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Union Berlin befreit sich aus dem Tief: "Wir haben unser Tief überwunden"

Berlin – Entgegen der Erwartungen an eine "Hammerwoche": In den letzten vier Bundesligaspielen erzielte Union Berlin insgesamt zehn Punkte und entfernte sich damit endgültig aus dem Abstiegskampf.

Vor einigen Wochen sah die Situation an der Alten Försterei noch relativ düster aus: Nach dem 24. Spieltag lagen die Eisernen sechs Punkte hinter dem Relegationsrang, insbesondere nach einer schmerzlichen 0:1-Heimpleite gegen Holstein Kiel.

Außerdem standen herausfordernde Partien gegen Eintracht Frankfurt, Bayern München, den SC Freiburg und vor Kurzem den VfL Wolfsburg an – alles Mannschaften, die entweder ambitioniert im europäischen Wettbewerb agieren oder im Fall der Bayern um den Meistertitel kämpfen.

Gerade diese Außenseiterrolle scheint den Berlinern nach der Krise und dem Trainerwechsel ausgesprochen gutgetan zu haben: "Ich würde sagen, wir haben unser Tief hinter uns gelassen", erklärte Steffen Baumgart (53) in der Pressekonferenz nach dem 1:0-Erfolg gegen die Wolfsburg.

Obwohl der Union-Coach derzeit noch nicht vom Klassenerhalt sprechen möchte, betonte er: "Ich finde, dass elf Punkte ein wirklich hervorragender Vorsprung sind". Er sei sich jedoch bewusst, wie schnell sich die Situation im Fußball ändern kann – deshalb müsse man stets achtsam bleiben.

"Ich glaube, dass sich die Entwicklung der Mannschaft genau so gestaltet, wie es sich ein Trainer erhofft", fügte der 53-Jährige hinzu. Es sei essentiell, den Spielern ausreichend Zeit zu geben, um sich aus einer Durststrecke zu befreien – aktuell befinde sich das gesamte Team auf einem sehr guten Weg.

Baumgart hätte auch mit einem Unentschieden am Sonntag gegen den gleichstarken VfL zufrieden sein können, betonte aber: "Wir freuen uns natürlich über die drei Punkte und nehmen sie gerne mit".

Diesen Erfolg verdankte der Trainer erneut seinem leistungsstarken Spieler Benedict Hollerbach (23), der bereits nach 63 Sekunden den Siegtreffer erzielte. Interessanterweise suchte der junge Offensivspieler in der Halbzeitpause bei der Team-Psychologin Renate Eichenberger Rat.

Grund für diese Beratung waren die vergeblichen Torchancen in der ersten Spielphase. "Wir hatten ein heftiges erstes Viertel mit vielen hochkarätigen Aktionen, und dann folgte eine Phase, in der wir gedanklich angeschlagen waren, weil die Chancen nicht bezahlt wurden", erläuterte Hollerbach am DAZN-Mikrofon. Eichenberger gab ihm daraufhin gezielt Atemübungen mit auf den Weg, was letztlich dazu führte, dass er zum Matchwinner avancierte.

Ein kleiner Wermutstropfen: Andrej Ilic (24) musste bereits in der ersten Halbzeit verletzt ausgewechselt werden. "Ich vermute, es war ein knappes Knie-an-Knie, wodurch er sich nicht mehr richtig bewegen konnte", erläuterte Baumgart, der hoffte, dass es sich beim Mittelstürmer nur um eine Prellung handele.

Tabelle 1. Bundesliga

Die Bundesliga-Tabelle hat folgende Bedeutung: Der Team, das am Ende der Saison den ersten Platz belegt, wird deutscher Meister. Die Mannschaften auf den Plätzen 17 und 18 steigen in die 2. Bundesliga ab. Den drittletzten Platz (Position 16) muss man in der sogenannten Relegation verteidigen – hierbei trifft man auf den Drittplatzierten der 2. Bundesliga.