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Union-Berlin-Blog: Benes geht - und jetzt?

Berlin - Bei TAG24 gibt es den Union-Berlin-Blog, der von drei echten Berliner Fußball-Enthusiasten betrieben wird.

Die Verfasser:

Icke (Jürgen Heinemann) ist seit Mitte der 1970er Jahre Union-Fan und als Betriebswirt über 30 Jahre im Vertrieb tätig. Er ist verheiratet, Vater eines erwachsenen Kindes, wohnt inzwischen in Grünheide und hat den Blog ins Leben gerufen.

Unionfux (Tobias Saalfeld) ist seit mehr als 40 Jahren Union-Anhänger und arbeitet als freier Mitarbeiter für Theater, Hörfunk und Fernsehen, wo er ebenfalls schreibt.

Beecke (Christian Beeck) ist ehemaliger Bundesligaprofi (Hansa Rostock, Cottbus), früherer Manager bei Union, absolvierte 21 Länderspiele für DDR-Junioren und stammt aus dem eigenen Nachwuchs. Er ist Vater von zwei Kindern und unterstützt im Blog als Berater.

Unionfux: Laszlo Benes wechselt in die türkische SüperLig zu Kayserispor, trainiert von Markus Gisdol, ohne Leihgebühr, aber mit Kaufoption. Hoffen wir, dass wir nicht noch Gehaltsanteile übernehmen müssen. Dieser Transfer hinterlässt einen faden Nachgeschmack – ein weiterer Fehlschlag, bei dem man sich fragt, was sich Union dabei gedacht hat. Seine Zahlen beim HSV waren beeindruckend: 13 Tore, 12 Vorlagen – ein Spieler, der offensiv Akzente setzen und das Spiel prägen kann. Bei uns jedoch funktioniert so gut wie nichts. Weder Svensson, der den Transfer trotz allem absegnete, noch Baumgart, der ihn aus Hamburg kennt, scheinen wirklich von ihm überzeugt zu sein. Spieler ohne Vertrauen tun sich schwer, als Joker sind sie kaum geeignet.

Unterm Strich stehen zwei wichtige Tore, die jeweils ein Unentschieden sicherten, sowie eine gut getretene Ecke auf Tom Rothe. Nicht viel, aber mit 572 von möglichen 3060 Minuten war seine Einsatzzeit begrenzt. Letztlich verlorene Zeit. Doch was bringt uns die Kaufoption? Erkennt er sich in der Türkei, steigt sein Wert – ansonsten hätten wir ihn wieder an der Backe. Die Transferpolitik macht zunehmend Sorgen. Nottingham bot kürzlich 20 Millionen für Leweling, Stuttgart lehnte ab und verlangt 40 Millionen. Vor einem Jahr erhielten wir 5 Millionen für ihn, nachdem wir selbst 4 gezahlt hatten. Offensichtlich eine verpasste Chance, von der der VfB profitiert. Atalanta Bergamo will Robin Gosens zurück, doch 12 Millionen sind Florenz zu wenig, nachdem sie erst 7 gezahlt hatten und Bergamo ihn für 27 Millionen verkauft hatte. Verlierer sind Inter Mailand und wir.

Wann konnten wir wirklich Gewinn erzielen? Vielleicht bei Awoniyi, Hollerbach, Kruse und Andersson. Nach Abzug von Ablösen und Weiterverkaufsbeteiligungen bleiben rund 25 Millionen Euro übrig, während unsere Verluste deutlich höher sind. Das kann sich ein Club ohne große finanzielle Rückendeckung oder Konzern kaum leisten. Klar ist, dass es schwierig ist, doch wenn wir in der Bundesliga ganz oben mitspielen wollen, brauchen wir solche Vernunft. Die Differenz zwischen den Topclubs und uns wächst weiter. 20 bis 30 Millionen sind in manchem Verein Standard, wir können bei weitem nicht solche Summen investieren. Ein oder zwei Transfers, die richtig einschlagen, wären Gold wert. Vielleicht ist der junge Bogdanov, gerade aus Dresden geholt, so ein Glücksgriff – hoffentlich.

Und wie geht es nun ohne Benes weiter? Eigentlich fehlt jetzt ein offensiver Mittelfeldspieler. Haberer, der die Rolle grundsätzlich ausfüllen könnte, zeigt sie schon länger nicht mehr. Schäfer stagniert, Jeong steht noch in der Warteschleife. Zwar gibt es keine klassische Zehnerposition in unserem System, doch am Freitag wurde wieder deutlich, dass so ein Spieler fehlt. Überraschungsmomente fehlen, ohne Hollerbach noch mehr. Ansah zeigt Ansätze, doch auch ein Zielspieler wie Ilic braucht gute Zuspiele, um zu treffen. Ansonsten hängt er in der Luft und bleibt weitgehend wirkungslos. Ich könnte mir vorstellen, dass Union noch kurzfristig etwas leiht, wenn Premier-League-Clubs merken, dass ihr Kader zu groß ist – dann gern auch mit Kaufoption. Eine gezieltere Scouting-Arbeit wäre nötig – Quantität haben wir reichlich, Qualität jedoch nicht.

Zum Schluss noch eine Idee, auf die ich nicht exklusiv komme: Sheraldo Becker ist nach anderthalb Jahren in San Sebastian nicht mehr gefragt, hat für die kommende Saison nicht einmal eine Rückennummer erhalten. Rückholaktionen sind immer schwierig, aber seine Schnelligkeit könnte uns guttun, die Eingewöhnungszeit wäre kurz. Wahrscheinlich wird daraus nichts. Doch es muss sich etwas tun, damit die nächste Saison erfolgreich wird.

Icke: Das wissen wir noch nicht, aber die schlimmsten Befürchtungen wurden nach vier Testspiel-Niederlagen in Folge vorerst zurückgestellt. Union gewann in Gütersloh souverän mit 5:0 – kein glanzvoller, aber verdienter Erfolg. Gütersloh war chancenlos. Baumgart setzte auf Bewährtes: hinten mit Dreierkette, außen mit erfahrenen Spielern wie Trimmel und Skov und im zentralen Mittelfeld mit Khedira und Schäfer zwei Kämpfer. So lief defensiv nichts an, und vorn sollte der Sturm aus Burke, Ilic und Ansah funktionieren.

Ansah zeigte vermutlich sein bestes Spiel für Union, auch in der Bundesliga wird es für Gegner schwer, ihm den Ball abzunehmen. Ilic verzeichnete immer wieder Abschlüsse, bereitete das fünfte Tor mit viel Einsatz vor und erzielte das vierte selbst – vorbereitet von Haberer und Schäfer. Burke konnte noch nicht überzeugen, zwei Szenen verdeutlichten das: In der 53. Minute zog er im Duell nicht durch, was zu einem gefährlichen Konter hätte führen können. In der 63. Minute lief er entgegen des Passes nicht in den freien Raum, sondern auf den Mitspieler zu. Hoffentlich bessert sich das Zusammenspiel.

Drei der ersten Tore fielen durch Standardsituationen – das ist positiv, da das zuletzt zweifelhaft war. Skov, Querfeld und Doekhi trafen. Ansah erarbeitete sich mehrfach gute Schusspositionen, hatte aber noch Pech. Nach der Pause musste Rönnow wegen Schwindel ausgewechselt werden; Raab kam souverän ins Tor. Zudem wurden Kral, Jeong, Haberer und Skarke eingewechselt. Jeong war sofort aktiv auf der rechten Seite und hatte noch eine gute Chance, das letzte Tor erzielte er selbst. Leite und Juranovic fehlten wegen Verletzungen und Trainingsrückständen.

Gütersloh hatte einige Chancen, doch unsere Verteidiger retteten im letzten Moment oder die Gäste hatten Pech. Der Gegner spielt ansprechend, doch ohne Unterstützung durch ortsansässige Firmen wie Miele oder Bertelsmann fehlt es an finanziellen Möglichkeiten für eine Bundesliga-Mannschaft. Nun folgt unser Härtetest gegen den VfB Stuttgart. Ein wenig mehr Optimismus ist wieder spürbar. Eisern!

Unionfux: Jetzt wird es ernst: Das erste Pflichtspiel steht an, der DFB-Pokal bei Regionalligist FC Gütersloh in NRW. Der Pokal ist zwar nicht das wichtigste Ziel (auch wenn der Trainer ein großer Fan ist, wie er unmissverständlich in der Pressekonferenz erklärte) und Gütersloh spielt „nur“ Regionalliga, doch Zeit für Relativierung und Schönreden ist vorbei. Eine Niederlage mit 0:1 wäre diesmal viel ärgerlicher und blamabler als die vier Niederlagen zuvor. Außerdem würde ein Scheitern finanzielle Einbußen bedeuten, auch wenn diese zu diesem Zeitpunkt noch überschaubar sind. Ein Weiterkommen wäre zwar keine Sensation, da wir Bundesligist sind und mehrere Ligen über dem Gegner stehen, aber auch kein Grund zur übergroßen Euphorie.

Es könnte sein, dass wir gegen den Underdog das machen müssen, was wir nur ungern tun und nicht gut können: das Spiel gestalten. Horst Heldt erklärte am Rande des letzten Vorbereitungsspiels gegen Olympiakos Piräus, es bestünde kein Bedarf an offensiven Mittelfeldspielern (weder für die „Acht“ noch für die „Zehn“). Das ist angesichts unserer letzten zwei Jahre eher überraschend, aber wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass bisher kein Spieler aus dem übervollen Mittelfeld verkauft oder verliehen werden konnte – auch Laszlo Benes, der Spielmacher, der nach nur einer Saison als gescheitert gilt. Ob die Verantwortung allein bei ihm liegt oder fehlendes Vertrauen eine Rolle spielt, ist schwer zu beurteilen. Selbst sein ehemaliger HSV-Trainer kann in Berlin kaum etwas mit ihm anfangen. Ein Verkauf wäre eine Lösung, aber derzeit scheint es an Interesse zu fehlen.

Alex Kral sollte eigentlich schon weg oder bei Espanyol Barcelona bleiben, ist aber noch da. Lucas Tousart möchte, trotz mangelnder Berücksichtigung, wohl bleiben – kein Wunder als Spitzenverdiener mit auslaufendem Vertrag. Drei eigentlich gute Nationalspieler, bei denen es bei uns nicht funktioniert hat. Hoffentlich gibt es intern Antworten.

Defensivspieler Diogo Leite soll den Verein verlassen, falls er nicht verlängert, was er offenbar nicht will. Wirtschaftlich wäre ein Abschied sinnvoll, doch es ist fraglich, ob wir mit einer Ablöse von über zwölf Millionen rechnen können. Marin Ljubicic, erst seit einem halben Jahr hier und für vier bis fünf Millionen verpflichtet, scheint ebenfalls durch zu sein. Sein Start war vielversprechend, aber die Bundesliga überforderte ihn wohl etwas. Er hat einen langfristigen Vertrag.

Die Liste der gescheiterten Stürmer ist lang: Kaufmann, Prtajin, Bedia, Volland, Jordan – die Erfolgsquote bei Transfers ist besorgniserregend niedrig. Es gibt auch positive Beispiele wie Hollerbach, aber ein Spieler alleine macht noch keinen Sommer. Eine gute Transferpolitik ist für einen kleineren Club überlebenswichtig, daher muss sich viel ändern, wenn wir in der Bundesliga bleiben wollen.

Bestimmt wird sich im Kader noch etwas tun. Es wäre wichtig, wenn wir den einen oder anderen Volltreffer landen. Doch hoffen wir das nicht schon zu lange?

Genug der Klagen – auf nach Gütersloh, zeigen wir, dass wir besser sind als viele denken. Das setzt voraus, dass wir ohne Verlängerungen auskommen und die Partie in 90 Minuten entscheiden. Oder ist das zu viel verlangt?

Icke: Gibt es eine Erklärung, warum im letzten Testspiel die erwartete Stammelf auflief, aber Juranovic und Leite nicht eingesetzt wurden? Juranovic gehörte nicht zum Kader, Leite saß 90 Minuten auf der Bank. Bei Juranovic hieß es verletzt, was zwar stimmen kann, aber nicht muss. Bei Leite gab es kaum Auskünfte, es wird vermutet, dass es Transfers gibt.

Seit Wochen versucht Trainer Baumgart aus Rothe einen linken Innenverteidiger zu machen. Seine Einsätze auf dieser für ihn ungewohnten Position waren durchwachsen. Zudem verpflichtete man Nsoki aus Hoffenheim, der wohl als Ersatz für Leite gedacht ist, aber kaum Einsatzzeiten bekommt. Markgraf aus der A-Jugend erhielt die meisten Spielminuten. All das deutet darauf hin, dass Leite wohl gehen wird.

Ähnliches gilt für Juranovic: Auch wenn eine Verletzung möglich ist, wird vermutet, dass er vor einem Wechsel steht. Skov spielte zuletzt oft auf der linken Außenbahn, auch Markgraf bekam viel Spielzeit. Juranovic ist von Haus aus rechter Außenverteidiger, wurde zuletzt häufiger links eingesetzt, weil Trimmel auf der rechten Seite gesetzt ist. Ob ihm das gefällt, ist unklar, er möchte wahrscheinlich auf seiner angestammten Position bleiben, um bei der WM 2026 dabei zu sein.

Die Verträge von Leite und Doekhi laufen bis 2026. Es ist wahrscheinlich, dass wir nicht beide halten können. Am ehesten hoffen wir, Doekhi zu halten – das ist aber unsicher. Feyenoord ist der lauteste Interessent, zumal Doekhi in Rotterdam geboren wurde. Trainer Baumgart hat Kral, der eigentlich Mittelfeldspieler ist, oft als Innenverteidiger eingesetzt. Espanyol Barcelona zog seine Kaufoption für Kral nicht, obwohl er dort gut spielte. Es wäre keine Überraschung, wenn Union mit Kral, Querfeld und Rothe als Dreierkette starten würde. Dahinter stünden Nsoki, Ogbemudia und Tousart als Optionen. Auch Khedira hat schon häufig als Innenverteidiger gespielt. Ob diese umgebaute Abwehr die gewohnte Qualität bringt, bleibt abzuwarten. Kral zeigte in Testspielen oft starke Leistungen.

Wir hoffen, wenigstens einen von beiden – wahrscheinlich Doekhi – zur Vertragsverlängerung zu bewegen. Sollte auch Juranovic gehen, müssten wir drei Schlüsselspieler ersetzen, was schwierig wäre. Es wird spannend. Zudem wird gemunkelt, dass mit Matheo Raab ein neuer Torwart geholt wurde, weil Rönnow wackelt, dessen Vertrag 2026 ausläuft und er Angebote hat. Rönnow ist unsere Lebensversicherung, die wir unbedingt halten müssen. Angesichts der finanzstarken Angebote aus England wird es schwer. Mindestens zwei aus dem Quartett Leite, Doekhi, Juranovic, Rönnow müssen bleiben und verlängern. Gelingt das nicht, erwartet uns eine sehr harte Saison. Eisern!

Unionfux: Die Konstanz ist erkennbar – wie die letzten drei Vorbereitungsspiele endeten: alle mit 0:1 Niederlagen. Die Fans spürten wohl etwas, denn diesmal war die Alte Försterei nur zu zwei Dritteln gefüllt, gut 14.000 Zuschauer kamen gegen Olympiakos Piräus, den griechischen Meister und Sieger der letzten Conference League.

73 Minuten lang war es ein ereignisarmes Spiel, wir hatten kaum Chancen, die Griechen zumindest eine, kurz vor der Pause durch El Kaabi. Rönnow parierte stark, profitierte aber auch, dass der Marokkaner den Ball zu weit vorlegte.

Nach der Pause ging es ohne große Höhepunkte weiter, wir hatten zwar einige Ansätze, aber spielten zu unpräzise und ohne Automatismen. Niemand stach heraus, auch unser Transfer Burke enttäuschte, zwei Szenen verdeutlichten das. Die ersten drei Tore fielen durch Standards, ein Lichtblick.

Skov, Querfeld und Doekhi erzielten die Treffer. Ansah hatte Chancen, aber noch kein Glück. Kurz nach der Pause musste Rönnow wegen Schwindel ausgewechselt werden, Raab wirkte souverän. Auch Kral, Jeong, Haberer und Skarke kamen zum Einsatz. Leite und Juranovic fehlten wegen Verletzungen und Trainingsrückständen, was wohl jeder verstanden hat.

Gütersloh hatte ebenfalls einige Chancen, doch unsere Verteidigung war auf dem Posten. Sie spielen einen gepflegten Ball, haben technisch starke Spieler, doch ohne lokale Sponsoren wie Miele oder Bertelsmann fehlt ihnen eine Bundesliga-Mannschaft. Es steht ein Härtetest gegen Stuttgart an. Die Stimmung ist etwas hoffnungsvoller. Eisern.

Icke: Am Samstag um 15:30 Uhr beginnt das letzte Testspiel von Union gegen Olympiakos Piräus, den stärksten Gegner im Testprogramm. Die letzten drei Testspiele verlor Union allesamt. Die Voraussetzungen für einen Erfolg sehen also nicht ideal aus. Für die Spieler ist es die letzte Chance, sich beim Trainer zu empfehlen.

Die Defensive wirkt stabil, dagegen hapert es vorne. Das fehlende Aufbauspiel und die fehlenden Tore werfen Fragen auf. Baumgart deutete an, dass ein junger Spieler sein Profi-Debüt feiern könnte. Vermutlich sind das Markgraf oder Stürmer Ali. Sliskovic überzeugte bisher defensiv, spielt aber im zentralen Mittelfeld, wo der Kader schon voll ist. Die voraussichtliche Aufstellung lautet: Rönnow – Doekhi, Querfeld, Leite – Trimmel, Khedira, Juranovic – Schäfer, Kral – Ilic, Ansah. Burke, Jeong und Haberer sind nah dran. Skov und Kemlein fehlen weiter verletzt. Benes und Tousart spielten zuletzt nicht, das könnte auf eine Trennung hindeuten.

Rothe, Preu, Skarke, Ljubicic, Markgraf, Nsoki, Ogbemudia und Raab zeigten keine Stammelfansprüche. Burcu ist noch verletzt. Die Torhüter Stein und Klaus komplettieren den Kader, ohne Ambitionen auf die Nummer 1. Der Transferstreit um Doekhi dauert an, Feyenoord zeigt großes Interesse. Es bleibt spannend. Eisern.

Unionfux: Nach zwei Siegen in Brandenburg und Ahrensfelde traf Union auf einen anderen Gegner: LASK Linz, Vorjahressiebter der österreichischen Bundesliga, mit bekannten Spielern wie Florian Flecker und Jerome Boateng.

Vor 6500 Zuschauern gewann Union mit 2:0 durch Tore von Tousart und Ansah. Das Spiel war effektiv, wenn auch vom Niveau her kein Highlight. Besonders erfreulich war die Rückkehr von Robert Skov nach fünf Monaten Verletzungspause.

Am nächsten Tag ging es zu Rapid Wien, für Trimmel und Querfeld ein besonderes Spiel. Vor rund 20.000 Zuschauern führte Union kurz vor der Pause durch ein Tor von Skarke nach einer von Ilic vorbereiteten Flanke. In der zweiten Halbzeit überließ man Rapids mehr Spielanteile, musste aber den Ausgleich hinnehmen. Trotz eines ordentlichen Spiels endete die Partie 1:1.

Es wurden einige Dinge ausprobiert, etwa Rothe in der Innenverteidigung. Yannic Stein bekam keine Spielzeit, vermutlich ein Zeichen für seine Zukunft. Das Mittelfeld braucht mehr Kreativität – eine bekannte Schwäche bei Union.

Es zeichnet sich ab, dass Stanley Nsoki aus Hoffenheim ausgeliehen wird. Der schnelle Innenverteidiger soll eine Kaufoption haben, ist aber ein Risiko wegen Verletzungen. Die Transfers von Doekhi und Leite bleiben offen. Ein Nachfolger für den jungen Kevin Vogt ist noch nicht in Sicht, ebenso fehlt ein treffsicherer Mittelstürmer.

Derweil gibt es nur wenig Bewegung – Geduld ist gefragt. Eisern.

Icke: HSV und 1. FC Köln sind zurück in der Bundesliga, was die Liga attraktiver macht und die Konkurrenz vergrößert. Der HSV stellt mit neuen Transfers ein starkes Team zusammen, darunter Philippe, Remberg, Torunarigha und Poulsen. Köln holte unter anderem Ache und Sebulonsen.

Wir werden uns mit Bremen, Hoffenheim, Mainz, Gladbach und Augsburg messen, während Heidenheim und St. Pauli als Abstiegskandidaten gelten. Union investierte bisher rund 14,4 Millionen in Neuzugänge und sicherte sich Burke ablösefrei. Doch im Vergleich zu anderen Teams haben wir den geringsten Kaderwert unter den etablierten Bundesligisten.

Ob wir uns wirklich verstärkt haben oder nur breiter aufgestellt sind, bleibt offen. Einige Neuzugänge zeigen gute Ansätze, aber Konstanz fehlt. Die Bundesliga-Investitionen sind insgesamt vorsichtig, was auch an den politischen Rahmenbedingungen liegt.

Union liegt mit seinem mittleren Budget im Liga-Mittelfeld, doch ohne signifikante Verstärkungen wird der Klassenerhalt schwer. Eisern.

Icke: Leite und Doekhi sind weiterhin bei Union, gelten als unsere wertvollsten Spieler. Beide haben Verträge bis 2026, womöglich mit Ausstiegsklauseln. Viele europäische Top-Clubs zeigen Interesse. Das wiederkehrende Transfer-Theater nervt die Fans.

Eine klare Haltung wäre wünschenswert: Entweder beide Spieler verlängern ihre Verträge oder zeigen ihre Wechselabsichten. Der Verein sollte fair agieren und nicht auf letzte Millionen spekulieren. Ein oder zwei Abgänge würden die Abwehr stark schwächen, die bisher nie zusammengespielt hat.

Es gibt jedoch Optionen wie Kevin Schlotterbeck, Marvin Friedrich oder Pieper als mögliche Nachfolger. Kral wird oft als Innenverteidiger getestet. Die Sorge ist groß, ob wir Doekhi und Leite halten können, vor allem angesichts der Angebote aus dem Ausland.

Für den Fall von Abgängen hat Baumgart bereits Vorkehrungen getroffen, unter anderem durch die Umfunktionierung von Kral und Querfeld. Auch Torwart Raab könnte eine Rolle als Nummer 1 spielen, falls Rönnow den Verein verlässt. Mindestens zwei der vier Schlüsselspieler Leite, Doekhi, Juranovic und Rönnow müssen gehalten werden, sonst droht eine schwere Saison. Eisern.

Unionfux: Die letzte Vorbereitung endet wieder mit einer 0:1-Niederlage, diesmal gegen Olympiakos Piräus. Nur etwa 14.000 Zuschauer kamen trotz Mannschaftsvorstellung und Autogrammstunde, was eine Art Vorahnung widerspiegelt.

Es war ein zähes Spiel ohne viele Höhepunkte. Union zeigte wenig Torgefahr, Olympiakos hingegen einige Chancen. Nach einem Konter erzielte Chiquinho das einzige Tor. Union kam in der Schlussphase zu ein paar Möglichkeiten, konnte aber nicht mehr treffen. Die Vorbereitung war insgesamt enttäuschend, was Fragen zur Form aufwirft.

Defensiv funktioniert es einigermaßen, aber offensiv fehlt die Durchschlagskraft. Die Mannschaft scheint kaum Ideen zu haben und die Trainerhandschrift ist nicht erkennbar. Die Zweifel an der Bundesliga-Tauglichkeit wachsen. Die kommenden Wochen bis zum Saisonstart werden vermutlich unruhig, vor allem vor dem Hintergrund des noch offenen Transferfensters und der Notwendigkeit, den Kader zu verstärken.

Die Viererkette ist offiziell vom Tisch, neue Trikots kommen. Der Verein bleibt im Hoffnungsmodus, der so manches Mal nötig war. Eisern.

Icke: Das letzte Testspiel vor Saisonbeginn findet gegen Olympiakos Piräus statt, den stärksten Gegner der Vorbereitung. Union hat bisher alle Testspiele verloren und die Defensive steht stabil, offensiv hapert es.

Baumgart deutet an, dass ein junger Spieler debütieren könnte – vermutlich Markgraf oder Ali. Die voraussichtliche Aufstellung lautet: Rönnow - Doekhi, Querfeld, Leite – Trimmel, Khedira, Juranovic – Schäfer, Kral – Ilic, Ansah. Burke, Jeong und Haberer sind nahe an der Startelf. Skov und Kemlein fehlen weiter verletzt. Benes und Tousart spielten zuletzt nicht, was auf eine mögliche Trennung hindeuten könnte.

Die übrigen Spieler haben sich bisher nicht für einen Stammplatz empfohlen. Die Situation bleibt angespannt. Eisern.

Unionfux: Die Vorbereitung war geprägt von zwei Siegen in Brandenburg und Ahrensfelde, aber auch von Niederlagen gegen den LASK Linz und Rapid Wien. Skov steht kurz vor seinem Debüt, das Mittelfeld braucht mehr Kreativität, das Scouting wirkt allerdings uneinheitlich.

Nsoki aus Hoffenheim soll ausgeliehen werden, es gibt Gerüchte um Abgänge von Leite und Doekhi. Der Kader wirkt zu groß, es fehlen klare Führungsspieler im Mittelfeld und Angriff. Der neue Trainer Baumgart wird viel Arbeit haben.

Die Bundesliga wird mit HSV und Köln wieder spannender, die Konkurrenz wächst. Union hat investiert, doch die Herausforderungen bleiben groß. Eisern.

Icke: Die Offensive ist nach wie vor ein Problem. Die Verpflichtungen der letzten Jahre zeigen eine erschreckend niedrige Trefferquote. 29 Mittelstürmer wurden in sechs Jahren verpflichtet, das entspricht fast fünf pro Saison. Nur wenige konnten wirklich überzeugen, Awoniyi ist eine Ausnahme. Das System „Masse statt Klasse“ hat versagt.

Unsere Ausgaben und Einnahmen bei Stürmern sind nahezu ausgeglichen, doch ohne gute Transfers bleibt die Offensive schwach. Junge Talente müssen gefördert und gehalten werden. Das Nachwuchsleistungszentrum hilft dabei. Eisern.

Unionfux: Der Wechsel von Jürgen Klopp zu Red Bull sorgt für Aufsehen. Der einst so sympathische Trainer wird Teil eines Konzerns, der für Kommerz im Fußball steht. Eine schwierige Entscheidung, die von Eitelkeit und finanziellen Motiven getrieben sein könnte.

Für Union ist das ein Warnsignal, dass im Fußball längst nicht mehr nur Leidenschaft zählt. Darauf sollten wir reagieren. Eisern.

Icke: Union hat in den letzten Spielen an Stabilität gewonnen, besonders dank der Dreierkette in der Abwehr und Khedira im defensiven Mittelfeld. Die Offensive bleibt ein Sorgenkind, doch die jüngsten Leistungen machen Hoffnung. Der Wintertransfermarkt wird zeigen, ob wir uns verstärken können.

Der Weg ist klar: Defensive Sicherheit bewahren und vorne mehr Effizienz zeigen. Eisern.