Union Berlin Blog: Die neue Bundesliga-Saison verspricht mehr Spannung und engere Duelle
Berlin - Eisern: Drei leidenschaftliche Fußballfans aus Berlin betreiben bei TAG24 den Union Berlin Blog.
Die Autoren:
Icke (Jürgen Heinemann) ist seit den 70er-Jahren Unioner. Als Betriebswirt ist er seit über drei Jahrzehnten im Vertrieb tätig, lebt mit Familie in Grünheide und hat den Blog ins Leben gerufen.
Unionfux (Tobias Saalfeld) ist seit über 40 Jahren treuer Union-Fan. Er arbeitet freiberuflich für Bühne, Rundfunk und Fernsehen und schreibt auch dort.
Beecke (Christian Beeck), ehemaliger Bundesliga-Profi (Hansa Rostock, Cottbus), Ex-Manager bei Union und ehemaliger DDR-Junioren-Nationalspieler mit 21 Länderspielen, stammt aus dem Union-Nachwuchs. Beecke ist Vater von zwei Kindern und unterstützt als Berater im Blog.
Icke: Mit dem Hamburger SV und dem 1. FC Köln kehren zwei echte Traditionsvereine zurück in die Bundesliga. Das macht die Liga wieder attraktiver und sorgt für mehr Spannung sowie volle Stadien. Allerdings wird es dadurch auch umkämpfter – besonders im Tabellenmittelfeld und im unteren Bereich.
Der HSV baut derzeit ein starkes Team auf. Spieler wie Philippe und Remberg wechselten dorthin – Spieler, die wir auch gern verpflichtet hätten. Zudem verstärken mit Torunarigha, Poulsen und dem Argentinier Capaldo weitere Qualität die Rothosen – allesamt richtig gute Transfers.
Auch der 1. FC Köln sicherte sich mit Ache einen unserer Wunschspieler. Hinzu kommen Johannesson, Leihspieler Kaminski (Wolfsburg) und Krauß (Mainz). Aus Bröndby holten sie das Zweikampfmonster Sebulonsen, den viele Fans auch gern bei Union gesehen hätten. Zudem sicherten sie sich mit Zieler einen erfahrenen Torwart mit Länderspiel-Erfahrung.
Wir duellieren uns neben Köln und HSV vor allem mit Bremen, Hoffenheim, Mainz, Gladbach und Augsburg. Heidenheim und St. Pauli, die geringsten Marktwerte vorweisen, gelten als die Abstiegskandidaten Nummer eins. Insgesamt haben damit zehn Teams das Ziel, den Klassenerhalt zu sichern – auch wenn es nicht alle offen zugeben.
Bremen verstärkte sich mit dem österreichischen Nationalspieler Wöber per Leihe, Augsburg gab bereits 14,7 Millionen Euro für Neuzugänge aus. Mainz verfügt nach dem Burkardt-Transfer über eine prall gefüllte Transferkasse von 21 Millionen und konnte sich Hollerbach für zehn Millionen sichern. Gladbach verpflichtete das vielversprechende Talent Castrop aus Nürnberg sowie den Rechtsverteidiger Diks aus Kopenhagen. Hoffenheim, finanziell bestens ausgestattet durch Milliardär Hopp, erhielt kürzlich 80 Millionen Euro. Davon wurden bereits 14 Millionen für Avdullahu, Machida und Zeitler ausgegeben. Zudem holten sie Bernardo, der auf unserer Wunschliste stand, und mit Lemperle einen Aufstiegsgaranten von Köln. St. Pauli und Heidenheim haben bislang keine großen Transfers getätigt.
Auch wir gestalten den Transfermarkt aktiv und investierten für Ilic, Jeong, Raab und Ansah insgesamt 14,4 Millionen. Burke konnten wir ablösefrei von Bremen verpflichten. Trotz dieser Aktivitäten stellen wir (ohne Heidenheim, St. Pauli, Köln und HSV) mit knapp 120 Millionen den niedrigsten Kaderwert der Bundesliga. Die entscheidende Frage bleibt, ob wir uns an der Spitze verstärkt haben oder lediglich die Breite ausgeweitet wurde. Ilic zeigte zuletzt gute Leistungen und wir hoffen, dass er seine Form beibehält. Ansah ist ein sehr talentierter Spieler, der sich aber noch weiterentwickeln muss. Burke konnte in den letzten Spielen überzeugen, doch ob er diese Form konstant halten kann, bleibt abzuwarten. Gleiches gilt für Jeong, der bislang noch keine konstant starken Auftritte hatte. Wir hoffen, dass er sich stabilisiert und die Verpflichtung sich als richtig erweist.
Wie bewerten wir die Investitionen der unteren Bundesligahälfte? Viele Vereine agieren zurückhaltend, sparen wo es geht und vermeiden unnötige Risiken. Auffällig ist, dass die Transferaktivitäten derzeit eher konservativ sind, was wirtschaftlich nachvollziehbar ist. Frank Schmidt in Heidenheim ist ein interessantes Beispiel: Er setzt auf Jugendspieler und leiht verstärkt talentierte Nachwuchsspieler aus. Das hat sich in der Vergangenheit bewährt und auch diesmal verfolgt er eine ähnliche Strategie. Viele Vereine halten derzeit ihr Geld zusammen, was die Verhandlungen erschwert. So ist es kaum verwunderlich, dass auch bei uns einige Spieler nicht ohne Weiteres abgegeben werden können, da die Interessenten mit ihren Angeboten zögern. Eisern.
Icke: Leite und Doekhi stehen noch bei uns unter Vertrag und zählen zu unseren wertvollsten Spielern. Beide sollen nur noch bis 2026 gebunden sein. Mindestens einer von ihnen verfügt angeblich über eine Ausstiegsklausel. Zahlreiche Klubs aus ganz Europa, darunter auch Spitzenvereine, zeigen Interesse. Für die Fans ist das jährlich wiederkehrende Gezerre um die beiden Spieler ermüdend. Die Hoffnung war, dass mit der Vertragsverlängerung von Doekhi im Jahr 2024 Ruhe einkehrt, doch ein Jahr später ist die Unsicherheit wieder groß, da vermutlich nur ein Zweijahresvertrag abgeschlossen wurde.
Unsere Großeltern sagten einst: „Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende“. Für mich persönlich ist der Punkt erreicht, an dem ich mir dieses Schauspiel nicht länger antun möchte. Die Spieler sollen Klarheit schaffen, wohin sie gehen wollen, damit interessierte Vereine zügig über eine angemessene Ablösesumme entscheiden können. Die ständigen Pokerspiele sind aus meiner Sicht nur noch nervig und unwürdig. Wenn die beiden wirkliche Union-Idole werden wollen, wie Matthies, Sigusch oder Hendel, dann sollen sie ihre Unterschrift unter einen langfristigen Vertrag setzen – gerne mit Ausstiegsklauseln oberhalb von 20 Millionen Euro. Ansonsten bitten wir jetzt um echte Transparenz.
Das gilt aber auch für unseren Verein: Die Hoffnung, aus diesem Poker noch ein paar Millionen herauszuholen, teilen wohl nur wir. Sollte einer oder gar beide Spieler kurzfristig gehen, droht uns eine defensive Schwächung, die kaum kompensierbar wäre. Gerade eine bundesligataugliche Abwehr braucht vor allem Erfahrung und eingespielte Abläufe. Die wirklich interessanten Verteidiger sind längst vom Markt – sie warten nicht auf mögliche Veränderungen in unseren Verhandlungen. Lieber Verein, liebe Spieler: Jetzt bitte klare Kante!
Gibt es überhaupt bezahlbare Alternativen für diese beiden Defensivspieler? Das ist äußerst schwierig. Im Marktwertbereich von 13 bis 17 Millionen Euro sind kaum gleichwertige Spieler verfügbar oder finanzierbar – weder national noch im Ausland, wo zusätzlich das Risiko besteht, dass sie sich in der Bundesliga nicht durchsetzen. Routinierte Spieler wären eine Option: Kevin Schlotterbeck als Ersatz für Leite wurde schon ins Gespräch gebracht, da er Augsburg wohl verlassen möchte. Für Doekhi kämen Spieler wie Pieper oder Marvin Friedrich in Frage, die beide unzufrieden sind und nur noch ein Jahr Vertrag besitzen. Ein Kader mit Querfeld, diesen drei erfahrenen Verteidigern und Talenten wie Ogbemudia und Rothe als Notlösung wäre durchaus solide. Wir hoffen, bald Klarheit zu bekommen. Eisern.
Icke: Der 1. FC Union startete am Samstag mit einem 9:1-Erfolg beim Brandenburger SC 05 in die Testspielphase – ein Ergebnis, das dem Verein würdig ist. Doch was lässt sich aus dem Spiel herauslesen? Union begann mit einer 3-4-3-Formation. Rönnow stand im Tor, davor agierte eine neue Dreierkette mit Ogbemudia, Kral und Rothe. Baumgart hatte bereits einmal versucht, Rothe in der Dreierkette einzusetzen, damals mit mäßigem Erfolg. Auch jetzt zeigte die Abwehr einige Unsicherheiten. In der zweiten Halbzeit stellte Baumgart um auf eine Dreierkette mit Jaeckel, Doekhi und Leite sowie Klaus im Tor – die Defensive wirkte stabiler.
Auf der rechten Außenbahn startete Skarke, später wurde er von Preu ersetzt, beide zeigten jedoch keine herausragende Leistung. Auf links begann Markgraf, gefolgt von Juranovic. Ex-Junior Markgraf überzeugte bei seinem Debüt, und es fällt auf, dass Baumgart wohl Rothe als linken Innenverteidiger umschulen möchte, während Juranovic auf der linken Außenbahn bleiben soll. Das dürfte damit zusammenhängen, dass Trimmel auf seiner rechten Seite kaum zu verdrängen ist. Im Zentrum spielten in Halbzeit eins Khedira und Schäfer, in Halbzeit zwei Tousart und Sliskovic, die keine frischen Impulse lieferten.
Im Sturm starteten Burke, Ilic und Ali. Burke blieb unauffällig, doch Ali, ein 17-jähriger palästinensischer Linksaußen, zeigte ein starkes Debüt. In der zweiten Hälfte stürmten Ansah, Ljubicic und Burcu, wobei Ilic mit vier Toren alle in den Schatten stellte. Ihm gelang es, häufig genau richtig zu stehen – eine Fähigkeit, die ihm scheinbar in die Wiege gelegt wurde. Burcu machte ebenfalls auf sich aufmerksam und kämpft um einen Stammplatz. Die hochgelobten Ansah und Burke konnten noch nicht überzeugen.
Am Sonntag testete Union gegen Grün-Weiß Ahrensfelde, trainiert von Ex-Spieler Schmiedebach. Raab hütete diesmal das Tor, davor begann erneut die Dreierkette mit Ogbemudia, Querfeld und Leite. Die rechte Außenbahn besetzte Trimmel, links spielte Preu. Sliskovic übernahm die „6“ und machte erneut ein solides Spiel. Im Mittelfeld agierten Burcu und Benes, vorne stürmten Ilic und Ljubicic. Das Spiel endete mit einem 5:0-Sieg.
Baumgart setzte in Halbzeit zwei auf Stein im Tor, Doekhi, Kral und Rothe in der Abwehr, Skarke, Tousart und Markgraf im Mittelfeld sowie Haberer, Ali, Ansah und Burke im Angriff. Besonders Markgraf und Ali überzeugten als junge Spieler.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten: Baumgart setzt weiter auf eine Dreierkette, besetzt die Außenbahnen klar und experimentiert im zentralen Mittelfeld. Ein defensiver Spieler ist immer dabei, optional spielt Union mit einer oder zwei offensiven „Achten“. Dieses System stärkt die Mitte und lässt auch Varianten mit einer „Acht“ und drei Spitzen zu, was das Flügelspiel verbessern kann. Trotz ordentlicher Leistungen gab es keine großen Änderungen im Kader oder bei der Taktik. Auffällig ist, dass aus dem Sturm Neuzugänge wie Burke und Ansah noch Anpassungsprobleme haben, während Ilic und Ljubicic schon gut integriert sind. Mit Sliskovic wächst zudem ein ernsthafter Konkurrent für Kemlein in der Jugend heran. Eisern.
Unionfux: Obwohl es sich „nur“ um das sogenannte dritte Trikot handelt, also das Ausweichshirt in Himmelblau, ist dies keine Premiere für Union. Zwischen 2006 und 2008 gab es schon einmal ein ähnliches hellblaues Trikot, allerdings ist dieses kaum in Erinnerung geblieben. In den letzten Jahren gab es einige ungewöhnliche Farbvarianten, etwa ein beigefarbenes Shirt, das nur zweimal getragen wurde und aufgrund zweier hoher Auswärtsniederlagen nicht mehr zum Einsatz kam. Das Himmelblau sieht zwar ungewohnt aus, aber es wird wohl nur selten getragen werden – wichtiger ist ohnehin, wer darin spielt und die Fans, die dahinterstehen.
Das wirklich bedeutende ist jedoch, dass Union einen neuen Hauptsponsor hat! Vorab gab es keinerlei Hinweise, und Namen wie Zalando oder WISAG wurden kurzzeitig genannt. Auch wurde spekuliert, ob „home to go“ weitermachen würde.
Am Samstagmorgen folgte dann die überraschende Bekanntgabe: Es ist Raisin, ein Berliner Fintech-Unternehmen, bekannt durch die Plattform „Weltsparen“. Raisin wird künftig im Rahmen einer Rebranding-Kampagne als Hauptsponsor bei den Trikots der Männer- und Frauenmannschaften auftreten – somit zwei Fliegen mit einer Klappe.
Wie bei Union üblich, wurden weder Vertragslaufzeit noch finanzielle Details genannt. Es bleibt abzuwarten, wie dauerhaft die Partnerschaft angelegt ist. Die letzten drei Hauptsponsoren waren jeweils nur für ein oder zwei Jahre aktiv. Die geschätzte Summe dürfte zwischen drei und sechs Millionen Euro liegen, was branchenüblich ist, wobei Union immer noch zu den kleineren Vereinen der Liga zählt. Beide Seiten zeigen sich sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit und sehen sich als passende Partner mit ähnlichen Werten – solche warmen Worte sind allerdings üblich.
Interessant ist, wie diese Partnerschaft zustande kam, insbesondere da Präsident Dirk Zingler betont, dass Union bei der Sponsorenauswahl sehr wählerisch ist. Die Suche war offenbar mühsam, weshalb Erleichterung über die Einigung vorherrscht, nicht euphorische Freude. Hoffen wir, dass sich eine langfristige Zusammenarbeit entwickelt und die neuen Trikotfarben wieder vertrauter wirken.
Das Wochenende ist auch deshalb bedeutsam, weil nun wieder gespielt wird: Am Samstag trifft Union auf den Brandenburger SC Süd 05 und am Sonntag auf Grün-Weiß Ahrensfelde, beide Vereine aus der sechsten Liga. Dementsprechend ist Union klarer Favorit. Es ist gut, dass der Ball wieder rollt – diesmal im himmelblauen Trikot mit neuem Hauptsponsor.
Icke: Wir beschäftigen uns mit dem neuen Adidas-Schuh für 120 Euro, überlegen, wer zu welchem Testspiel geht, und reflektieren über den Baubeginn im Stadion. Trainer Steffen Baumgart kündigt an, dass es eine neue Taktik geben wird und bittet darum, sich überraschen zu lassen. Die Diskussion darum nervt ihn. Alles ist spannend, doch beim wichtigsten Thema des Sommers – dem Kader – tut sich wenig.
Derzeit startet Union offenbar mit 28 Spielern in die Saisonvorbereitung. Es gibt Gerüchte, dass bald noch ein vierter Torwart verpflichtet wird: Matheo Raab, 26 Jahre alt und 1,86 Meter groß, nicht besonders groß für einen Keeper. Wahrscheinlich möchte Baumgart ihn unbedingt haben, sonst wäre keine so große Anzahl an Torhütern im Kader sinnvoll. Neben den drei Profis gibt es zudem einen U18-Keeper aus der U19. Fünf gute Torhüter klingen nach Absicherung. Meine Meinung: So sieht keine Förderung der Talente aus.
Überraschend wurde bekannt, dass Ljubicic plötzlich wieder eine Option ist, obwohl Baumgart ihm bislang nur wenige Minuten gab. Ob das stimmt, bleibt fraglich. Es sieht so aus, als hätte Union bei der Suche nach einem qualitätsvollen Mittelstürmer bislang wenig Erfolg. Wunschspieler Asllani verlängerte gerade in Hoffenheim langfristig. Offenbar setzt Geld dort mehr als Heimatliebe – sofern es sie überhaupt gibt.
Inzwischen besteht der Kader aus 29 Spielern, und kaum einer will den Verein verlassen, selbst jene, die kaum Einsatzzeiten bekommen. Das spricht für gut dotierte Verträge. Zu den neun Spielern mit schlechten Aussichten auf Einsätze gehören Klaus, Jaeckel, Tousart, Kral, Skarke, Ljubicic, Preu und Ogbemudia. Für junge Spieler ist das eine Katastrophe, da sie sich ohne Spiele nicht entwickeln können.
Bei Paul Jaeckel tut sich offenbar etwas: Er möchte nach Braunschweig wechseln, die Interesse zeigen, Union aber keine Ablöse verschenken will. Er verdient bei Union rund 700.000 Euro pro Jahr, was für Braunschweig wohl zu viel ist. Wahrscheinlich gibt es keine Ablöse, und Union muss möglicherweise noch eine Abfindung zahlen – ähnlich wie bei Vogt.
Dieses System ist nicht zukunftsfähig. Gerade bei Kral und Tousart ist das wohl der Grund, warum sich wenig bewegt. Union scheint in Sachen Gehälter zu viel für Spieler zu zahlen, die kaum spielen, und zu wenig für Spitzenkräfte. Offizielle Zahlen gibt es nicht, aber das Budget rangiert im Bundesliga-Mittelfeld. Wir erhalten kaum begehrte Spieler, und Spieler mit wenig Chancen bleiben trotzdem. Ich erwarte wenig Bewegung in den nächsten Tagen, außer vielleicht bei Raab. Eisern.
Unionfux: Yannic Stein, eigentlich bis 2026 an Babelsberg ausgeliehen, wurde vorzeitig zurückgeholt. Viele vermuten, dass er als Nummer zwei hinter Rönnow agieren soll, während Klaus die Nummer drei bleibt.
Überraschend verpflichtete Union Matheo Raab vom HSV für kolportierte 400.000 Euro. Seine bisherige Laufbahn ist eher unspektakulär: mit 26 Jahren absolvierte er nur 18 Spiele in der 2. Liga und 38 in der 3. Liga – keine herausragende Bilanz. Warum ausgerechnet er plötzlich in unserem Fokus ist, ist rätselhaft.
Zunächst wird Stein wohl noch nicht diese Rolle zugetraut. Baumgart kennt Raab aus gemeinsamen Zeiten beim HSV. Als Nummer zwei sehe ich Raab aktuell nicht, und ich glaube nicht, dass Rönnow uns verlässt. Wahrscheinlich wird Stein erneut verliehen, allerdings auf höherem Niveau als zuvor, um seine Entwicklung zu fördern. Möglich ist auch, dass Raab ein verborgenes Talent ist, das bisher Pech hatte.
Warum Raab sich für Union entscheidet, ist unklar, da er in Hamburg auch Bundesligaerfahrung sammeln könnte. Vielleicht ist ein Neustart gewünscht. Die ersten fünf Bundesliga-Spieltermine stehen fest, und wir spielen dreimal am Sonntag – eine Herausforderung für die Fans, besonders bei Auswärtsspielen und dem Heimspiel gegen den HSV am Sonntagabend.
Zum Thema Trikotsponsor gibt es noch nichts Neues. Beim öffentlichen Training war die Brust frei. Bekannt wurde, dass Neuzugang Ilyas Ansah künftig die Nummer zehn tragen wird, während Livan Burcu, der ebenfalls verlängerte, die Nummer neun erhält. Das sind zwar kleine Signale, aber schon ein Statement.
Kevin Vogt und Lennart Grill sind nicht mehr im Kader: Grill wechselt fest zu Dresden, Vogt zu Bochum. Besonders bei Vogt ist die Situation bedauerlich. Erst nach Saisonende wird beurteilt werden können, ob der Verzicht auf ihn richtig war. Positiv ist, dass der Kader nun jünger ist: Vier der Abgänge waren über 30, der älteste Neuzugang ist 28.
Unionfux: Am 9. Juli findet das erste öffentliche Training zur Saison 2025/26 statt. Die Haupttribüne ist geöffnet, die Mannschaft trainiert im Stadion. Mit dabei ist ein neuer Co-Trainer: Danilo de Souza wechselt von Premier-League-Aufsteiger Leeds United zu uns. Er arbeitete bereits vier Jahre mit Baumgart in Paderborn zusammen und bringt Erfahrungen aus der Premier League mit. Willkommen, Danilo!
Dass der Kader noch nicht komplett ist, überrascht kaum, denn die Transferperiode dauert bis zum 1. September. Zudem verzögert die Klub-WM das Geschäft zusätzlich. Der englische Transfermarkt entfaltet oft erst verspätet Wechselwellen. Viele Spieler werden sich in den nächsten Wochen Gedanken machen, ob sie noch eine Zukunft bei Union haben. Ein vollständiger Kader zum Trainingsstart ist deshalb eher Wunschdenken.
Vermutlich werden bis Anfang September noch Spieler kommen und gehen. Die Frage ist, wie viel Geld für Transfers zur Verfügung steht. Die Ablösesummen steigen gefährlich, teilweise auf 80 bis 100 Millionen Euro, wie in England oder Spanien. Ein Beispiel: Nick Woltemade vom VfB Stuttgart soll nach einer starken Saison 80 Millionen Ablöse bringen, obwohl er im Vorjahr ablösefrei von Werder kam. Auch bei Paul Nebel heißt es, er könnte für 80 Millionen verkauft werden. Das zeigt, wie schnell Spieler teuer werden.
Diese Entwicklung überfordert viele Vereine. Union ist davon weit entfernt, selbst die 13 Millionen, die für Robin Gosens gezahlt wurden, sind aktuell kaum finanzierbar. Das ist zum Glück so.
Allerdings wirkt die Geldspirale auch nach unten. Wir sind gespannt, wer noch kommt. Für Grill, der zu Dresden wechselt, wird wohl keine Ablöse gezahlt. Nach mehreren Leihen scheint seine Zeit bei Union vorbei.
Icke: Das 1. FC Union plant offenbar ein neues Fußballstadion sowie eine Sporthalle an der Wuhlheide, hauptsächlich für die A- und B-Junioren. Die Pläne laufen schon länger, doch die Geheimhaltung im Verein ist irritierend.
Union hat mittlerweile über 70.000 Mitglieder und möchte optimale Voraussetzungen für die Zukunft schaffen. Die Hämmerlinghalle bleibt voraussichtlich bestehen und in Besitz des Bezirks.
Rückblick: In den 70er Jahren war Union ein leidenschaftlicher, aber finanziell schwacher Klub, oft als Außenseiter angesehen und von der DDR-Führung misstrauisch beäugt. Heute hat Union ein eigenes Stadion, das dem Verein gehört, und plant eine Erweiterung auf 40.000 Plätze. Das Nachwuchsleistungszentrum zählt zu den modernsten Europas, und beide Profiteams – Männer und Frauen – spielen in der Bundesliga.
Weitere Projekte sind ein Klubhaus mit Fankneipe, ein Parkhaus und nun auch ein kleines Stadion samt Sporthalle. Union ist vom Außenseiter zum Vorzeigeverein im Osten geworden. Präsident Dirk Zingler sollte erst in Rente gehen, wenn all diese Bauprojekte abgeschlossen und finanziell abgesichert sind. Dann wird die Alte Försterei wieder zum Ort großer Freude – Eisern!
Icke: Am 11. Juni 2025 gab Union den Abgang von Prtajin (zu Kaiserslautern) bekannt. Die letzte externe Neuverpflichtung Ansah war bereits am 6. Juni fixiert. Zwischendurch kehrte Leih-Keeper Stein zurück. Seitdem gab es kaum Veränderungen im Kader.
Es besteht großer Bedarf, Lösungen für Tousart, Grill, Jaeckel, Vogt und Kral zu finden. Auch Ljubicic, Benes und Skarke stehen wohl kaum im Fokus von Trainer Baumgart. Die Gerüchte um Neuzugänge wie Asllani, Selke, Machino und Geubbels sind verstummt. Die Zukunft von Leite und Doekhi ist nach wie vor unklar.
Das Training zur neuen Saison begann am 3. Juli, doch der Kader ist erneut nicht komplett. Falls Doekhi und/oder Leite noch wechseln, muss die Defensive neu strukturiert werden. Auch eine erfahrene Persönlichkeit für den Angriff fehlt noch, möglicherweise Neuhaus aus Gladbach, der aktuell in der U23 spielt. Er wäre eine preiswerte und gestandene Lösung.
Dazu wird eine zweite Option für die Abwehr gesucht, was zahlreiche Herausforderungen mit sich bringt. Vier Wochen Stillstand verschärfen die Situation. Notfalltransfers, wie zuletzt im Januar, wären nur ein Glücksspiel und kaum durchdacht. Leider stehen wir mit diesen Problemen in der Bundesliga nicht allein. Eisern!
Icke: Urlaub bedeutet nicht fußballfreie Zeit. Unionfans zeigen auch unterwegs ihre Farben, was zu interessanten Gesprächen führt. Auf der Rückreise vom Urlaub in Hurghada hörte ich zwei Männer über Union sprechen: ein Berliner BVB-Fan und ein Spielerberater (Felix Kopp von Sports Transfer International, geführt von Mario Eggimann, einem ehemaligen Union-Verteidiger und Publikumsliebling).
Beide lobten die Entwicklung von Union, insbesondere das Engagement im Frauenfußball. Die Geschichten rund um den Stadionbau mit den Fans und das Weihnachtssingen sind weithin bekannt und geschätzt. Selbst ein BVB-Fan spricht mit Respekt über Union.
Das wichtigste Thema im Bus war der Frauenfußball. International fällt auf, dass Union hier stark investiert und die Experten sind sich einig: In Zukunft wird mit Frauenfußball Geld zu verdienen sein. Die fehlende finanzielle Absicherung könnte einer der Gründe für den Niedergang von Turbine Potsdam sein, die keinen starken Männerverein im Hintergrund haben.
Zu Gerüchten um einen Transfers eines Linksverteidigers „Oppie“ zu Union gibt es keine große Wahrscheinlichkeit. Er bevorzugt offenbar einen Wechsel nach England. In den letzten Wochen gab es kaum Transferbewegungen. Die Wahrscheinlichkeit eines Leite-Abgangs steigt, allerdings wird man dafür eine zweistellige Millionenentschädigung erhalten.
Ich wiederhole meine Empfehlung: Kevin Schlotterbeck wäre der perfekte Ersatz für Leite. Er ist erfahren, kennt die Bundesliga und hat einen starken linken Fuß. Von seinem aktuellen Verein Augsburg dürfte er genervt sein. Für Kevin Vogt gilt das nicht – seine Abgänge sehe ich kritisch.
Zum Gerücht um Eyüp Aydin kann ich wenig sagen. Seine Einsätze in der Vergangenheit waren überschaubar. Er könnte aber eine günstige und lohnenswerte Verstärkung sein. Wir warten ab, was sich in dieser Woche tut. Eisern.
Unionfux: Yannic Stein, unser Eigengewächs, wurde vorzeitig von seiner Leihe bei Babelsberg zurückgeholt. Viele sehen ihn als neue Nummer zwei hinter Freddy Rönnow, während Klaus die Nummer drei bleibt.
Überraschend verpflichtete Union Matheo Raab vom HSV für etwa 400.000 Euro. Raabs bisherige Karriere ist recht unspektakulär: 18 Spiele in Liga 2 und 38 in Liga 3 bei 26 Jahren. Warum Union auf ihn aufmerksam wurde, ist unklar.
Zum einen traut man Stein wohl noch nicht die Rolle als Nummer zwei zu, zum anderen kennt Baumgart Raab aus HSV-Zeiten und schätzt ihn. Raab wird wohl nicht die Nummer eins, solange Rönnow fit ist. Stein wird wahrscheinlich erneut ausgeliehen, allerdings auf höherem Niveau als bisher. Möglicherweise ist Raab ein unterschätztes Talent, dem ein Neustart gut tut.
Die ersten fünf Bundesliga-Spieltermine stehen fest, darunter drei Sonntags-Spiele – eine Herausforderung für Fans mit längeren Anfahrten. Trikotsponsor gibt es noch nicht – beim öffentlichen Training war die Brust frei. Neuzugang Ilyas Ansah wird künftig Nummer 10 tragen, Livan Burcu die 9. Das sind kleine, aber bedeutende Zeichen.
Vogt und Grill sind nicht mehr im Kader: Grill wechselt fest nach Dresden, Vogt zu Bochum. Besonders Vogts Abgang ist bedauerlich. Er gilt sportlich noch als wichtiger Führungsspieler. Der Kader wird jünger: Vier Abgänge waren über 30, der älteste Neuzugang ist 28.
Unionfux: Am 9. Juli um 11 Uhr lädt Union zum ersten öffentlichen Training der Saison 2025/26 ein. Die Haupttribüne ist geöffnet, und die Mannschaft trainiert im Stadion. Neu im Team ist Co-Trainer Danilo de Souza, der von Leeds United kommt. Er arbeitete bereits vier Jahre mit Baumgart in Paderborn zusammen und sammelte Erfahrung unter Daniel Farke in der Premier League. Willkommen und viel Erfolg, Danilo!
Der Kader ist noch nicht vollständig, was angesichts der erst kürzlich geöffneten Transferperiode bis 1. September verständlich ist. Die Klub-WM verzögert zusätzlich den Transfermarkt, besonders in England. Viele Spieler werden sich in den nächsten Wochen neu orientieren, weshalb ein kompletter Kader zum Trainingsstart unrealistisch ist.
Es ist zu erwarten, dass noch Veränderungen folgen. Die Ablösesummen steigen deutlich – bis zu 80 oder 100 Millionen Euro sind inzwischen Zielvorstellungen. Ein Beispiel ist Nick Woltemade vom VfB Stuttgart, für den achtzig Millionen gefordert werden. Ebenso Paul Nebel, der als kommender Verkaufskandidat ebenfalls in dieser Größenordnung gehandelt wird. Solche Summen sind für Union nicht vorstellbar, selbst 13 Millionen wie für Robin Gosens derzeit kaum.
Die Geldspirale wirkt auch nach unten. Wir sind gespannt, wer noch kommen wird. Für Grill, der zu Dresden geht, wird wohl keine Ablöse gezahlt.
Icke: Laut Berichten plant Union den Bau eines weiteren kleinen Stadions und einer Sporthalle an der Wuhlheide, primär für die A- und B-Junioren. Die Pläne sind schon länger in Arbeit, doch der Verein hält Details geheim.
Union hat inzwischen über 70.000 Mitglieder und möchte ideale Bedingungen für die Zukunft schaffen. Die Hämmerlinghalle soll erhalten bleiben und in Bezirksbesitz verbleiben.
Früher war Union ein finanziell schwacher Klub in der DDR, oft vom Staat gedrängt und mit Vorurteilen behaftet. Heute besitzt der Verein sein eigenes Stadion, das bald auf 40.000 Plätze erweitert wird. Das Nachwuchsleistungszentrum zählt zu den modernsten Europas, und beide Profimannschaften spielen in der Bundesliga.
Es sind weitere Projekte geplant: ein Klubhaus mit Fankneipe, ein Parkhaus, das neue kleine Stadion und die Sporthalle. Union hat sich vom Außenseiter zum Vorzeigeklub des Ostens entwickelt. Präsident Dirk Zingler soll erst in den Ruhestand gehen, wenn alle Bauvorhaben und Finanzierungen gesichert sind. Dann wird man gemeinsam in der Alten Försterei ein kühles Bier genießen und stolz auf die geleistete Arbeit zurückblicken. Eisern!
Icke: Seit Juni 2025 gab es kaum Veränderungen im Kader. Prtajin wechselte zu Kaiserslautern, Ansah kam Anfang Juni, und Leih-Keeper Stein kehrte zurück. Seit einem Monat herrscht fast Stillstand.
Dringend sind Lösungen für Spieler wie Tousart, Grill, Jaeckel, Vogt und Kral gefragt. Auch bei Ljubicic, Benes und Skarke sind die Aussichten auf Einsatzzeiten gering. Die Gerüchte um Asllani, Selke, Machino und Geubbels sind verstummt. Die Zukunft von Leite und Doekhi ist weiterhin ungewiss.
Das Training begann Anfang Juli ohne kompletten Kader. Falls Leite oder Doekhi noch wechseln, muss die Defensive neu geordnet werden. Für den Angriff fehlt eine erfahrene Führungspersönlichkeit, möglicherweise Neuhaus aus Gladbach. Er spielt aktuell in der U23, ist preiswert und dürfte eine Bereicherung sein.
Auch eine zweite Verteidigeroption wird gesucht, was zusätzliche Herausforderungen mit sich bringt. Vier Wochen Stillstand verschärfen die Situation. Notfalltransfers, wie im Januar, wären ein Glücksspiel und kaum durchdacht. Leider stehen wir mit diesen Problemen in der Liga nicht allein. Eisern.
Icke: Urlaub ist keine fußballfreie Zeit. Union-Fans tragen stolz ihre Farben und kommen ins Gespräch. Auf der Rückfahrt vom Urlaub in Hurghada hörte ich zwei Männer über Union sprechen: ein Berliner BVB-Fan und ein Spielerberater (Felix Kopp von Sports Transfer International, dessen Chef Mario Eggimann, ein ehemaliger Union-Verteidiger, ist).
Beide lobten die Entwicklung Unions, besonders das Engagement im Frauenfußball. Die Geschichten vom Stadionbau mit Fans und der Erfindung des Weihnachtssingens sind in der Fußballszene bekannt und geschätzt. Sogar ein BVB-Fan zeigt Respekt für Union.
Das Hauptthema im Bus war der Frauenfußball. International fällt auf, dass Union hier massiv investiert. Experten sind sich einig: In Zukunft wird mit Frauenfußball Geld zu verdienen sein. Der Absturz von Turbine Potsdam liegt wohl auch daran, dass sie keinen starken Männerverein im Hintergrund haben.
Gerüchte um den Transfer des Linksverteidigers Oppie nach England sind eher unwahrscheinlich. In den letzten Wochen gab es kaum Transferbewegungen, und die Wahrscheinlichkeit eines Leite-Abgangs steigt. Für den Ersatz gibt es Favoriten wie Kevin Schlotterbeck. Auch für Eyüp Aydin gibt es Gerüchte, aber seine Form ist unklar. Wir warten ab. Eisern.
Unionfux: Nachdem Yannic Stein von Babelsberg zurückgeholt wurde, wird er als Nummer zwei hinter Rönnow gehandelt. Überraschend verpflichtete Union Matheo Raab (26) vom HSV für rund 400.000 Euro. Raab hat bisher nur wenige Spiele in der 2. und 3. Liga absolviert. Er ist Baumgarts Bekannter vom HSV und soll als Nummer zwei eingeplant sein. Wahrscheinlich wird Stein erneut verliehen, aber auf höherem Niveau. Raab könnte ein unterschätztes Talent sein. Die ersten Bundesliga-Spieltermine sind bekannt, mit drei Spielen am Sonntag – eine Herausforderung für die Fans. Trikotsponsor und weitere Details folgen. Vogt und Grill verlassen den Club – Vogt zu Bochum, Grill nach Dresden. Der Kader wird jünger. Eisern.