Union Berlin Blog: Wer wird beim 1. FC Union gegen Olympiakos in der Startelf stehen?
Berlin – Eiserner Union-Blog bei TAG24: Drei leidenschaftliche Fußballfans aus Berlin berichten exklusiv über den 1. FC Union.
Die Autoren:
Icke (Jürgen Heinemann) ist Union-Fan seit den 1970er Jahren. Als Betriebswirt arbeitet er seit über drei Jahrzehnten im Vertrieb, ist verheiratet und Vater eines erwachsenen Kindes. Heute lebt Icke in Grünheide und ist Gründer dieses Blogs.
Unionfux (Tobias Saalfeld) ist seit mehr als 40 Jahren Unioner. Er arbeitet freiberuflich für Bühne, Hörfunk und Fernsehen, wo er ebenfalls schreibt.
Beecke (Christian Beeck) spielte früher Bundesliga (unter anderem bei Hansa Rostock und Energie Cottbus), war Manager bei Union und absolvierte 21 Länderspiele für DDR-Junioren. Er stammt aus Unions Nachwuchs, hat zwei Kinder und steht als Berater im Union-Blog zur Verfügung.
Icke: Am Samstag um 15:30 Uhr erfolgt der Anpfiff zum letzten Testspiel des 1. FC Union gegen Olympiakos Piräus. Die Griechen stellen eine neue qualitative Herausforderung im Testspielkalender dar. Die bisherigen drei Tests endeten allesamt mit Niederlagen – keine optimalen Voraussetzungen für einen Erfolg. Zudem ist dies für die Spieler die letzte Chance, sich beim Trainer zu empfehlen.
Während die Defensive weitgehend stabil ist, offenbart sich in der Offensive ein ganz anderes Bild: Mangelnde Torerfolge und fehlendes strukturiertes Aufbauspiel werfen Zweifel an der optimalen Besetzung der Offensivspieler auf. Baumgart deutete verbal bereits an, dass ein junger Spieler sein Profidebüt geben könnte.
Gemäß der bisherigen Testpartien kämen hier nur der linke Außenbahnspieler Markgraf oder der Stürmer Ali in Frage. Auch Sliskovic hat trotz seiner Stärke meist im zentralen Mittelfeld gespielt, wo der Kader ohnehin sehr breit besetzt ist. Es bleibt spannend. Unsere prognostizierte Aufstellung gegen die Griechen lautet: Rönnow – Doekhi, Querfeld, Leite – Trimmel, Khedira, Juranovic – Schäfer, Kral – Ilic, Ansah. Burke, Jeong und Haberer stehen jedoch ebenfalls kurz vor einem Startplatz. Trainingsleistungen werden über die finale Entscheidung mitentscheiden. Skov und Kemlein sind verletzungsbedingt noch nicht einsatzbereit. Benes und Tousart blieben im letzten Spiel gegen Barcelona ohne Einsatz, was eher auf einen möglichen Abschied hindeutet.
Rothe, Preu, Skarke, Ljubicic, Markgraf, Nsoki, Ogbemudia und Raab konnten sich mit ihren Auftritten nicht für die Startelf empfehlen, wobei bei Markgraf als Eigengewächs eine differenzierte Betrachtung angebracht ist. Burcu steht noch verletzt abseits. Ergänzt wird der Kader von den Torhütern Stein und Klaus, die allerdings nicht als Nummer eins eingeplant sind.
Zum Thema Gerüchte um Doekhi: Bereits im August des Vorjahres befand sich die Situation ähnlich. Medien berichten, dass Doekhi mit einem niederländischen Klub verhandelt, wobei dieser wohl die Ausstiegsklausel nicht ziehen möchte, um die Ablöse zu drücken. Wir hoffen, uns nicht erpressen zu lassen. Interessenten haben den Vorteil, niedrigere Angebote abzugeben und erst am letzten Augusttag die Klausel aktivieren zu können. Die Vertragsverlängerung von Doekhi im letzten Jahr um nur ein Jahr mit einer lang gültigen Ausstiegsklausel führte zu dieser unangenehmen Situation. Sollte Fußball nur noch ein Pokerspiel sein, verliert der Spaß daran seine Basis!
Zum Vergleich der Marktwerte: Olympiakos liegt knapp unter 112 Millionen Euro, Union bei etwa 122 Millionen. Unsere wertvollsten Spieler (Leite, Doekhi, Querfeld) finden sich in der Abwehr. Bei Olympiakos ist die Qualität besser verteilt. Hezze (12 Mio.) und Mouzakitis (12 Mio.) sind wichtige Akteure im zentralen Mittelfeld. Mit dem jungen Nationaltorwart Tsolakis (10 Mio.) verfügen sie über eine gute Torhüter-Position. Offensiv ist vor allem El Kaabi zu beachten, der in der vorigen Saison 27 Tore und 7 Vorlagen in 44 Spielen erzielte – eine beeindruckende Bilanz, die sich auch in der marokkanischen Nationalmannschaft fortsetzt. Der Ukrainer Yaremchuk, mit 63 Länderspielen und 17 Toren, wird oft eingewechselt und war an 14 Toren beteiligt. Olympiakos spielt meist mit zwei echten Außenstürmern, die auch in dieser Saison durch den neuzugänge brasilianischen Rechtsaußen Strefezza (8 Mio. Ablöse) verstärkt wurden. Die Griechen sind somit unser stärkster Testgegner. Zeit für einen Sieg! Eisern.
Unionfux: Ich gebe zu, das Gefühl ist inzwischen trügerisch geworden: Vor der letzten Urs-Fischer-Saison, die mit der Champions-League-Teilnahme endete, hatte ich großes Vertrauen, da namhafte Neuzugänge, darunter ein aktueller deutscher Nationalspieler, an Bord waren. Wir verfügten über die teuerste Auswechselbank aller Zeiten. Das Ende ist bekannt: Der Trainer des Jahres wurde im November entlassen, den Klassenerhalt sicherten wir erst in letzter Minute.
Vor der letzten Saison war wieder Optimismus da: Die neue Führung mit Svensson und Heldt versprach Stabilität. Doch bereits kurz nach Weihnachten war Bo Geschichte, der Klassenerhalt geriet zwar nicht mehr so knapp, blieb jedoch alles andere als komfortabel.
Diese Fehleinschätzungen zwingen dazu, das eigene Gefühl zu hinterfragen. Fußball bleibt unberechenbar und gerade das macht seinen Reiz aus. Dennoch versuchen viele, Trends und Entwicklungen vorauszusehen – eine schwer abzulegende Gewohnheit. Für die kommende Saison bleibt mein Gefühl trotz aller Hoffnungen eher zurückhaltend. Es stellt sich die Frage, ob es tatsächlich einen klaren Plan für die sportliche Zukunft gibt, oder ob man nur reagiert, das Amboss-Prinzip statt Hammer, weil Union eben nicht zu den großen Spielern gehört.
Wechsel hängen oft von äußeren Faktoren ab, Geld fließt kaum. Daher vertraut man auf Altbewährtes, vor allem auf eine solide Defensive. Doch selbst hier müssen Entscheidungen bis zum letzten Transferstag fallen, ob Schlüsselspieler bleiben oder ersetzt werden können. Überraschungen oder neue Talente sind bisher Mangelware.
Das Mittelfeld bleibt eine Baustelle, besonders wenn Spieler wie Benes kaum das Vertrauen des Trainers genießen und kurz vor dem Abschied stehen. Es gibt wenige klassische Achter und kaum Zehner. Unser Spielsystem sieht den Zehner ohnehin nicht vor – doch welche Lösungen gibt es dann? Wo sind die Spieler, die ein Spiel lenken, den tödlichen Pass spielen oder überraschende Ideen einbringen? Warum verbergen sie diese Fähigkeiten?
In der Offensive hakt es weiterhin, wie in den letzten zwei Jahren. Tim Skarke, der beim Absteiger Darmstadt acht Treffer erzielte, blieb bei uns ohne Tor. Auch Ljubicic und andere konnten bislang nicht überzeugen. Die Chancen sind rar, die Qualität lässt zu wünschen übrig. Setzt sich diese Offensivschwäche fort, wird der Klassenerhalt noch schwieriger.
Bei den starken Aufsteigern sollte wenigstens eine gewisse Spielstärke und Souveränität vorhanden sein. Ob Horst Heldt in den verbleibenden Wochen Lösungen findet und ob Steffen Baumgart der richtige Trainer ist, aus dem vorhandenen Kader das Maximum herauszuholen, bleibt offen. Gibt es eine klare Idee oder sind die Schritte zielführend? Zweifel bleiben. Ballsicherheit, Spielideen und Standards sind kaum sichtbar, der Auftritt macht wenig Freude – wie selten in der jüngeren Vergangenheit.
Es fühlt sich derzeit schwierig an, doch es bleibt ein Gefühl – und das ist bekanntlich unzuverlässig. Vielleicht dreht sich das Blatt noch, so wie wir uns vor früheren Saisons geirrt haben. Insofern ist noch alles möglich.
Unionfux: Weiter geht es auf den Saisonstart zu. Heute testen wir gegen den spanischen Erstligisten Espanyol Barcelona, der in der vergangenen Saison gerade noch den Klassenerhalt schaffte (und uns dennoch Alex Kral nicht abkaufen wollte).
Rund 18.000 Zuschauer bei angenehmen Temperaturen in der Alten Försterei sehen das neue Heimtrikot, das mit einem hübschen Retro-Design in Rot-Weiß quer gestreift vorne und überwiegend rot auf der Rückseite überzeugt. Ein gelungener Auftritt. Doch das Spiel bietet erneut das gleiche Bild wie schon zweimal zuvor: Wir bemühen uns, schaffen allerdings kaum Chancen und verlieren am Ende mit 0:1. Das Gegentor fällt erneut per Strafstoß, verursacht durch einen vermeintlichen Foul an Leo Querfeld knapp nach einer halben Stunde. Für mich eine klare Schwalbe. Doch das Gegentor ist nicht das Hauptproblem, sondern weiterhin die offensive Harmlosigkeit, die einem fast zur Verzweiflung treiben kann.
Auch wenn es nur ein Vorbereitungsspiel ist, sollte man doch Torgefahr ausstrahlen können. Es gibt vereinzelte Ansätze, doch es reicht nicht, um Zählbares zu erzielen. Keiner vermag den Unterschied zu machen, alle spielen brav und bestenfalls durchschnittlich. Wir sind ein angenehmer Gegner. Vielleicht wäre ein zusätzlicher Test gegen einen Verbandsligisten hilfreich, um den Stürmern mehr Sicherheit zu geben. Ansonsten lässt sich aus den bisherigen Spielen wenig Positives ableiten, außer dass wir keine höheren Niederlagen kassiert haben und defensiv einigermaßen stehen.
Mit dieser überschaubaren Leistung könnte auch das kommende Spiel gegen Gütersloh eng werden, die mit 6:3 gegen Bocholt gewonnen haben und in der Regionalliga West Tabellenführer sind. Man darf gespannt sein, vielleicht wird es ja noch gut. Dennoch frage ich mich, wie man in der Startelf ein Mittelfeld mit Khedira, Schäfer und Kral aufstellt – alle fleißige Spieler, die kaum Offensivdrang zeigen. Benes, der wohl gehen möchte (und soll), saß die ganze Zeit auf der Bank. Es blieben nur Jeong (der nach 70 Minuten eingewechselt wurde) und das war es an Kreativität. Die Neuzugänge Ansah und Burke heben die Qualität offenbar nicht so stark an, dass der Abgang von Hollerbach kompensiert werden kann. Bisher sind wir zumindest nicht stärker als letzte Saison, auch taktisch und bei Standards. Oder übersehe ich etwas?
Gestern kam meine Dauerkarte analog per Post, inklusive einer Werbung für die "Weltbühne" auf der Rückseite (und einem schlecht zu entfernenden Aufkleber). Das weckte leichte Vorfreude auf die neue Saison. Heute überwiegen jedoch wieder Sorgen. Ich bete fast zum allmächtigen Atheismo, dass die Verantwortlichen einen genialen Masterplan in der Hinterhand haben, der innerhalb der nächsten Wochen Wirkung zeigt – inklusive eines oder besser zwei Unterschiedsspielern. Also: Optimismus bewahren und an Wunder glauben – so schwer es auch fällt. Gleichzeitig sollte man sich aber auch auf jede Entwicklung gefasst machen.
Icke: Am Samstag, dem 2. August 2025 um 15:30 Uhr, ist keine Ausrede mehr möglich: Der erste von zwei Härtetests steht an. Danach beginnen die Pflichtspiele – zunächst im DFB-Pokal und anschließend in der Bundesliga. Espanyol Barcelona besucht uns, sie sind bereits am Donnerstag in Berlin angekommen. Der Verein, bei dem Alex Kral ausgeliehen war und dessen Kaufoption nicht gezogen wurde, obwohl er dort Stammspieler war. Espanyol verfügt zwar über einen großen Namen, aber aktuell keine sehr starke Mannschaft. Ihr Marktwert wird auf 73,5 Millionen Euro geschätzt, unser Kader liegt bei etwa 122 Millionen.
Dennoch mahne ich zur Vorsicht: El Hilali ist einer der besten Rechtsverteidiger Spaniens und inzwischen marokkanischer Nationalspieler. Javi Puado ist nicht nur Mannschaftskapitän und Linksaußen, sondern auch Antreiber mit 16 Torbeteiligungen in der letzten Saison. Roberto Fernandez, inzwischen fest verpflichtet, ist Mittelstürmer und erzielte 10 Torbeteiligungen. Tyrhys Dolan, ehemaliger englischer U20-Nationalspieler, möchte bei Barcelona seinen Durchbruch schaffen. Weitere wichtige Spieler sind Romero (LV), Lozano und Terrats (ZM).
Trotzdem gelten wir als Favorit, auch weil wir in der Vorbereitung weiter sind als die Spanier. Die Niederlagen gegen unterklassige Gegner ohne eigenen Torerfolg sollten Vergangenheit sein. Wir wollen Burke über rechts sprinten und Ansah über halblinks zaubern sehen, in der Mitte muss Ilic Tore schießen. Jeong hat die Chance, seine Kritiker mit starken Vorbereitungen oder eigenen Toren zu widerlegen. Das wird ein ansehnliches Spiel. Karten sind noch erhältlich. Im Angriff zeichnen sich Burke, Ilic und Ansah als momentan stärkste Option ab. Tor und Abwehr mit Rönnow, Doekhi, Querfeld und Leite sind so gut wie gesetzt. Die Außenbahnen mit Trimmel und Juranovic ebenso. Einzig das zentrale Mittelfeld bleibt fraglich, für mich liegen Khedira und Schäfer vorne. Mal sehen, ob Baumgart dies auch so sieht. Eisern.
Unionfux: Die gute Nachricht zuerst: Gegen den Drittligaaufsteiger Schweinfurt 05 erspielen wir uns deutlich mehr Chancen als gegen Fürth. Die schlechte: Wir verlieren erneut mit 0:1, diesmal durch einen umstrittenen Strafstoß. Verloren ist verloren, egal wie.
Zwar ist Schweinfurt schon deutlich weiter im Training, da sie bereits am Sonntag bei Viktoria Köln um Punkte kämpfen, aber dennoch handelt es sich um einen Drittligisten, der nach Jahren in Liga vier zurückgekehrt ist. Die Mannschaft kann Fußball spielen, trotzdem macht das keinen guten Eindruck.
Ich hatte gehofft, das Team würde sich nach der Pleite in Fürth rehabilitieren, aber das war nicht der Fall. Die erste Hälfte war ähnlich schwach, lediglich Kral hatte eine gute Chance, die er nicht nutzte. Schweinfurt konnte das Spiel offen gestalten, obwohl wir mehr Ballbesitz hatten. Unsere beste Gelegenheit entstand nach einer Stunde, doch Preu verpasste den frei stehenden Ilic. Zehn Minuten vor Schluss handelte sich Doekhi einen Strafstoß ein, der zum entscheidenden Tor führte. Danach gab es noch Chancen für Ilic, Ansah und Doekhi, aber es blieb beim knappen Ergebnis.
Unser Angriff ist weiterhin zu schwach, was man nicht allein auf schwere Beine schieben kann – andere Bundesligisten haben das auch, verlieren aber nicht regelmäßig gegen unterklassige Teams.
Endgültige Antworten gibt es noch nicht, aber die wichtigste Frage bleibt: Reicht das, um eine entspannte Bundesliga-Saison zu verbringen, sowohl taktisch als auch personell? Normalerweise suggerieren Vorbereitungsspiele Sicherheit, doch bei uns herrscht eher Ratlosigkeit, Spielfreude und individuelle Klasse sind kaum erkennbar. Vielleicht ändert sich das in den nächsten Testspielen gegen Espanyol und Olympiakos, dort sollte sichtbar werden, ob der neue Trainer seine Handschrift setzt. Ansonsten droht eine weitere Saison voller Mühen und Hoffen. Das Transferchaos bei Leite und Doekhi ist weiterhin ungelöst. Die Zeit wird knapp.
Einzig klar ist, dass die Viererkette, die Baumgart als seine "Heiligkeit" bezeichnete, bisher vom Tisch ist. Außerdem erwarten uns zwei neue Trikotsätze, einer davon in den traditionellen Farben. Bis es sportlich besser läuft, bleiben wir im Hoffnungsmodus. Und darin sind wir zum Glück geübt.
Icke: Heute Nachmittag testen wir letztmals gegen einen vermeintlich leichteren Gegner – Schweinfurt. Danach folgen die Tests gegen Espanyol Barcelona und Olympiakos Piräus. Der Pflichtspielauftakt erfolgt am 15. August beim FC Gütersloh im DFB-Pokal. Am 23. August starten wir mit einem Heimspiel gegen Stuttgart in die Bundesliga-Saison. Nun geht es Schlag auf Schlag.
Ist das Team schon bereit? Zweifel sind angebracht. Das letzte Testspiel gegen einen unterklassigen Gegner ging verloren. Der Kader umfasst immer noch 29 Spieler. Viele haben keine realistische Chance auf Einsatzzeiten. Einige Positionen, insbesondere im Mittelfeld und Tor, sind überbesetzt. In Tor, Abwehr (Doekhi, Querfeld, Leite), Außenbahnen (Trimmel, Juranovic), sowie auf der „9“ (Ilic) und der „6“ (Khedira) sind acht Spieler für die Stammelf gesetzt.
Für die vorderen zwei Positionen konkurrieren Burke, Ansah und Jeong. Im zentralen Mittelfeld ist die größte Besetzung mit Schäfer, Haberer, Tousart, Kral und Benes. Sollte Kemlein wieder fit sein, käme er als sechster Spieler hinzu. Es ist offensichtlich, dass zwei bis drei Spieler zu viel im Kader sind. Zudem überzeugte der 16-jährige Sliskovic aus der eigenen Jugend auf dieser Position in den Testspielen.
Auf den vorderen Positionen konnten Ljubicic und Preu bisher nicht überzeugen. Wahrscheinlich wäre es sinnvoll, Preu erneut auszuleihen und für Ljubicic einen Abnehmer zu finden. Hinter Ilic, Ansah, Jeong und Burke stehen noch Skarke und Burcu (sofern wieder fit). Auch der 17-jährige Ali aus der A-Jugend zeigte vielversprechende Dribblings. Insgesamt reichen sieben Profis plus ein Talent für den Angriff.
Zur Qualität: In Tor und Abwehr ist die Stammelf stark besetzt und sollte keine Abgänge mehr haben. Für die Außenpositionen stehen Trimmel, Juranovic, Skov, Rothe, Nsoki, Preu (wenn er bleibt) und Markgraf (aus den Junioren) zur Verfügung. Auch Haberer und Schäfer haben bereits Außenpositionen gespielt. Im Nachwuchs wartet zudem Prosche (18), ein DFB-Nationalspieler, der bevorzugt rechts spielt. Es sind alle Positionen mehrfach abgedeckt. Ogbemudia wartet als junger Innenverteidiger auf Einsatzzeit. Neuzugang Nsoki will sich ebenfalls in der Abwehr durchsetzen. Kral wurde in der Vorbereitung mehrfach als Innenverteidiger getestet, ebenso Rothe.
Hinter Keeper Rönnow kämpfen Raab (Neuzugang), Stein und Klaus um einen Platz. Raab will die Nummer eins werden, Stein und Klaus streben zumindest die Nummer zwei an. Aus dem Nachwuchs gehört Welsand zum erweiterten U18-Kader Deutschlands, Wisbereit (ebenfalls aus der A-Jugend) hat bereits zwei Länderspiele für die U18 absolviert. Insgesamt verfügt Union über ausreichend gute Spieler und Talente in der Breite. Es fehlen jedoch Führungsspieler im Mittelfeld und Angriff.
Im letzten Testspiel gegen Fürth zeigte sich deutlich, dass niemand das Spiel lenkte oder überraschende Pässe spielte. Spieler wie Andrich, Kruse, Becker, Awoniyi oder Aaronson, die Spiele entscheiden können, fehlen komplett. Union braucht dringend einen Spielmacher und einen zweiten Top-Stürmer. Hoffnungsträger sind Ansah, Burcu und Ali, die Talente besitzen, aber auch ein Risiko darstellen. Jeong zeigte an guten Tagen viel, aber noch keine Konstanz. Auch Burke ist unberechenbar. Ohne weitere hochwertige Neuzugänge geht Union ein hohes Risiko ein, das gut ausgehen kann, wenn 1-2 Spieler groß aufblühen – aber auch schiefgehen kann. Wir sind gespannt auf Heldts Joker. Eisern.
Unionfux: Greuther Fürth ist nicht unbedingt unser Lieblingsgegner, doch das zeigte sich am Samstag beim Testspiel. Beide Teams sind eine Woche vor Saisonstart, Fürth empfängt den Aufsteiger aus Dresden. Dennoch war unser Spiel in der ersten Halbzeit ziemlich schwach, obwohl wir mit einer Startelf antraten, in der jeder Spieler sich als Stammspieler betrachtet.
Schon nach drei Minuten musste Rönnow einen Schuss von Hrgota an den Pfosten lenken. Danach passierte wenig. Kurz vor der Pause hatte Ansah eine Chance, die aber ungefährlich blieb. Der Pausenpfiff war fast eine Erlösung. Nach der Pause zwang Juranovic den Fürther Torwart zu einer Parade, der eingewechselte Trimmel scheiterte mit einem Volley am Außennetz.
Die Führung ging an die Gastgeber: Doekhi klärte einen Freistoß per Kopf, doch Hrgota nahm den Ball direkt an der Strafraumgrenze und schlenzte ihn mit seinem schwächeren Fuß ins lange Eck – beeindruckend. Erst zwanzig Minuten später kam Skarke zu einer Chance, die ungenutzt blieb. In der Schlussphase hatte Fürth mehrere gute Gelegenheiten, die von Tousart und Leite vereitelt wurden, darunter ein entscheidender Block gegen Sillah.
Das Ergebnis war eine verdiente knappe Niederlage. Zwar ist ein Testspiel kein Beinbruch, und Fürth war weiter in der Vorbereitung, dennoch ist die Leistung gegen einen mittelmäßigen Zweitligisten nicht überzeugend. Defensiv ließen wir wenig zu, doch offensiv fehlten Tempo, Ideen und Durchschlagskraft – seit zwei Jahren ein bekanntes Problem.
Auch wenn es nur ein Test war, sollten wir nicht ignorieren, dass uns offensiv Qualität fehlt, besonders hinter den Spitzen. Eine weitere schwierige Saison mit viel Spannung droht. Optimismus allein reicht nicht, denn die Konkurrenz ist nicht schwächer geworden. Es ist noch Zeit für wichtige Korrekturen. Am Dienstag gegen Schweinfurt kann die Mannschaft hoffentlich widerlegen, dass es so weitergeht.
Unionfux: Nach dem 0:6 gegen Dortmund war die Stimmung gedrückt. Das Trainingslager im Adidas Homeground in Herzogenaurach bietet nun neue Impulse. Livan Burcu fehlt nach seiner Fußverletzung, die operiert werden musste. Gute Besserung an dieser Stelle! Die Youngster Sliskovic und Ali sind mit dabei, Ali konnte in den Tests bereits überzeugen. Vielleicht gibt es bald Bundesligaminuten für die jungen Talente. Stanley Nsoki, der erwartete Neuzugang aus Hoffenheim, ist ebenfalls da, muss aber noch seine muskulären Probleme auskurieren. Der schnelle Innenverteidiger kommt zunächst auf Leihbasis mit Kaufoption, was für Union ein kalkuliertes Risiko darstellt. Hoffenheim zahlte vor drei Jahren noch zwölf Millionen für ihn – wäre er fit, wäre das ein Schnäppchen.
Gerüchte um Doekhi und Leite bleiben bestehen. Feyenoord und andere Vereine zeigen Interesse, doch Ablösen und Vertragskonstellationen erschweren Transfers. Union hofft auf Vertragsverlängerungen, auch wenn die Chancen gering sind. Zudem wird Aurelio Buta von Eintracht Frankfurt als potenzielle Verstärkung für die rechte Außenbahn gehandelt, falls Juranovic gehen sollte. Der Transfermarkt ist aktuell ruhig, Geduld ist gefragt – erst in drei Wochen startet der DFB-Pokal und eine Woche später die Bundesliga.
Unionfux: Nach zwei Siegen in Brandenburg und Ahrensfelde folgte ein Testspiel bei LASK Linz, einem starken österreichischen Team, das bald den Spielbetrieb startet. Vor 6.500 Zuschauern siegte Union 2:0 durch einen Kopfball von Tousart und einen abgefälschten Schuss von Ansah. Das Spiel war recht effektiv – besonders erfreulich, dass Robert Skov nach fünf Monaten Verletzungspause wieder auf dem Platz stand.
Am folgenden Tag spielten wir bei Rapid Wien. Christopher Trimmel und Leo Querfeld, ehemalige Rapid-Spieler, standen in der Startelf. Vor 20.000 Fans (davon viele Union-Anhänger) gingen wir kurz vor der Pause durch Skarke in Führung. Nach der Pause überließen wir Rapid das Spiel, die allerdings keine wirklichen Chancen verwerten konnten. Das 1:1 fiel nach einem Kopfball. Insgesamt war das Spiel weder großartig noch enttäuschend. Auffällig war, dass Yannic Stein, einer unserer Torhüter, kein Spiel bekam, was möglicherweise ein Hinweis auf seine Zukunft ist. Unser Mittelfeld braucht mehr Kreativität – ein Dauerthema.
Stanley Nsoki steht kurz vor der Verpflichtung, auch wenn seine vergangenen Verletzungen und Leistungen Sorgen bereiten. Der Transfer birgt Chancen und Risiken. Die Gerüchte um Abgänge von Doekhi und Leite dauern an. Vogt soll Bochum interessieren, doch die Ablöse dürfte schwierig sein. Querfeld ist bisher die einzige Konstante in der Abwehr. Pascal Klemens von Hertha ist ein möglicher Kandidat für die Innenverteidigung. Ein Abschied von Leite oder Doekhi wäre schwer zu ersetzen.
Icke: Der HSV und der 1. FC Köln kehren in die Bundesliga zurück – das macht die Liga spannender. Beide Klubs sind Zuschauermagnete. Der HSV verstärkt sich mit Philippe, Remberg, Torunarigha, Poulsen und Capaldo. Köln holte Ache, Johannesson, Kaminski (Leihe), Krauß (Leihe) und Sebulonsen von Bröndby. Alle diese Transfers klingen vielversprechend.
Union wird sich vor allem mit Bremen, Hoffenheim, Mainz, Gladbach und Augsburg messen müssen. Heidenheim und St. Pauli gelten als die größten Abstiegskandidaten. Insgesamt zehn Teams kämpfen primär um den Klassenerhalt.
Bremen lieh den Österreicher Wöber aus, Augsburg investierte etwa 14,7 Millionen, Mainz verfügt über eine prall gefüllte Kasse und holte Hollerbach für zehn Millionen von Union. Gladbach verstärkte sich mit Castrop und Diks, Hoffenheim bekam frisches Geld von Milliardär Hopp. St. Pauli und Heidenheim agieren bisher zurückhaltend.
Union investierte bislang 14,4 Millionen für Ilic, Jeong, Raab und Ansah, dazu wurde Burke ablösefrei von Bremen verpflichtet. Trotz dieser Transfers ist unser Kaderwert mit knapp 120 Millionen Euro der niedrigste in der Bundesliga – abgesehen von Aufsteigern und Heidenheim sowie St. Pauli. Die zentrale Frage lautet: Haben wir uns qualitativ in der Spitze verbessert oder nur in der Breite? Ilic und Ansah sind vielversprechend, Burke zeigte zuletzt gute Phasen. Jeong ist noch ein Wundertüte. Die Transferpolitik der Liga ist insgesamt vorsichtig.
Frank Schmidt bei Heidenheim setzt weiter auf Jugend und unbekannte Spieler und schafft damit den Klassenerhalt. Bei Union müssen Heldt und Ruhnert die Transferarbeit dringend verbessern, um Fehlverpflichtungen zu vermeiden. Eisern.
Icke: Doekhi und Leite gehören zu unseren wertvollsten Spielern. Beide haben angeblich Verträge bis 2026, wahrscheinlich mit Ausstiegsklauseln. Es gibt großes Interesse aus Europa, auch von Top-Clubs. Das wiederkehrende Theater um ihre Zukunft geht einem Union-Fan auf die Nerven. Man hatte gehofft, mit Doekhis Vertragsverlängerung 2024 sei das Thema erledigt, doch ein nur 1-Jahres-Vertrag und lange Ausstiegsklauseln bringen die Situation zurück.
Ich persönlich will das Hin und Her nicht länger mitmachen. Die Spieler sollten Farbe bekennen, wohin sie wollen, und die Vereine sollten dann fair entschädigen. Poker-Spiele nerven nur und sind unwürdig. Wenn die Spieler echte Union-Idole sein wollen wie Matthies, Sigusch oder Hendel, sollen sie langfristig (5 Jahre) unterschreiben – gern mit hohen Ausstiegsklauseln. Andernfalls muss jetzt Klarheit her.
Auch der Verein sollte aufhören, auf zusätzliche Millionen durch Pokerspiele zu setzen. Ein oder zwei Last-Minute-Abgänge könnten uns massiv schwächen – vor allem in der Abwehr, wo die Spieler nie zusammen gespielt haben. Die besten Verteidiger sind weg oder werden kaum zu bekommen sein. Vereine mit besseren Karten können jetzt noch günstigere Angebote machen und dann im August die Klauseln ziehen. Wir dürfen uns nicht erpressen lassen. Klarheit ist dringend notwendig.
Gleichzeitig fehlen bezahlbare Alternativen im Marktwertbereich von 13 bis 17 Millionen. Bundesliga-intern sind diese Spieler kaum finanzierbar. Internationale Verpflichtungen bergen Risiken, ob sie in der Bundesliga funktionieren. Routinierten Spielern wie Kevin Schlotterbeck (für Leite) oder Pieper/Marvin Friedrich (für Doekhi) könnte man Optionen bieten. Zusammen mit Querfeld wären das vier solide Innenverteidiger plus das Talent Ogbemudia. Auch Rothe könnte als Umschüler fungieren. Hoffentlich gibt es bald Klarheit. Eisern.
Icke: Mit einem 9:1-Sieg startete Union sein Testspielprogramm beim Brandenburger SC 05 standesgemäß. Trotzdem lohnt ein Blick auf die Aufstellungen: Union begann im 3-4-3 mit Rönnow im Tor und einer neuen Dreierkette mit Ogbemudia, Kral und Rothe. Baumgart hatte schon früher mit Rothe in der Dreierkette experimentiert, damals wenig erfolgreich. Auch diesmal zeigte die Abwehr Schwächen.
In der zweiten Halbzeit stellte Baumgart auf Jaeckel, Doekhi und Leite um, mit Klaus im Tor statt Rönnow. Das wirkte stabiler. Auf der rechten Außenbahn spielten zunächst Skarke, später Preu, ohne großen Einfluss. Links begannen Markgraf, später Juranovic.
Der Ex-Junior Markgraf überzeugte, während Baumgart offenbar Rothe zum linken Innenverteidiger umschulen will, um Juranovic links außen zu halten. Trimmel ist rechts gesetzt. Im zentralen Mittelfeld agierten Khedira und Schäfer. Zur Halbzeit kamen Tousart und Sliskovic (16 Jahre) als A-Jugendlicher hinzu. Das Personal war nicht neu, Kreativität blieb aus.
Im Sturm starteten Burke, Ilic und Ali. Burke blieb blass, der junge Ali aus dem eigenen Nachwuchs zeigte ein starkes Debüt. Später spielten Ansah, Ljubicic und Burcu. Ilic stach heraus und erzielte vier Tore – er scheint ein Naturtalent zu sein, das oft richtig steht. Burcu zeigte Ansätze und kämpft um einen Stammplatz. Die hochgelobten Ansah und Burke konnten noch nicht überzeugen.
Zusammengefasst: Baumgart hält an der Dreierkette fest, besetzt die Außenbahnen klar und experimentiert im Zentrum. Rothe wird auf links umgeschult, Skarke spielt rechts außen, Juranovic bleibt links. Die Sturm-Neuzugänge haben Anpassungsprobleme, Ilic überzeugt. Sliskovic wächst als Konkurrent zu Kemlein heran. Eisern.
Unionfux: Auch wenn es sich nur um das sogenannte Dritte Trikot handelt – himmelblau/hellblau – gab es das schon mal von 2006 bis 2008, wenn auch kaum präsent. Die Farben wirken ungewohnt, aber angesichts einiger kurioser Trikotfarben der letzten Jahre, wie das beige Shirt, das nur zweimal getragen wurde, ist das kein großer Skandal. Wichtig ist, wer die Mannschaft spielt und wer dahinter steht. Und vor allem: Wir haben einen neuen Hauptsponsor!
Bis zuletzt war unklar, wer den Platz auf der Brust übernehmen würde. Namen wie Zalando und WISAG wurden genannt, oder sollte home to go weitermachen? Am Samstagmorgen kam überraschend die Bekanntgabe: Raisin, ein Fintech aus Berlin, wird neuer Partner und Trikotsponsor für Männer- und Frauenmannschaft. Raisin ist bekannt als Spar- und Anlageplattform („Weltsparen“) und tritt nun mit Rebranding unter diesem Namen auf.
Wie üblich gibt es keine Angaben zur Vertragsdauer oder zu finanziellen Details. Die letzten Hauptsponsoren waren meist nur ein Jahr oder kürzer gebunden. Branchenüblich dürfte die Summe zwischen 3 und 6 Millionen Euro liegen, was Union zu einem der kleineren Partner in der Liga macht. Beide Seiten zeigen sich zufrieden, doch die Suche war offensichtlich langwierig, entsprechend ist die Erleichterung größer als Begeisterung. Hoffen wir, dass sich eine längerfristige Partnerschaft anbahnt und die anderen Trikotfarben eher traditionell ausfallen.
Am Wochenende geht der Ball wieder rund: Samstag gegen Brandenburger SC Süd 05 und Sonntag bei Grün-Weiss Ahrensfelde, beide sechste Liga. Union ist klar Favorit – und es ist gut, dass es endlich wieder losgeht, diesmal in himmelblau und mit neuem Sponsor.
Icke: Wir beschäftigen uns mit dem neuen Adidas-Schuh für 120 Euro, planen die Testspiele und verfolgen die Stadionbaumaßnahmen. Steffen Baumgart erklärte, man solle sich von seiner Taktik überraschen lassen, Diskussionen nerven ihn. Spannend, aber beim Kern – dem Kader – passiert wenig Neues.
Der Kader umfasst aktuell 28 Spieler, ein vierter Torwart, Matheo Raab, scheint kurz vor der Verpflichtung zu stehen. Er ist 26 Jahre alt und mit 1,86 Meter kein Riese für einen Keeper. Baumgart will offenbar vier Profitorhüter plus den U18-Keeper aus der Jugend haben – fünf Torhüter sind ungewöhnlich viel. Das zeigt wenig Vertrauen in die Nachwuchstorhüter Stein und Wisbereit.
Unerwartet wurde angekündigt, dass Ljubicic wieder eine ernsthafte Option ist. Der Stürmer hatte unter Baumgart kaum Einsätze. Es scheint, als suchten wir vergeblich einen spielstarken Mittelstürmer. Asllani verlängerte überraschend seinen Vertrag bei Hoffenheim.
Wir werden voraussichtlich bald 29 Spieler im Kader haben, doch niemand will den Verein verlassen – selbst Spieler mit wenigen Einsatzchancen bleiben. Das liegt wahrscheinlich an guten Verträgen. So wird es für neun Spieler wie Klaus, Jaeckel, Tousart, Kral, Skarke, Ljubicic, Preu, Ogbemudia und Markgraf schwer, Spielzeit zu bekommen. Für Paul Jaeckel zeichnet sich eine Leihe nach Braunschweig ab, doch die Ablöse ist unklar, da sein Gehalt hoch ist. Ähnliches gilt für Vogt. Das System muss sich ändern, denn so ist es nicht funktionstüchtig.
Unionfux: Yannic Stein, eigentlich bis 2026 an Babelsberg ausgeliehen, wurde zurückgeholt. Viele vermuteten ihn als neuen Nummer zwei hinter Rönnow. Doch nun verpflichtete Union überraschend Matheo Raab vom HSV für etwa 400.000 Euro. Raabs Karriere ist eher unspektakulär: 18 Spiele in Liga 2, 38 in Liga 3. Im Vergleich dazu hatte Schwolow rund 200 Bundesligaspiele. Warum gerade Raab? Baumgart kennt ihn aus HSV-Zeiten und schätzt ihn. Raab wird kaum Rönnow die Nummer eins streitig machen, vermutlich wird Stein erneut verliehen.
Der Transfer sorgte für Verwunderung, da Raab als Nummer zwei auch in Hamburg Bundesligaluft schnuppern könnte, doch offensichtlich will er einen Neuanfang. Die ersten fünf Bundesliga-Spieltermine sind bekannt – gleich dreimal sonntags, was für Auswärtsfans ungünstig ist. Heimspiel gegen den HSV am Sonntagabend ist ebenfalls aus Fansicht problematisch, doch die DFL orientiert sich vor allem an den TV-Sendern.
Beim Trikotsponsor gibt es noch keine Neuigkeiten – beim öffentlichen Training war die Brust frei. Neuverpflichteter Ilyas Ansah wird künftig die Nummer 10 tragen, Livan Burcu, der seinen Vertrag verlängert hat, die 9. Solche Nummern sind zwar nicht entscheidend, aber ein Signal. Kevin Vogt und Lennart Grill sind nicht mehr dabei, Grill wechselt fest nach Dresden, Vogt nach Bochum. Der Kader wird jünger – vier Abgänge waren über 30 Jahre alt, der älteste Neuzugang ist 28.
Unionfux: Am 9. Juli findet um 11 Uhr das erste öffentliche Training der Saison 2025/26 statt, mit offenem Haupttribünenzugang. Der neue Co-Trainer Danilo de Souza, der zuvor mit Baumgart in Paderborn arbeitete, ist mit von der Partie. Er sammelte Erfahrung unter Daniel Farke bei Leeds United.
Der Kader ist noch nicht komplett, was normal ist. Das Transferfenster hat erst vor Kurzem begonnen und dauert bis zum 1. September. Die Klub-WM verzögert die Wechselbewegungen. Während der Vorbereitung realisieren Spieler womöglich, dass sie nicht mehr zum Stamm gehören, was zu Transfers führen kann. Es ist unrealistisch, den Kader zum Trainingsstart komplett zu haben. Einige Spieler werden erst im Laufe der Zeit wechseln. Die Höhe der Ablösesummen wird weiterhin eine Herausforderung sein. Die Transfersummen in der Premier League und La Liga explodieren, mit Ablösen jenseits von 80 bis 100 Millionen Euro.
Beispielsweise wird Stürmer Nick Woltemade nach einer guten Bundesligasaison und Nachwuchs-EM mit einer Ablösesumme von etwa 80 Millionen Euro gehandelt, obwohl er ablösefrei von Werder kam. Auch Paul Nebel wird ähnlich eingeschätzt. Der Hype um Spieler etwas über dem Durchschnitt hat die Preise in die Höhe getrieben, was für uns nicht realistisch ist. Zum Glück trifft das auch den unteren Bereich der Marktwerte, doch auch dort steigen die Kosten. Lennart Grill wechselt wohl ohne Ablöse nach Dresden, nachdem er in drei Jahren einmal Stammspieler war und sonst verliehen wurde.
Icke: Lutz Munack verriet, dass langfristig ein neues kleines Fußballstadion und eine Sporthalle an der Wuhlheide geplant sind. Diese sollen hauptsächlich für die A- und B-Jugend genutzt werden. Das ist eine gute Idee. Warum im Verein so viele Informationen verschlossen werden, ist unklar.
Was mit der Hämmerlinghalle passiert, ist noch offen. Der Verein bereitet die Voraussetzungen vor, um dem Nachwuchs und dem Verein exzellente Bedingungen zu schaffen. Wer hätte Mitte der 70er gedacht, dass Union einmal solche Möglichkeiten haben würde? Damals war der Verein laut, leidenschaftlich, aber einfach und mit wenig Mitteln ausgestattet. Geld war knapp, Union wurde vom Regime oft als Störfaktor angesehen.
Heute besitzen wir ein eigenes Stadion, das bald auf 40.000 Plätze erweitert wird, eines der modernsten Nachwuchsleistungszentren Europas, über 70.000 Mitglieder und Grundstücke in Köpenick. Zudem entstehen ein Klubhaus, eine Fankneipe, ein Parkhaus und demnächst ein weiteres kleines Stadion mit Halle. Männer und Frauen spielen in der 1. Bundesliga. Vom Underdog zum Aushängeschild des Ostens. Dirk Zingler sollte erst in Rente gehen, wenn all diese Projekte abgeschlossen und finanziell abgesichert sind. Dann feiern wir gemeinsam. Eisern.
Icke: Am 11. Juni 2025 gab Union den Abgang von Prtajin zu Kaiserslautern bekannt, der letzte externe Neuzugang Ansah kam schon am 6. Juni. Zudem wurde Leih-Keeper Stein zurückbeordert. Seitdem gab es kaum Veränderungen.
Dringender Handlungsbedarf besteht insbesondere bei Tousart, Grill, Jaeckel, Vogt und Kral. Auch Ljubicic, Benes und Skarke haben bei Baumgart kaum Perspektiven. Gerüchte um Asllani, Selke, Machino und Geubbels sind verstummt. Die Situation von Leite und Doekhi ist weiterhin unklar.
Das Training zur neuen Saison begann am 3. Juli, doch der Kader ist noch nicht komplett. Bei Abgängen von Doekhi und Leite müsste die Defensive weitgehend umgestellt werden. Im Angriff fehlt eine klare Führungspersönlichkeit, beispielsweise Neuhaus von Gladbach, der dort in die U23 strafversetzt wurde. Die Aufgaben sind vielfältig und bleiben bis zum Saisonstart zu lösen. Vier Wochen Stillstand verschärfen die Lage. Nottransfers sind dann nur noch ein Pokerspiel ohne klare Planung. Andere Bundesliga-Vereine haben ähnliche Probleme. Eisern.
Icke: Auch in der Urlaubszeit bleibt Union präsent. Ich erfuhr, dass unser Verein in Europa, Afrika und sogar New York ein hervorragendes Image genießt. Besonders beeindruckend war ein Gespräch im Bus in Hurghada, wo ein Berliner BVB-Fan und ein Spielerberater über Union sprachen, insbesondere über das Engagement im Frauenfußball.
Der Spielerberater Felix Kopp arbeitet für Sports Transfer International, geleitet von Mario Eggimann, einst selbst Union-Spieler. Union wird international respektiert – die Fans, das Stadion, die Tradition. Sogar ein BVB-Fan spricht mit Respekt über uns.
Das bedeutendste Thema war unser Frauenfußball, der international als Vorreiter gilt. Experten sind sich einig, dass sich hier in Zukunft auch wirtschaftliche Chancen ergeben. Das erklärt wohl auch den Niedergang von Turbine Potsdam, die keinen starken Männerverein im Rücken haben.
Zurück zu Transfers: Ein Wechsel von Louis Oppie zu uns gilt als unwahrscheinlich, da er lieber nach England möchte. Transfers wie Asllani scheinen unrealistisch. Am Transfermarkt tut sich wenig, aber wir haben neue Talente aus der Jugend, die Hoffnung geben. Eisern.
Unionfux: Union startet mit zwei Siegen in Brandenburg und Ahrensfelde gut in die Vorbereitung, doch beim Gastspiel beim LASK Linz, dem Siebten der österreichischen Bundesliga, gab es eine harte Prüfung. Florian Flecker, einst bei Union ohne Einsatz, und Jerome Boateng, Deutschlands Fußballer des Jahres 2016, sind prominente Namen bei Linz.
Vor 6.500 Zuschauern gewann Union 2:0 durch Tore von Tousart und Ansah. Es war ein Sommerkick bei hohen Temperaturen, eher unspektakulär, aber effektiv. Besonders erfreulich ist die Rückkehr von Robert Skov nach fünf Monaten Verletzungspause.
Am nächsten Tag spielten wir bei Rapid Wien, mit den ehemaligen Unionern Trimmel und Querfeld in der Startelf. Vor 20.000 Fans (davon viele Unioner) erzielte Skarke den Führungstreffer vor der Pause. Nach der Pause überließ Union dem Gastgeber weitgehend das Spiel. Rapid glich aus und drückte, doch am Ende blieb es beim Unentschieden.
Nur Yannic Stein bekam kein Spiel, was auf seine Zukunft hindeutet. Unser Mittelfeld benötigt dringend mehr Kreativität – ein Dauerthema.
Der hoch gehandelte Stanley Nsoki soll bald verpflichtet werden, trotz Verletzungen und schwacher Leistungen der letzten Jahre. Er kommt zunächst auf Leihbasis mit Kaufoption. Die Suche nach einem Ersatz für Doekhi und Leite bleibt eine Herausforderung, ebenso die Position von Vogt. Querfeld scheint die einzige Konstante in der Abwehr zu sein. Pascal Klemens, vielseitig einsetzbar, könnte eine Option sein.
Icke: HSV und 1. FC Köln steigen zurück in die Bundesliga, bringen mehr Attraktivität und Zuschauer mit. Beide Klubs tätigen starke Transfers, darunter Philippe, Remberg, Poulsen und Ache. Union wird sich vor allem mit Bremen, Hoffenheim, Mainz, Gladbach und Augsburg messen müssen. Heidenheim und St. Pauli gelten als stärkste Abstiegskandidaten. Insgesamt zehn Teams kämpfen um den Nicht-Abstieg.
Union investierte bisher 14,4 Millionen Euro für Ilic, Jeong, Raab und Ansah sowie Burke ablösefrei. Trotz allem haben wir mit knapp 120 Millionen den niedrigsten Kaderwert der Bundesliga – von den "Leichtgewichten" Heidenheim und St. Pauli abgesehen. Die Frage bleibt, ob wir uns in der Spitze verstärkt haben oder nur in der Breite. Eisern.
Icke: Doekhi und Leite sind die wertvollsten Spieler Unions mit Verträgen bis 2026, vermutlich mit Ausstiegsklauseln. Europaweit zeigen viele Klubs Interesse, darunter Top-Clubs. Das wiederholte Theater ist nervig. Wir wollen Klarheit: entweder langfristige Verträge von beiden mit hohen Klauseln oder baldige Entscheidungen.
Der Verein sollte nicht auf zusätzliche Millionen durch Pokerspiele setzen. Last-Minute-Abgänge könnten unser Abwehrgefüge zerstören. Die besten Innenverteidiger sind weg oder kaum mehr am Markt verfügbar. Kevin Vogt wird wohl gehen, eine Abwehr mit Querfeld, Vogt, Kapuadi, Klemens und Ogbemudia wäre ideal. Eisern.
Icke: Mit 9:1 gewinnt Union das erste Testspiel beim Brandenburger SC 05. Die Startformation im 3-4-3 mit Rönnow im Tor und Ogbemudia, Kral, Rothe in der Dreierkette zeigte Schwächen, die zweite Halbzeit mit Jaeckel, Doekhi, Leite stabiler. Markgraf überzeugte, Rothe wird für links umgeschult, Juranovic links, Trimmel rechts. Im Mittelfeld spielten Khedira und Schäfer, später Tousart und Sliskovic (16). Im Sturm begannen Burke, Ilic und Ali. Ilic erzielte 4 Tore, Burcu und Ali zeigten Potenzial. Insgesamt eine ordentliche Vorbereitung mit wenig taktischen Neuerungen. Eisern.
Unionfux: Das dritte Trikot in himmelblau/hellblau gibt es nach einigen Jahren wieder. Überraschend, ungewohnt, aber gut gelungen. Wichtig ist der neue Hauptsponsor „Raisin“ – ein Berliner Fintech, das künftig Männer- und Frauenteams unterstützt. Details zu Laufzeit und Geld fließen nicht, es gilt als Zwischenlösung nach vielen Wechseln in kurzer Zeit. Hoffen wir auf eine langfristige Partnerschaft.
Am Wochenende starten die Testspiele bei Brandenburger SC Süd 05 und Grün-Weiss Ahrensfelde. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt sind über 9.000 Zuschauer dabei. Union ist Favorit und gut beraten, die Testphase zu nutzen. Eisern.
Icke: Der Kader umfasst aktuell 28 Spieler, eventuell plus Torwart Raab, der kurz vor der Verpflichtung steht. Baumgart bevorzugt vier Torhüter plus U18-Torwart, was wenig Vertrauen in Talente zeigt. Ljubicic wird wieder als Option gehandelt, obwohl er wenig Spielzeit bekam. Die Suche nach einem Mittelstürmer ist schwierig, Asllani verlängerte bei Hoffenheim. Die Verträge von Schwolow (vermutlich Nr. 1), Grill (geht zu Dresden) und Vogt (zu Bochum) bringen Veränderungen. Eisern.
Unionfux: Das erste öffentliche Training findet am 9. Juli statt. Neuer Co-Trainer wird Danilo de Souza, der mit Baumgart bei Paderborn arbeitete. Der Kader ist noch nicht komplett, was normal ist. Transferbewegungen werden sich in den nächsten Wochen entwickeln. Der Markt ist angespannt, Ablösesummen steigen weiter, z.B. bei Woltemade und Nebel. Grill wechselt wohl ablösefrei zu Dresden. Eisern.