25) vergeben – beim torlosen Remis gegen den HSV. Da der Angreifer diesmal nicht auf dem Platz stand, musste ein anderer den Strafstoß ausführen.

Genau das hatte sich Querfeld vorgenommen, falls sein Team einen Elfmeter zugesprochen bekommen sollte. Er wollte „unter Druck ruhig bleiben“, wie er später im Interview verriet.

Und das gelang ihm: Mit einem präzisen Rechtsschuss versenkte er den Ball aus seiner Sicht unten links im Netz, während Neuer in die entgegengesetzte Ecke sprang.

Nach 53 Minuten zeigte Schiedsrichter Martin Petersen (40) erneut auf den Elfmeterpunkt. Grund war ein unfaire Ellbogen-Aktion von Harry Kane (32) im eigenen Strafraum.

Querfeld trat wieder an und ließ dem fünffachen Welttorhüter abermals keine Chance: Das Leder schlug erneut unten links ein, Neuer wurde diesmal sogar bewusst durch eine leichte Verzögerung des Anlaufs in die falsche Ecke gelockt.

„Gegen einen Weltklasse-Torhüter wie ihn zwei Elfmeter in einem Spiel zu verwandeln, ist natürlich sensationell“, freute sich der österreichische Nationalspieler und zollte „erst einmal großen Respekt für seine beeindruckende Karriere“.

Union-Trainer Steffen Baumgart (53) zeigte sich von Querfelds Nervenstärke wenig überrascht: „Leo hat darauf gewartet, dass er diese Chance bekommt“. Er sei lediglich erstaunt gewesen, „wie überlegt er den zweiten Elfmeter ausgeführt hat“.