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Union-Berlin-Blog: Überblick zum Kader und Zwischenbilanz nach neun Pflichtspielen

Berlin - Tag24 präsentiert den Union-Berlin-Blog, betrieben von drei echten Berliner Fußballfans mit Leib und Seele.

Die Verfasser:

Icke (Jürgen Heinemann) ist seit Mitte der 70er Jahre treuer Union-Anhänger und bringt als Betriebswirt über drei Jahrzehnte Erfahrung im Vertrieb mit. Er ist verheiratet, Vater eines erwachsenen Kindes und lebt aktuell in Grünheide. Icke ist der Initiator des Blogs und verfasst hier regelmäßig Beiträge.

Unionfux (Tobias Saalfeld) ist seit mehr als 40 Jahren Unioner. Er ist freiberuflich für Bühne, Funk und Fernsehen tätig und bearbeitet auch dort redaktionelle Themen.

Beecke (Christian Beeck) spielte einst in der Bundesliga für Hansa Rostock und Cottbus, war Manager bei Union und bestritt 21 Länderspiele für DDR-Juniorenteams. Er kommt aus Unions Nachwuchs und hat zwei Kinder. Im Blog steht er als Berater zur Seite.

Icke: Nach acht Bundesligaspielen und einem Pokalspiel steht Union bei zehn Punkten in der Liga und hat die zweite Pokalrunde erreicht – eine Leistung, die optisch in etwa unseren Erwartungen entspricht.

Am Mittwoch, 29. Oktober, steht im DFB-Pokal die zweite Runde gegen Arminia Bielefeld an – genau gegen jene Bielefelder, die uns im Vorjahr ausschalteten. Dieses Duell bietet die Chance zur Wiedergutmachung, und zwar ohne Kompromisse.

Bezüglich des Kaders: Trainer Baumgart und die Mannschaft enttäuschten nicht, aber auch keine Ausrufezeichen setzten sie. Die Punkte holten wir an unerwarteten Orten, etwa in Frankfurt oder zu Hause gegen Stuttgart. Der dritte Sieg gelang gegen Gladbach, zudem holten wir einen Punkt gegen den HSV. Die erste Pokalrunde wurde in Gütersloh souverän gewonnen.

Vor der Saison machten zwei Testspielniederlagen gegen Olympiakos und Espanyol zu Hause Sorgen, denn das Angriffsspiel wirkte nicht überzeugend. Lediglich kurze gute Phasen – rund 20 Minuten in Frankfurt und gegen Stuttgart – waren zu sehen. Die Kritik an der fehlenden Kreativität im Mittelfeld bestätigte sich. Glücklicherweise stabilisierte sich unsere Defensive. Rönnow, Doekhi, Querfeld, Leite und Khedira gelten nach wie vor als tragende Säulen, wobei Ausfälle kaum kompensierbar sind. Rothe machte anfangs eine ordentliche Vertretung für Leite, Kral spielte kaum eine Rolle, obwohl er Nationalspieler ist. Ogbemudia und Nsoki wurden bislang kaum eingesetzt, wobei man sich fragt, warum Nsoki geholt wurde.

Im Mittelfeld blieb vieles beim Alten: Die Stammelf besteht aus Trimmel (Juranovic), Khedira, Kemlein (Schäfer) und Köhn (Skov). Bis auf Köhn spielten alle schon im Vorjahr bei uns. Ein technikstarker Achter wäre dringend nötig. Haberer und Rothe kamen ebenfalls zum Einsatz, letzterer auch auf der linken Außenbahn. Markgraf verletzte sich und ist derzeit ohne Einsätze. Selbst wenn er fit wäre, sieht er sich harter Konkurrenz gegenüber, weshalb eine Ausleihe sinnvoll wäre.

Im Sturm haben sich Burke, Ilic und Ansah hervorgetan: Burke überzeugt durch Tore und Schnelligkeit, Ilic durch kluge Vorlagen und Ansah ist unser bester Torschütze. Skarke und Jeong konnten bislang nicht vollends überzeugen. Skarke erhielt nach einem guten Leihjahr eine feste Verpflichtung, doch Skepsis bleibt. Ljubicic, ebenfalls für rund vier Millionen Euro geholt, wird kaum eingesetzt. Hier stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit dieser Verpflichtungen. Preu ähnelt Markgraf – eine Leihe scheint sinnvoll, da er kaum Spielzeit erhält. Burcu und Bogdanovic kehren aus Verletzungen zurück und hoffen auf Einsätze, die sie sich durch starke Leistungen verdienen könnten.

Der Kader wird ergänzt von den Torhütern Raab (Nummer zwei) und Klaus (Nummer drei). Fazit: Die Tabelle und Punkteausbeute sind in Ordnung, doch der Kader muss verbessert werden. Zu viele Spieler ohne Spielchancen füllen lediglich die Trainingsgruppe auf. Im Mittelfeld und Angriff fehlen Führungsspieler, und die vorhandenen Akteure sind nicht in der Lage, modernes, kreatives Offensivspiel zu gestalten. Verpflichtungen wie Nsoki, Ljubicic oder Starke können nicht nachvollzogen werden. Preu und Markgraf sollten im Winter verliehen werden. Die Vertragsverlängerung von Haberer hat vermutlich einen Sinn, der sich noch zeigen muss. Im Winter bietet sich die Gelegenheit, den Kader zu optimieren und Lösungen für Spieler ohne Perspektive zu finden. Hoffen wir, dass Heldt keine blasse Transferperiode folgen lässt.

Unsere 20 wichtigsten Spieler (Rönnow, Doekhi, Querfeld, Leite, Trimmel, Khedira, Kemlein, Köhn, Burke, Ilic, Ansah, Raab, Kral, Rothe, Juranovic, Haberer, Schäfer, Skov, Jeong, Skarke) verfügen über solides Bundesliganiveau, zeigen aber zum Teil zu ähnliche Spielertypen auf, während bestimmte Profile fehlen. Burcu und Bogdanovic könnten uns noch positiv überraschen.

Was mit Preu, Markgraf, Ogbemudia, Nsoki und Ljubicic passiert, entscheidet sich im Winter. Die Entwicklung von Spielern wie Prtajin zeigt, wie plötzlich ein Spieler aufblühen kann – neun Torbeteiligungen in sieben Spielen sprechen für sich. Das wirft auch die Frage auf, ob bei uns alles richtig läuft. Winterverstärkungen sind sinnvoll. Jetzt wartet erst einmal die kommende Pokalrunde gegen Bielefeld am Mittwoch. Kurz-, mittel- und langfristig haben wir genug Aufgaben. Eisern!

Unionfux: Das Spiel unserer Mannschaft in Bremen war bis zur unglücklichen Auswechslung von Andrej Ilic in der ersten Hälfte ordentlich. Trotz seiner Kreislaufprobleme (wahrscheinlich Magen-Darm-Probleme – wir wünschen schnelle Genesung!) hatten wir mehrere offensive Szenen. Die besten zwei vor der Pause (auch ohne Ilic) waren ein knapp verpasster Schuss von Ansah aus 20 Metern und ein Kopfball von Doekhi nach einer Ecke von Trimmel, der knapp am Tor vorbeiging. In der zweiten Hälfte fehlte uns jedoch die erforderliche Durchschlagskraft, um das Spiel zu unseren Gunsten zu drehen.

Bremen konnte mit viel Ballbesitz wenig anfangen, erzielte aber nach gut siebzig Minuten durch einen sehenswerten Angriff das entscheidende Tor, als Sugawara Grüll auf rechts bediente, der sich im Strafraum gegen Leite durchsetzte und den Ball ins linke Toreck schlenzte. Das war kein Sonntagsschuss, sondern ein gezielter Abschluss und entschied das Spiel. Wir versuchten zwar noch einiges, doch fehlte häufig Präzision: Flanken kamen nicht an und Pässe wurden nicht verwertet. Ein typisches Beispiel war ein missglückter Abschluss von Skarke in der Nachspielzeit der Nachspielzeit.

Weitere Chancen blieben ungenutzt, etwa Burke, der einen Pass nicht am Verteidiger vorbeibrachte, um Ansah einzusetzen, oder Skarke, der einen frei stehenden Ball weit am Tor vorbeischoss. Es fehlten Präzision, Ruhe, richtige Entscheidungen und manchmal auch das nötige Glück. Der Schiedsrichter, der etwas einseitig pfiff, war nicht verantwortlich für die Niederlage, sondern einzig und allein die eine Szene, die der Gegner nutzte.

Bremen war nicht unbedingt besser, aber das interessiert am Ende wenig. Uns fehlten Mittel, um die drei Spitzen gefährlich einzusetzen, besonders nach dem Ausfall von Ilic, der lange Bälle festmachte und weiterleitete. Auch die eingewechselten Spieler konnten keine Akzente setzen. Im Grunde war es ein klassisches 0:0 mit dem Schönheitsfehler des späten Gegentreffers. Die Erkenntnis bleibt: Sobald wir in Rückstand geraten, fällt es uns schwer, zu reagieren. Insgesamt mangelt es uns an Biss, Willen und Punch, obwohl wir selten Faulheit vorgeworfen werden kann. Wie Kai, ein erfahrener Unioner, einst sagte: "Wenn du ein Spiel nicht gewinnen willst, verlierst du am Ende." Da ist viel Wahres dran.

Icke: Am Freitagabend steht das nächste Flutlichtspiel an, Union tritt in Bremen an. Nach dem 3:1-Heimsieg gegen Gladbach wären drei weitere Punkte ideal, um im oberen Tabellendrittel zu bleiben und Sicherheit zu gewinnen.

Ein Unentschieden wäre noch akzeptabel. Zudem könnte Baumgart beweisen, dass er das Maximum aus unserer Mannschaft herausholt. 3800 Union-Fans begleiten das Team nach Bremen – eine tolle Unterstützung.

Das Lazarett lichtet sich langsam: Burke, Juranovic, Schäfer, Trimmel und Burcu trainieren wieder mit. Skov und Markgraf fallen jedoch weiter aus, was auf der linken Außenbahn kaum ins Gewicht fällt, da Köhn sich dort festgespielt hat. Interessant ist, dass Köhn ein Jahr per Leihe bei Werder Bremen spielte, die ihn nicht verpflichten wollte, da die Ablöse von vier Millionen zu hoch war. Bei uns zeigt seine Formkurve nach oben. Burke wird ebenfalls mit viel Motivation ins Auswärtsspiel gehen. Die Bremer Fans sehen seine Verlängerung anscheinend als Fehlentscheidung und pfeifen ihn aus, was als Anerkennung seiner Leistungen verstanden werden kann.

Union hat gegen Bremen eine positive Bilanz: Von elf Bundesligaspielen gewann Union sechs, Bremen vier, unentschieden gab es eines. Das letzte Spiel in Bremen gewannen die Hausherren jedoch deutlich mit 4:1 Ende 2024. Das heißt, wir haben dort noch etwas gutzumachen.

Da Schäfer ein paar Tage nicht trainieren konnte, wird Kemlein neben Khedira erwartet. Trimmel dürfte ebenfalls fit sein, und vorne soll Burke Skarke verdrängen. Die Mannschaftsaufstellung lautet damit: Rönnow – Doekhi, Querfeld, Leite – Trimmel, Khedira, Kemlein, Köhn – Burke, Ilic, Ansah.

Bremen fehlen weiterhin Wöber, Stark, Agu, Deman, Schmidt, Weiser und Musah. Top-Star Boniface soll wohl wieder fit sein, ein Einsatz von Beginn an ist aber fraglich. Mit acht Punkten sind die Norddeutschen eher durchwachsen in die Saison gestartet. Umso wichtiger sind die drei Punkte für uns. Klappt das, hätten wir fünf Punkte Vorsprung auf Werder. Wir glauben daran! Eisern.

Unionfux: In fast allen Medienberichten zum Heimspiel gegen Gladbach dominierte die Diskussion um die Krise der Gäste, unser Sieg geriet fast zur Nebensache. Diese Wahrnehmung, dass Union mittlerweile ein Stiefkind der Sportberichterstattung ist, ist zwar bekannt, überrascht aber doch immer wieder durch ihre Unverblümtheit. Andererseits ist es natürlich positiv, dass unsere drohende Krise vorerst abgewendet ist – ein Verein auf Rang neun ist eben weniger spektakulär. Der Sieg am Freitagabend war eine große Erleichterung, doch noch wichtiger ist, wie er zustande kam.

Die ersten 30 Minuten des Spiels waren die überzeugendsten seit langer Zeit: Wir waren präsent, konzentriert, aggressiv, pressten intensiv und setzten konsequent nach. Es war von Anfang an klar, wer hier Herr im Haus ist. Die zwei Tore resultierten aus purem Willen: Köhn erkämpfte sich kurz nach Anpfiff einen Eckball, den Doekhi entschlossen einköpfte. Dann eroberte Kemlein den Ball, spielte zu Leite, der Ansah bediente, welcher sich gegen drei Gegenspieler durchsetzte, ehe Doekhi wacher als die gesamte Gladbacher Abwehr den Ball zum 2:0 verwertete. Besonders erwähnenswert war auch Skarkes Aktion vor dem zweiten Tor, als er den Ball im Vollsprint eroberte und versuchte, den weit vor seinem Tor stehenden Keeper zu überlisten – eine bemerkenswerte Aktion, die leider nicht belohnt wurde.

Nach dem überraschenden Anschlusstreffer kam Gladbach stärker auf und setzte uns durchaus unter Druck. Besonders nach dem Vierfach-Wechsel der Gäste nach einer Stunde war es zeitweise stressig, wir standen überwiegend in der Defensive und konnten kaum noch selbst Akzente setzen. Die Standardsituationen sorgten kaum für Gefahr. Dennoch behielten wir dank unserer Ordnung und dem starken Rückhalt von Rönnow das Spiel unter Kontrolle und gewannen letztlich sicher. Unser letzter Heimsieg mit mehr als einem Tor Unterschied datiert tatsächlich noch aus dem Dezember 2023 – damals schlugen wir Köln mit 2:0.

Gladbach ist zwar derzeit in der Krise, aber das macht sie nicht zum Aufbaugegner. Und es ist unrealistisch zu erwarten, dass wir die Dominanz der ersten halben Stunde über 90 Minuten halten können. Ballbesitz und Passquote zeigten dieses Mal gewohnt moderate Werte, doch wir wissen, dass andere Mannschaften unsere gelegentliche Passivität und Ungenauigkeit sicherlich bestrafen würden. Daher brauchen wir weiterhin mehr Präzision, Ideen und den Spirit der Anfangsphase, um eine entspanntere Saison zu erleben. Die aktuellen Ergebnisse geben uns zumindest etwas Luft nach unten. Nun gilt es, in Bremen erfolgreich weiterzuarbeiten. Eisern.

Icke: 3:1 im Flutlicht-Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach – ein absolut verdienter, engagierter und konzentrierter Erfolg. Baumgart stellte Skarke auf der rechten Außenbahn auf, während Burke und Jeong zunächst auf der Bank blieben. Kemlein agierte als Achter neben Khedira, der Rest der Mannschaft blieb unverändert. Gladbach rutschte dadurch auf den letzten Tabellenplatz ab, während Union zwischenzeitlich Platz sieben belegte – punktgleich mit Köln auf Rang sechs und nur einen Zähler hinter Platz fünf (Leverkusen). Allerdings bestreiten die anderen Teams ihre Partien erst am Wochenende.

Union ging schon in der dritten Minute durch Doekhis Kopfball nach einer Trimmel-Ecke in Führung – unhaltbar für Gladbachs Keeper. Das war Doekhis neuntes Bundesligator und ein Zeichen seiner zunehmenden Torgefahr. Das 2:0 erzielte Doekhi nach einer beeindruckenden Aktion von Ansah, der sich gegen drei Gegenspieler durchsetzte, den Ball an den Pfosten setzte, von wo Doekhi abstaubte. Gladbach verkürzte durch Tabakovic in der 33. Minute auf 1:2. Den Schlusspunkt setzte Khedira mit einem präzisen Volley aus der Strafraumgrenze in der 81. Minute, nachdem Gladbach zuvor einen Freistoß per Kopf abgewehrt hatte. Der pausenlose Support der Union-Ultras war bemerkenswert und nicht selbstverständlich.

Das Spiel durchlief verschiedene Phasen: Union dominierte die ersten 15 Minuten, besonders Köhn auf links war hervorragend. Danach fand Gladbach ins Spiel, ohne jedoch klare Chancen zu kreieren. In der zweiten Halbzeit startete Union stark, überließ dann aber zunehmend Gladbach das Spiel, das wir jedoch dank einer guten Defensive und einem starken Khedira, der mit seinem Treffer das Spiel entschied, sicher nach Hause brachten. Kemlein spielte durch, zeigte neben der defensiven Stabilität auch offensive Impulse. Köhn spielte stark, wurde aber wegen einer möglichen Gelbsperre ausgewechselt. Ansah zeigte trotz eines "nur" einen Assists immer wieder seine Ballkontrolle und Spielübersicht. Es gab keine Ausfälle – so gewinnt man überzeugend. Eisern.

Unionfux: Am Freitagabend um halb neun empfängt die Alte Försterei Borussia Mönchengladbach. Trotz der momentanen Tabellensituation, bei der wir Favorit sind, lastet schon ein gewisser Druck auf der Mannschaft. Gladbach ist die einzige Mannschaft ohne Sieg in dieser Saison, rangiert mit nur drei Punkten auf einem Abstiegsplatz, zudem fehlt ihr bester Stürmer Kleindienst verletzt. Die Lage ist dort unruhig: Trainer Seoane musste nach zwei Jahren gehen, Sportdirektor Virkus folgte ihm angeblich freiwillig. Rouven Schröder wurde als Nachfolger verpflichtet, aktuell führt U21-Trainer Eugen Polanski interimistisch Regie.

Auch wenn es wie fast jedes Bundesligaspiel kein leichtes Unterfangen wird und wir traditionell gern gestrauchelten Gegnern aufhelfen, sind drei Punkte Pflicht. Dabei müssen wir das Spiel machen, was für eine Mannschaft mit der geringsten Ballbesitz- und Passquote der Liga herausfordernd ist. Eine plötzliche und signifikante Leistungssteigerung ist unrealistisch, doch von Anfang an müssen Aggressivität und Aufmerksamkeit spürbar sein, um den Gegner zu beeindrucken. Die zuletzt abwartende Taktik hat nicht funktioniert. Allerdings ist Gladbach spielerisch besser als es ihr Tabellenplatz vermuten lässt – hoffentlich fällt ihnen das nicht gerade am Freitag auf.

Der Startelf-Einsatz von Haberer und Jeong scheint wahrscheinlich, da Oliver Burke erkrankt ist und Schäfer sich am Dienstag bei der WM-Qualifikation verletzt hat. Unter den Nationalspielern war Schäfer der einzige, der Minuten absolvierte, neben ihm spielten Rothe und Ansah in der U21, beide trafen auch. Robert Skov fällt erneut aus, Derrick Köhn könnte erneut auf der linken Außenbahn ran. Juranovic ist noch nicht fit. Möglicherweise stehen Nsoki und Burcu im Kader, letzterer bringt dringend benötigte Dribbelstärke und Kreativität mit, obwohl er noch Bundesliga-Neuling ist. Hoffentlich liefern Jeong und Haberer ein starkes Spiel ab – sie haben es bewiesen, auch wenn das schon länger her ist.

Das Spiel gegen Gladbach wird richtungsweisend, die Zeit der Ausreden ist vorbei – die Alte Försterei soll erzittern!

Icke: Die deutsche Nationalmannschaft gewann ihr WM-Qualifikationsspiel in Belfast gegen Nordirland mit 1:0. Die Nordiren waren über zwei Jahre zu Hause ungeschlagen, doch die Deutschen zeigten Kampfgeist und ließen sich nicht dominieren. Fast 18.000 Fans sorgten für eine beeindruckende Atmosphäre, ohne Einsatz von Pyrotechnik.

Nagelsmann setzte auf die gleiche Startelf wie zuvor. Viele Medien beschrieben das Spiel als mühsam und von niedrigem Niveau, wir sahen das anders. Nordirland kämpfte intensiv bis zum Ende. Unser Torhüter Baumann hielt einen gefährlichen Schuss in der 88. Minute. Die Deutschen gewannen, weil sie den Kampf annahmen. Besonders Raum fiel mehrfach hart gefoult, reagierte jedoch gelassen. Kurz vor Schluss wurde auch Ex-Unioner Andrich eingewechselt – mit solchen Spielern kann man Erfolg haben, auch wenn es schwierig wird.

Die erste Halbzeit gehörte Deutschland, mit frühem Führungstreffer von Woltemade per Schulter. Der Ausgleich der Nordiren war allerdings irregulär, da ein Abseits vorausging. Die zweite Halbzeit gehörte Nordirland, die stärker wurden, während die Deutschen kämpften und die Räume eng machten. Insgesamt ein Spiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten, spannend, aber nicht attraktiv – doch drei Punkte sind das Wichtigste. Ex-Unioner Andrich, Schlotterbeck und Beier (aus Brandenburg) waren wieder mit dabei. Hoffentlich gibt es beim nächsten Spiel etwas mehr spielerische Klasse. Eisern.

Icke: Deutschland gewann gegen Luxemburg ungefährdet mit 4:0. Das Spiel war nach 20 Minuten entschieden, da stand es 2:0 und Luxemburg spielte mit einem Mann weniger. Ein Handspiel führte zu Elfmeter und Rot für Luxemburg, wobei die Entscheidung diskutiert wird. Die deutsche Mannschaft zeigte Einsatz und Konzentration. Kimmich traf doppelt, darunter den Elfmeter, Raum verwandelte einen Freistoß, Gnabry erzielte das vierte Tor.

Nagelsmann veränderte die Aufstellung, spielte mit einer Viererkette, ließ Rüdiger aus und setzte auf Pavlovic und Goretzka im zentralen Mittelfeld. Die Offensive formten Adeyemi, Gnabry und Wirtz, vorne spielte Woltemade. Der 19-jährige Woltemade überzeugte noch nicht, Wirtz zeigte ordentliche Leistungen. Adeyemi harmonierte gut mit Gnabry. Andrich spielte nicht, obwohl er zur Nationalmannschaft gehört. Die Mannschaft sucht noch ihr optimales System. Frankreich und Spanien scheinen derzeit zu stark, um ihnen den Titel streitig zu machen.

Am Montag trifft Deutschland in Nordirland auf die Slowakei, die zuletzt mit 2:0 gewann. Nordirland ist zu Hause seit zwei Jahren ungeschlagen, doch Deutschland will diese Serie brechen und damit einen wichtigen Schritt zur WM-Qualifikation machen. Die deutschen Einwechselspieler Brown und Baku zeigten ordentlichen Einsatz bei ihren Debüts. Die Qualität des Gegners war überschaubar, Konzentration und Fleiß reichten zum Sieg. Die kommende Partie wird zeigen, ob Deutschland neu durchstartet. Eisern.

Unionfux: Der FSV Luckenwalde spielt bisher eine starke Regionalliga-Saison, mit 19 Punkten aus elf Spielen auf Platz sechs. Aus den letzten vier Spielen holte man zehn Punkte. Ein passender Testspielgegner für die Länderspielpause.

Für Spieler aus der zweiten Reihe und Talente wie Bogdanov (Top-Torschütze der U19) bietet sich die Chance zu glänzen und erste Bundesligaminuten zu sammeln. Knapp 2000 Zuschauer sorgten für eine ordentliche Kulisse. Das Spiel endete mit einem 3:0 für Union. Skarke traf per Kopf nach Köhn-Flanke, Ljubicic nutzte einen Fehler des Keeper zum 2:0, Nachwuchsspieler Megaptche traf kurz vor Schluss zum 3:0.

Kein spektakulärer Sieg, aber ein solider Auftritt, der den Zweck erfüllte. Schade, dass Robert Skov bereits nach einer halben Stunde ausgewechselt werden musste – unklar, ob Vorsichtsmaßnahme oder längerer Ausfall. Nach der Länderspielpause folgen wegweisende Partien: Es wird sich zeigen, ob wir in der Abstiegszone stecken bleiben oder den Sprung ins Mittelfeld schaffen. Die bisherigen Leistungen waren durchwachsen, ein klares Muster fehlt. Horst Heldt lobte den Trainer zuletzt überschwänglich – hoffentlich entspricht das der Wahrheit. Die Alte Försterei muss wieder zu einer Festung werden. Das kommende Heimspiel gegen Gladbach wäre ein wichtiger Schritt.

Icke: Auf den ersten Blick scheinen Kaderentscheidungen und Stadionplanung nichts gemeinsam zu haben, doch beide Themen sind für Unions Zukunft von großer Bedeutung. Die Diskussionen dazu werden oft in Online-Foren von wenigen stark geführt, doch persönliche Gespräche zeigen, dass die Entscheidungen des Präsidiums und Aufsichtsrats weitgehend alternativlos sind und dem Verein aktuell nützen.

Ein Investor ist meist ein Geldgeber, der eine größere Summe investiert und dafür Vorteile wie Markenbildung und Image erhält. Union zählt zu den beliebtesten Vereinen Deutschlands, mit über 70.000 Mitgliedern, vielen sympathischen Geschichten und Aktionen, sowie Europaerfahrungen. Das macht uns für Investoren attraktiv. Paramount ist beispielhaft für einen Investor, der gleichzeitig Sponsor ist. Wichtig sind die Bedingungen des Deals, nicht die Bezeichnung Sponsor oder Investor.

Dirk Zingler, unser erfahrener Präsident, ist beim Aushandeln der Verträge vertrauenswürdig und kompetent. Ein Investor kann eine positive Sache sein, wenn die Konditionen besser sind als Bankkredite.

Zum Stadion: Die Berliner Stadtpolitik enttäuscht, indem sie die Infrastruktur für die Stadionerweiterung nicht ausreichend unterstützt. Nun wird das Stadion wie geplant gebaut, allerdings mit mehr Sitzplätzen statt Stehplätzen, wodurch die Kapazität von 40.500 auf 34.500 sinkt. Das Verhältnis von 18.800 Steh- zu 15.700 Sitzplätzen ist immer noch bundesweit spitze.

Der Vorschlag, einen eigenen Busshuttle auf eigene Kosten einzurichten, wurde von der Stadt abgelehnt. Das zeigt die mangelhafte Qualität der Landesregierung. Wir vertreten ausschließlich die Interessen des 1. FC Union, und die gefundene Lösung ist die beste für uns. Spätere Änderungen von Sitz- und Stehplätzen sind möglich, wenn der Senat seine Pflichten erfüllt. Eisern!

Unionfux: Wir haben zwar nur einen Punkt verloren, aber in Leverkusen war ein Auswärtssieg in weiter Ferne. Positiv ist, dass wir keine Blamage erlebten und der gegnerische Torwart sogar mehr zu tun hatte als Rönnow. Doch das Spiel begann mit einem Fehlpass im Mittelfeld von Leite, der einen Bayer-Konter einleitete, welcher uns zwei Gegentore bescherte. Rönnow zeigte einige starke Paraden, doch die Fehler in der Defensive waren zu gravierend. Offensiv waren wir zu ungenau, sodass kaum Chancen entstanden, und unsere Passqualität ließ zu wünschen übrig.

Leverkusen spielte leichter auf und erzeugte Druck, jedoch blieb ihnen nicht das Powerplay, um uns auszuschalten. Insgesamt war es eine klare Niederlage, wenngleich keine Klatsche. Die heutige Leistung reicht gegen kaum einen Bundesligisten für Punkte. Wir müssen dringend an unserer Ballkontrolle, Präzision und Laufwegen arbeiten. Zudem fehlt oftmals die Leidenschaft und der Wille, mehr als nur Dienst nach Vorschrift zu leisten. Am besten konzentrieren wir uns nun auf das nächste Heimspiel gegen Gladbach. Die Länderspielpause kommt gerade recht.

Icke: Am Samstag um 15:30 Uhr tritt Union in Leverkusen an. Beim letzten Auswärtsspiel in Leverkusen erreichten wir ein beachtliches 0:0. Die Gesamtbilanz gegen Leverkusen ist mit sechs Niederlagen, fünf Unentschieden und einem Sieg ausbaufähig. Leverkusen mit neuem Trainer Kasper Hjulmand ist im Aufwind, konnte aber auf Schick nicht zurückgreifen, der verletzt ausfällt. Die Leihvergabe von Boniface nach Bremen bereitet dort Unverständnis. Mit Kofane und weiteren Spielern hat Leverkusen eine breite Offensive, auch in der Defensive zeigen sie viel Qualität. Am Mittwoch spielten sie 1:1 gegen Eindhoven, was uns aber nicht entscheidend beeinflussen dürfte.

Leverkusen ist ein starker Gegner, aber wir haben unsere Chancen. Schäfer wird neben Khedira spielen, Trimmel dürfte fit sein. Vorne bekommt Burke den Vorzug gegenüber Skarke. Das Team lautet: Rönnow – Doekhi, Querfeld, Leite – Trimmel, Khedira, Kemlein, Köhn – Burke, Ilic, Ansah. Einige Spieler sind verletzt oder angeschlagen, darunter Wöber, Stark, Agu und andere. Der Top-Star Boniface ist wohl wieder fit, aber ein Einsatz von Beginn an ist fraglich. Mit acht Punkten ist Leverkusen durchwachsen gestartet. Die drei Punkte am Samstag wären für uns enorm wichtig. Eisern!