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Union Berlin erlebt Schockmoment: Diogo Leite nach Zusammenprall in Bochum vom Feld getragen

Bochum – Das erste Duell nach dem Feuerzeugwurf und dem anschließenden Rechtsstreit zwischen Union Berlin und dem VfL Bochum endete mit einem 1:1 (1:0)-Unentschieden, das jedoch von einer besorgniserregenden Szene überschattet wurde.

In der 57. Spielminute traf ein heftiger Schuss Diogo Leite direkt am Kehlkopf, woraufhin der Innenverteidiger der Eisernen sofort zu Boden ging. Nach einer längeren Behandlung auf dem Spielfeld musste Leite schließlich unter ärztlicher Begleitung ausgewechselt und vom Platz getragen werden.

Die dramatische Situation brachte die Berliner aus dem Konzept, die zuvor eine solide Defensivleistung zeigten. Nach rund zehnminütiger Unterbrechung nahm die Partie eine rasche Wendung.

Im Strafraum hielt Querfeld den eingewechselten Dani de Wit zu lange am Trikot. Schiedsrichter Deniz Aytekin entschied zunächst auf Freistoß, änderte seine Entscheidung aber nach Rücksprache mit dem VAR und zeigte auf den Elfmeterpunkt. Frederik Rönnow konnte den Strafstoß zwar zunächst parieren, war gegen den Nachschuss von Matus Bero jedoch machtlos, der zum Ausgleich traf.

Vor der Partie sorgten 26.000 Zuschauer im ausverkauften Vonovia Ruhrstadion bei strahlendem Sonnenschein für eine lebhafte Atmosphäre. Die 2.700 mitgereisten Union-Fans starteten ihren Fanmarsch vom Hauptbahnhof in Richtung Castroper Straße.

Im weiteren Verlauf entwickelte sich vor allem im Mittelfeld ein intensives, kämpferisches Duell. Union-Trainer Steffen Baumgart war an der Seitenlinie sehr präsent und ermahnte Benedict Hollerbach lautstark, sich nicht über Schiedsrichter Aytekin zu beschweren, sondern sich auf das Spiel zu konzentrieren: „Holle, hör auf mit dem Quatsch“, tadelte er ihn.

Diese Ansprache zeigte Wirkung, denn nur wenige Minuten später erzielte Hollerbach die Führung für die Berliner. Nach einer Ecke kam der Stürmer aus dem Rückraum zum Abschluss und hatte Glück, dass sein eigentlich harmloser Schuss nach 17 Minuten unhaltbar von Maximilian Wittek abgefälscht wurde.

Abgesehen von einem gefährlichen Fernschuss des zuvor glücklosen Wittek und einer ungewöhnlichen Kopfballabwehr durch Leopold Querfeld bot die erste Halbzeit keine weiteren Höhepunkte.

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel hatte Andrej Ilic die große Chance auf die Vorentscheidung, scheiterte jedoch in der 50. Minute mit einem Rechtsschuss am Bochumer Torhüter Timo Horn und dem rechten Pfosten. Sechs Minuten später rettete der Pfosten erneut, diesmal für Union, nachdem Tom Krauß einen feinen Schlenzer abgegeben hatte.

Nach dem Ausgleich gingen die Bochumer zwar wütend, jedoch oft unkoordiniert zu Werke. In der Nachspielzeit bewahrte Rönnow die Köpenicker mit einer starken Parade vor einer Niederlage, womit Union auch im siebten Spiel in Folge ungeschlagen blieb. Zwischen den Teams gab es trotz des Feuerzeug-Zwischenfalls keine weiteren Spannungen.

Bundesliga, 31. Spieltag

VfL Bochum – 1. FC Union Berlin 1:1 (0:1)

Aufstellung VfL Bochum: T. Horn – Oermann (80. Passlack), Medic, Bernardo – Gamboa (46. Masouras), Bero, P. Hofmann (61. de Wit), Krauß, Wittek – Broschinski (61. Holtmann), Boadu

Aufstellung 1. FC Union Berlin: Rönnow – Doekhi, Querfeld, Leite (64. Vogt) – Trimmel, Schäfer (90.+5 Preu), Khedira, Haberer (83. Benes), Rothe – Ilic (90.+6 Ljubicic), Hollerbach (84. Skarke)

Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)

Zuschauer: 26.000 (ausverkauft)

Tore: 0:1 Hollerbach (17.), 1:1 Bero (68.)

Gelbe Karten: Gamboa (1), Bero (11), Boadu (2) / Hollerbach (3), Querfeld (6)

Besondere Ereignisse: Rönnow (Union Berlin) hält den Elfmeter von Bero (VfL Bochum) (68.)

Tabelle der 1. Bundesliga

Die Bundesliga-Tabelle hat folgende Bedeutung: Der Verein, der am Saisonende auf Platz 1 steht, wird Deutscher Meister. Die Mannschaften auf den Plätzen 17 und 18 steigen direkt in die 2. Bundesliga ab. Der Drittletzte (Platz 16) muss in der Relegation um den Klassenerhalt kämpfen und trifft dort auf den Drittplatzierten der 2. Bundesliga.