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Union Berlin Blog: Ein zäher Pokalkampf auf dem Weg ins Achtelfinale

Berlin – Eisern: Der Union Berlin Blog bei TAG24 wird von drei echten Berliner Fußballfans gestaltet, die ihre Leidenschaft für den Klub in Personalunion teilen.

Das Autorenteam:

Icke (Jürgen Heinemann) ist seit Mitte der 1970er Jahre Unioner, arbeitet als Betriebswirt und ist seit über 30 Jahren im Vertrieb tätig. Er ist verheiratet, hat ein erwachsenes Kind und lebt heute in Grünheide. Als Gründer des Blogs schreibt er hier regelmäßig.

Unionfux (Tobias Saalfeld) ist seit mehr als 40 Jahren Union-Fan und arbeitet als freier Mitarbeiter für Bühne, Radio und Fernsehen, wo er ebenfalls als Autor tätig ist.

Beecke (Christian Beeck), ehemaliger Bundesliga-Profi (unter anderem bei Hansa Rostock und Energie Cottbus), einst Manager bei Union und mit 21 Länderspielen für die DDR-Junioren ein Eigengewächs des Vereins, ist Vater von zwei Kindern und berät das Union-Blog-Team.

Unionfux: Für neutralen Betrachter war es ein echter Pokalfight, bei dem der Außenseiter dem Bundesligisten große Schwierigkeiten bereitete und die Entscheidung erst in der Verlängerung fiel – knapp für den Favoriten. Für Fans mit Union-Herz war es zwischendurch kaum auszuhalten. Natürlich kann man Parallelen zu den Heimniederlagen Augsburgs und Wolfsburgs gegen Zweitligisten ziehen oder an das glückliche Weiterkommen Leverkusens gegen Paderborn denken. Doch das rechtfertigt keinesfalls unseren mühsamen Sieg.

Das Spiel begann fast ideal: Nach einer bewegenden Gedenkminute für die verstorbene Klubikone Jochen Lesching traf Leo Querfeld bereits nach zehn Minuten per Kopf nach einem Trimmel-Freistoß ins rechte Eck – vielleicht versprach das einen entspannten Pokalabend?

Doch knapp 30 Minuten später gab es eine Unstimmigkeit zwischen Rothe und unserem Torwart, sodass der Ball nach einem Kopfball von Momuluh und einer Vorlage von Corboz im leeren Tor landete. Ein ärgerlicher Ausgleich, aber es war noch genug Zeit zum Ausgleich. Bis zur Halbzeit hatte lediglich Bielefeld eine nennenswerte Chance, doch Sarenren Bazee traf den Ball nicht sauber, und unser Torwart Rönnow hielt.

In der zweiten Hälfte hätte es früh einen Handelfmeter für uns geben müssen, doch Schiedsrichter Osmers sah nichts, und einen VAR gibt es in der zweiten Pokalrunde noch nicht. Nach fast einer Stunde war das Glück auf unserer Seite, als Bazee nach einer Hereingabe von Momuluh am langen Pfosten nur den Pfosten traf – hätte der Schuss eingeschlagen, hätte die Partie eine ganz andere Wendung nehmen können. Bielefeld machte kaum Fehler, zeigte viel Mut und ließ kaum einen Klassenunterschied erkennen.

Zwischen der 60. und 67. Minute wechselten wir jeweils zweimal, unter anderem gab der junge Bogdanov sein Pflichtspieldebüt. Dadurch wurde unser Spiel etwas strukturierter, besonders durch Kemlein, der den gelb-rot gefährdeten Schäfer ersetzte (dessen Gelbe Karte umstritten war, da er klar den Ball spielte). Wir erarbeiteten uns leichte Vorteile, echte Torchancen blieben aber rar, trotz zahlreicher Flanken – am Ende waren es beeindruckende 39 – bis kurz vor Schluss Doekhi einen Eckball des eingewechselten Haberer wuchtig aufs Tor köpfte. Der Bielefelder Torwart reagierte stark, hatte aber auch Glück, dass der Ball zentral kam. Dies war die beste Möglichkeit der regulären Spielzeit, sodass es in die Verlängerung ging. Dort hatte Bielefeld die besseren Chancen, zum Beispiel in der 102. Minute durch Young.

Kurz vor der Halbzeit der Verlängerung musste Bielefeld aufgrund einer Verletzung Mehlem mit nur noch zehn Mann weiterspielen.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit der Verlängerung gelang uns endlich die Führung: Jeong, der für Ansah eingewechselt wurde, flankte, Rothe zwang Kersken zu einer Glanzparade, doch die Verteidigung der Ostwestfalen konnte den Ball nicht klären. Burke versuchte den Abschluss, der zu Doekhi weiterflog, der aus sechs Metern kompromisslos ins Tor traf – kollektives Aufatmen und großer Jubel, das musste doch der Sieg sein!

Auch wenn einige Bielefelder Spieler mit Krämpfen zu kämpfen hatten, wehrte der Zweitligist weiter entschlossen ab und versuchte, das Elfmeterschießen zu erzwingen, während wir unsere Konterchancen zu unpräzise nutzten. Bielefeld hatte noch zwei Chancen: Kersken köpfte eine Ecke knapp vorbei, wobei er Leite mit der Hand am Gesicht foulte – aber Schiedsrichter Osmers bewertete es nicht als Problem. Kurz vor Schluss verfehlte Young eine gute Gelegenheit knapp das Außennetz. Am Ende schafften wir es mit Mühe und Not, weiterzukommen – und das ist schließlich das Wichtigste.

Die Tore erzielten erneut zwei Abwehrspieler, während unsere Offensive weitgehend wirkungslos blieb – auch, weil sie erneut kaum brauchbare Vorlagen erhielt. Pokalspezialist Bielefeld lieferte uns einen starken Kampf, machte kaum Fehler, war mutig und engagiert und ein anspruchsvoller Gegner an diesem Abend. Unsere eigene Ideenlosigkeit und Ungenauigkeit halfen ihnen jedoch, denn wir konnten unsere individuelle Klasse kaum ausspielen. Dennoch hielten wir mit hoher Laufintensität dagegen und verfügten über die bessere Kondition – das machte letztlich den kleinen Unterschied zugunsten von Union.

Unterm Strich steht für uns das Achtelfinale im DFB-Pokal – das Wesentliche. Die Art und Weise des Sieges überzeugte allerdings nicht vollends, auch wenn die Pokalgesetze bekannt sind. Wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, hätten wir kein Heimrecht gehabt? Jedenfalls sollten wir uns über das Weiterkommen freuen, als Revanche für das Aus im Vorjahr bei Bielefeld und auch über die damit verbundenen Prämien. Nun hoffen wir, dass die anstehenden Überstunden gegen den SC Freiburg (der mit 3:1 in Düsseldorf gewann) keine Probleme bereiten. Es wird wohl ein langer Abend für viele Unioner, denn das Spiel dauerte bis spät in die Nacht – ein anstrengender Pokalabend für alle Beteiligten.

Icke: Nach acht Bundesligaspielen und einem Pokalspiel stellt sich die Frage: Wie ist der aktuelle Stand bei Union und wie präsentiert sich der Kader? In der Bundesliga haben wir 10 Punkte aus acht Partien gesammelt, im DFB-Pokal stehen wir in der zweiten Runde. Das entspricht den Erwartungen und ist optisch akzeptabel.

Am Mittwoch, den 29. Oktober, steht im DFB-Pokal die zweite Runde gegen Arminia Bielefeld an – genau jenem Gegner, der uns im Vorjahr ausschaltete. Eine Revanche ist also Pflicht.

Zurück zum Kader und der aktuellen Lage: Trainer Baumgart und seine Mannschaft haben weder enttäuscht noch Bäume ausgerissen. Interessanterweise holten wir unsere Bundesliga-Punkte gerade an Orten, an denen man das nicht unbedingt erwartet hätte – beispielsweise in Frankfurt oder zu Hause gegen Stuttgart. Den dritten Sieg fuhren wir gegen Gladbach ein, zudem gelang ein Punkt gegen den HSV. Die erste Pokalrunde wurde in Gütersloh souverän gewonnen. Vor den Pflichtspielen jedoch hatte man angesichts der beiden letzten Testspielniederlagen gegen Olympiakos und Espanyol (beide zu Hause) durchaus Bedenken.

Es zeigte sich klar, dass wir kein vernünftiges Angriffsspiel aufziehen können. Es gibt gute Phasen, etwa zwanzig Minuten in Frankfurt und gegen Stuttgart, aber das war es auch schon. Diejenigen, die vor der Saison Verbesserungen im Mittelfeld gefordert hatten, behielten recht. Glücklicherweise gelang es uns, die Abwehr zu stabilisieren. Rönnow, Doekhi, Querfeld, Leite und Khedira bilden weiterhin das Rückgrat der Defensive. Ausfälle bei diesen Spielern können wir kaum verkraften. Überraschend präsentierte sich Rothe, als er für Leite einsprang und das unter den Umständen solide erledigte. Kral, der in der Vorbereitung in der Dreierkette getestet wurde, spielte kaum noch eine Rolle – obwohl er oft überzeugen konnte und Nationalspieler seines Landes ist. Auch Nsoki und Ogbemudia spielen bisher keine größere Rolle, wobei man sich bei Nsoki fragt, warum er überhaupt ausgeliehen wurde.

Im Mittelfeld haben wir leider zu wenig verändert. Die Stammformation besteht meist aus Trimmel (Juranovic), Khedira, Kemlein (Schäfer) und Köhn (Skov) – abgesehen von Köhn alles Spieler, die bereits im Vorjahr bei uns spielten. Ein spielerisch starker Achter wäre dringend notwendig gewesen. Auch Haberer wird zentral sowie auf der rechten Außenbahn eingesetzt, Rothe spielt auch auf der linken Außenbahn. Markgraf kam bisher nicht zum Einsatz, ist verletzt und hätte auch starke Konkurrenz, sodass eine Leihe sinnvoll wäre.

In der Offensive haben sich Burke, Ilic und Ansah hervorgetan. Burke durch seine Tore und Schnelligkeit, Ilic durch seine Assists und klugen Ballverteilungen, Ansah als unser bester Torschütze. Skarke hatte einige Chancen, überzeugte aber nie, ebenso wenig wie Jeong. Viele zweifeln daran, warum wir Jeong nach einer mäßigen Leih-Saison für rund vier Millionen verpflichteten – Zweifel, die sich eher verstärkten. Noch problematischer ist Ljubicic, ebenfalls für rund vier Millionen verpflichtet, der kaum noch Einsätze erhält. Die Frage stellt sich, wer sich bei diesen Verpflichtungen was gedacht hat? Preu steht ähnlich da wie Markgraf – eine Leihe wäre sinnvoll. Burcu war lange verletzt und trainiert jetzt wieder, Bogdanovic erzielt Tore bei den Junioren und saß schon mehrfach bei den Profis auf der Bank. Beide warten auf ihre Chance und können nur gewinnen, wenn sie eingesetzt werden.

Der Kader wird zudem ergänzt durch den zweiten Torwart Raab und den dritten Klaus. Das Fazit: Tabelle und Punkteausbeute sind in Ordnung. Die Zusammenstellung des Kaders ist jedoch verbesserungswürdig, da viele Spieler ohne Einsatzchancen nur die Trainingsgruppe ergänzen. Im Mittelfeld und Angriff fehlen Führungsspieler. Die aktuellen zentralen Mittelfeldspieler erfüllen die Anforderungen für ein modernes Offensivspiel nicht. Warum Spieler wie Nsoki, Ljubicic oder Starke verpflichtet wurden, bleibt unverständlich. Preu und Markgraf sollten im Winter verliehen werden. Die Vertragsverlängerung von Haberer macht Sinn, jedoch welcher, bleibt offen. Im Winter bieten sich Chancen, den Kader zu verbessern und für Spieler ohne Perspektive Lösungen zu suchen. Hoffen wir, dass Horst Heldt nach einem unauffälligen Sommer keine noch ruhigere Winter-Transferperiode erlebt.

Unsere derzeitigen 20 wichtigsten Spieler (Rönnow, Doekhi, Querfeld, Leite, Trimmel, Khedira, Kemlein, Köhn, Burke, Ilic, Ansah, Raab, Kral, Rothe, Juranovic, Haberer, Schäfer, Skov, Jeong, Skarke) sind auf einem guten Bundesliga-Niveau. Allerdings sind viele Spieler vom gleichen Typus und es fehlen bestimmte Profile. Burcu und Bogdanovic könnten uns noch positiv überraschen.

Was mit Preu, Markgraf, Ogbemudia, Nsoki und Ljubicic passiert, muss im Winter geklärt werden. Das Beispiel Prtajin zeigt, wie Spieler aufblühen können: Neun Torbeteiligungen in sieben Spielen sprechen für sich. Das wirft die Frage auf, ob immer alles richtig läuft bei uns? Verstärkungen im Winter wären sinnvoll. Aber zunächst steht die nächste Pokalrunde gegen Bielefeld vor der Tür, und die findet schon bald statt. Kurz-, mittel- und langfristig haben wir noch viel zu tun! Eisern.

Unionfux: Das Spiel unseres Teams in Bremen war gar nicht so schlecht – zumindest bis zur unglücklichen Auswechslung von Andrej Ilic in der ersten Halbzeit (vermutlich wegen Kreislaufbeschwerden oder Magen-Darm-Problemen – gute und schnelle Genesung!). Wir hatten einige offensive Aktionen, die besten zwei vor der Pause (ohne Ilic) waren Ansahs Schuss aus zwanzig Metern knapp vorbei und Doekhis Kopfball nach einer Trimmel-Ecke, der ebenfalls knapp daneben ging. Doch in der zweiten Hälfte spielten wir vorn einfach zu wenig, um das Spiel für uns zu entscheiden.

Bremen konnte mit seinem Ballbesitz nicht viel anfangen, doch nach etwa siebzig Minuten gelang ihnen ein genialer Angriff: Sugawara spielte Grüll auf rechts an, der fast nicht im Abseits stand, in den Strafraum eindrang, den zögerlichen Leite aussteigen ließ und den Ball präzise ins linke Eck schlenzte – kein Zufallsschuss, sondern ein wohlplatzierter Treffer. Dieses Tor entschied letztlich das Spiel, denn wir versuchten zwar noch einiges, doch es mangelte wie so oft an Präzision; kaum eine Flanke kam an (Rothe war ein Beispiel) – lange Bälle wurden schlecht verarbeitet und der vorletzte Pass kam nicht an. Symbolisch war Skarkes verstolpertes Zuspiel in der Nachspielzeit der Nachspielzeit.

Situationen wie die von Burke nach rund einer Stunde, der den Ball auf rechts hat, aber nicht am Verteidiger vorbeikommt, um Ansah einzusetzen, oder Skarke, der freistehend den Ball meilenweit am Tor vorbeischießt, blieben ungenutzt, weil es an Genauigkeit, Ruhe, Entscheidung und vielleicht auch Glück mangelte. Torchancen gab es seltener, auch Standards waren ungefährlich. Die Schiedsrichterleistung von Schlager war etwas einseitig, trug aber nicht zum Ergebnis bei. Letztlich verloren wir nach fast hundert Minuten durch eine einzige entscheidende Situation, die der Gegner nutzte.

Bremen war spielerisch nicht unbedingt überlegen, doch das interessiert letztlich wenig. Uns fehlen die Mittel, um unsere drei Spitzen effektiv einzusetzen, besonders nach Ilics Ausfall, der lange Bälle festmachen und weiterleiten kann. Auch die eingewechselten Spieler konnten keine Akzente setzen und blieben eher unauffällig. So entwickelte sich ein klassisches 0:0-Spiel mit dem bekannten Schönheitsfehler.

Insgesamt fehlt uns ein gewisser Biss, die nötige Einstellung und vielleicht auch der Wille, das Spiel zu gewinnen. Fleiß kann man unserer Mannschaft kaum absprechen, aber das reicht oft nicht. Ein alter Unioner sagte mal: „Wenn du ein Spiel nicht gewinnen willst, verlierst du es am Ende.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

Icke: Am Freitagabend findet das nächste Flutlichtspiel statt: Union spielt in Bremen. Ein Sieg wäre die beste Möglichkeit, den guten Start nach dem 3:1-Heimsieg gegen Gladbach fortzusetzen und die Platzierung im oberen Tabellenbereich zu festigen.

Ein Unentschieden wäre ebenfalls akzeptabel. Zudem könnte Trainer Baumgart unter Beweis stellen, wie viel er aus der Mannschaft herausholen kann. 3800 Union-Fans begleiten die Mannschaft nach Bremen – eine großartige Unterstützung.

Das Lazarett lichtet sich allmählich: Burke, Juranovic, Schäfer, Trimmel und Burcu trainieren wieder mit der Mannschaft. Skov und Markgraf fallen weiterhin aus, was jedoch der linken Außenbahn kaum schadet, da Köhn sich dort zuletzt festspielte.

Köhn spielte ein Jahr bei Werder Bremen (per Leihe), doch Bremen wollte die Ablösesumme von etwa vier Millionen nicht zahlen. Wir schon, und bisher zeigt Köhn eine aufsteigende Leistungskurve. Burke ist ebenfalls motiviert für das Auswärtsspiel in Bremen. Die Bremer Fans sehen in seiner Vertragsverlängerung offenbar keinen Selbstläufer, weshalb seine Pfiffe eher als Anerkennung zu verstehen sind.

Unsere Bilanz gegen Bremen ist positiv: Von elf Bundesligaspielen gewannen wir sechs, Bremen vier, ein Spiel endete unentschieden. Im letzten Auswärtsspiel verloren wir jedoch deutlich mit 1:4. Es gilt also, dort etwas gutzumachen.

Nach Schäfers Trainingsrückstand rechnen wir wieder mit Kemlein neben Khedira. Trimmel dürfte fit sein, und vorne erhält wahrscheinlich Burke den Vorzug gegenüber Skarke. Die Startelf könnte also lauten: Rönnow – Doekhi, Querfeld, Leite – Trimmel, Khedira, Kemlein, Köhn – Burke, Ilic, Ansah.

Auf Seiten Bremens fehlen Wöber, Stark, Agu, Deman, Schmidt, Weiser und Musah. Top-Stürmer Boniface soll wieder fit sein, ob er von Beginn an spielt, ist offen. Die Norddeutschen starteten eher durchwachsen mit acht Punkten. Für uns sind die drei Punkte umso wichtiger – bei Erfolg hätten wir fünf Punkte Vorsprung auf Werder. Wir glauben daran! Eisern.

Unionfux: In fast allen Medienberichten zum letzten Heimspiel wurde weit mehr über Gladbachs Krise gesprochen als über unseren Sieg – es ging fast ausschließlich um die anhaltenden Probleme der Borussia, während wir kaum Beachtung fanden. Dass Union medial oft ein Stiefkind ist (abgesehen von lokalen Medien), daran hat man sich gewöhnt, doch das Verblüffende bleibt. Andererseits ist es positiv, dass wir die drohende Krise abwenden konnten – ein Tabellenplatz neun ist eben deutlich weniger spektakulär. Unser Sieg am Freitag war eine große Erleichterung, doch noch wichtiger ist das „Wie“.

Die erste halbe Stunde war so überzeugend wie lange nicht: Wir waren präsent, konzentriert, aggressiv und pressten intensiv, schalteten schnell um und marschierten konsequent nach vorne. Es gab keinen Zweifel, wer heute Herr im Haus war. Die Tore entstanden durch reinen Willen und wurden erzwungen: Köhn holte kurz nach dem Anpfiff durch konsequentes Nachsetzen einen Eckball heraus, den Doekhi entschlossen per Kopf versenkte. Dann eroberte Kemlein den Ball, und Ansah setzte sich im Dribbling gegen drei Gladbacher durch. Doekhi war am schnellsten beim Abpraller und traf zum 2:0.

Nach dem überraschenden Anschlusstreffer der Gladbacher verloren wir jedoch fast vollständig die Linie und überließen dem Gegner das Spiel. Nach einem Vierfachwechsel der Gäste nach einer Stunde gerieten wir zeitweise unter Druck und verteidigten hauptsächlich. Ein Ausgleich wäre wohl spielentscheidend gewesen, doch glücklicherweise trafen die Gladbacher nicht.

Dennoch erzielte Khedira in der 81. Minute das 3:1 mit einem Gewaltvolley nach abgewehrtem Ball. Das Tor gab uns Sicherheit und ließ den Glauben der Gegner schwinden. Unsere Offensive bleibt spielerisch limitiert, doch die Effektivität und Laufbereitschaft sind hoch. Der lange Ball ist eine wichtige Waffe, auch wenn die Chancenverwertung noch Luft nach oben lässt.

Icke: Das 3:1 im Freitagabend-Flutlichtspiel gegen die Gladbacher Fohlen war hochverdient, engagiert und konzentriert. Baumgart brachte Skarke auf Rechtsaußen, sodass Burke und Jeong zunächst auf der Bank Platz nahmen. Kemlein spielte als Achter neben Khedira. Die restliche Mannschaft blieb unverändert. Gladbach landete dadurch auf dem letzten Tabellenplatz, während Union vorübergehend auf Platz 7 kletterte – punktgleich mit dem Sechsten Köln und nur einen Punkt hinter Platz 5 Leverkusen. Die Tore erzielten Doekhi (zwei) und Khedira, der mit seinem Treffer zum 3:1 in der 81. Minute das Spiel entschied.

Union ging bereits in der 3. Minute durch Doekhi per Kopfball nach einer Trimmel-Ecke in Führung – kein Gladbacher hatte eine Chance. Das war Doekhis neuntes Bundesligator, womit er seiner alten Torgefahr näher kommt. In der 26. Minute erhöhte Doekhi auf 2:0, nachdem Ansah sich auf halblinks gegen drei Gegenspieler durchgesetzt hatte und den Pfosten traf; den Abpraller nutzte Doekhi. Gladbach gelang in der 33. Minute durch Tabakovic der Anschlusstreffer, doch Khedira machte mit seinem 3:1 das Spiel endgültig klar.

Der FC Union dominierte in den ersten 15 Minuten und hatte mehrere gute Chancen, allen voran Köhn, der auf der linken Seite eine starke Leistung zeigte. Gladbach fand ab der 25. Minute besser ins Spiel, doch Chancen blieben aus. In der zweiten Hälfte begann Union erneut stark, geriet aber zeitweise unter Druck, konnte sich aber auf eine solide Defensive verlassen. Kemlein spielte die vollen 90 Minuten und setzte immer wieder offensive Impulse. Köhn auf der linken Außenbahn überzeugte ebenfalls. Ansah hatte einen Assist und zeigte seine Ballsicherheit. Auf Seiten der Unioner gab es keine Ausfälle, sodass der Sieg überzeugend zustande kam. Eisern.

Unionfux: Am Freitag um 20:30 Uhr steht das nächste Flutlichtheimspiel gegen Borussia Mönchengladbach an. Obwohl die Gladbacher die einzige noch sieglose Mannschaft der Saison sind und mit nur drei Punkten auf einem Abstiegsplatz stehen, lastet bei uns gewisser Druck. Der Trainerwechsel bei Gladbach und die sportlichen Turbulenzen sorgen für Unruhe. Dennoch ist dies ein Spiel, in dem wir als Favorit gelten. Ein Sieg ist Pflicht, auch wenn wir wohl das Spiel machen müssen, was für uns angesichts der schwachen Ballbesitz- und Passquote nicht einfach wird. Die Einstellung muss von Beginn an stimmen.

Wir werden wohl mit Haberer und Jeong starten, da Oliver Burke erkrankt ist und Schäfer sich am Dienstag verletzt hat. Unsere Nationalspieler hatten meist wenig Einsatzzeit bei den Länderspielen, nur Rothe und Ansah kamen bei den U21-Länderspielen zum Einsatz. Robert Skov fällt erneut aus, Köhn wird die linke Außenbahn besetzen.

Die Begegnung gegen Gladbach wird richtungsweisend sein, die Zeit der Ausreden ist vorbei. Die Alte Försterei soll erzittern! Eisern.

Icke: Die deutsche Nationalmannschaft gewann in Belfast gegen Nordirland mit 1:0 und beendete damit die zweijährige Heim-„Ungeschlagen-Serie“ der Nordiren. Das Spiel war geprägt von intensivem Kampf, einer großartigen Atmosphäre mit fast 18.000 begeisterten Fans – ähnlich wie zu besten Zeiten an der Alten Försterei. Trotz eines mäßigen Spiels in der zweiten Hälfte hielt Deutschland durch und sicherte sich die drei Punkte.

Nagelsmann vertraute auf die gleiche Startelf wie zuletzt. Einige deutsche Medien kritisierten das Spiel als Krampf, doch das intensive Kampfspiel der Nordiren war die Hauptursache. Raum zeigte sich als Zweikampf-Monster und wurde mehrfach hart gefoult, blieb jedoch unbeeindruckt. In der 88. Minute hielt Torwart Baumann eine gefährliche Chance. Ex-Unioner Andrich kam spät ins Spiel. Insgesamt war es ein Arbeitssieg, der Mut macht, auch wenn das spielerische Niveau ausbaufähig blieb.

Icke: Deutschland feierte einen ungefährdeten 4:0-Erfolg gegen Luxemburg, das nach 20 Minuten bereits mit einem Spieler weniger zurücklag. Die neue Regelung bei Handspiel im Strafraum (Elfmeter und Rote Karte) wurde angewandt – streng, aber gerecht. Kimmich erzielte zwei Tore, darunter einen Elfmeter, Raum verwandelte einen Freistoß, Gnabry traf zum 4:0.

Nagelsmann stellte das Team auf eine Dreierkette um, ließ Rüdiger außen vor und setzte auf junge Spieler wie Pavlovic und Goretzka im Mittelfeld. Trotz einiger Formschwankungen zeigte das Team eine solide Leistung. Es gilt nun, die richtige Balance zu finden und die WM-Qualifikation zu meistern. Frankreich und Spanien gelten aktuell als zu stark für den Titel.

Das nächste Qualifikationsspiel findet in Nordirland statt, das seine eigene starke Phase mit Heimvorteil nutzt. Deutschland muss dort bestehen, um die WM-Qualifikation weiter im Griff zu behalten.

Unionfux: Der FSV Luckenwalde präsentiert sich in der Regionalliga stark, liegt nach elf Spielen mit 19 Punkten auf Platz sechs. Die letzten vier Spiele brachten zehn Punkte – ein solider Testspielgegner in der Länderspielpause.

Für Spieler aus der zweiten Reihe und Talente aus der U19, wie Bogdanov, der sich als Torjäger hervortut, ist dies eine gute Gelegenheit, sich zu präsentieren. Stanley Nsoki, der eigentlich von Hoffenheim ausgeliehen ist, wurde bisher kaum eingesetzt, was Fragen aufwirft.

Circa 2.000 Zuschauer sahen ein munteres Freundschaftsspiel, das Union mit 3:0 gewann. Skarke erzielte per Kopf das erste Tor nach Flanke von Köhn, Ljubicic nutzte einen Fehler des Gegners zum zweiten, und Nachwuchsspieler Megaptche traf zehn Minuten vor Schluss. Skov musste bereits nach einer halben Stunde verletzt vom Platz. Die Partie erfüllte den Zweck, auch wenn es kein überzeugender Sieg war. Die kommenden Spiele nach der Länderspielpause werden zeigen, wohin die Reise geht.

Icke: Zunächst wirken die beiden Themen unabhängig, aber bei genauerem Hinsehen sind sie für die Zukunft von Union sehr bedeutsam. Der größte Lärm kommt meist von wenigen Stimmen in Online-Foren.

Im persönlichen Gespräch zeigt sich, dass die Entscheidungen des Präsidiums und Aufsichtsrats nahezu alternativlos und zum Wohle des Vereins getroffen wurden. Ein Investor stellt dem Verein meist eine größere Summe Geld zur Verfügung und erhält dafür Kooperationsvorteile, wie Imagepflege und Markenbildung. Union ist in Deutschland sehr beliebt, mit über 70.000 Mitgliedern und vielen sympathischen Geschichten – das macht den Klub attraktiv für Investoren.

Paramount ist ein solcher Investor, und Sponsoren sind häufig auch Investoren – entscheidend sind die Vertragsbedingungen. Unser Präsident Dirk Zingler genießt großes Vertrauen und gilt als einer der besten Vereinslenker Deutschlands. Einen Investor zu haben, ist grundsätzlich positiv, vor allem wenn die Konditionen besser als bei Bankfinanzierungen sind.

Das zweite Thema betrifft die Anpassung des neuen Stadions mit mehr Sitzplätzen – die Kapazität wird von 40.500 auf 34.500 Zuschauer sinken, da zwei Stehplätze für einen Sitzplatz geopfert werden. Die Stehplatzkapazität bleibt dennoch eine der größten in Deutschland. Die Berliner Politik hat die Infrastrukturprobleme erkannt, aber keine Lösungen gefunden. Union muss daher pragmatisch sein und bauen, um Kostensteigerungen zu vermeiden. Später können Sitz- und Stehplätze flexibel geändert werden, wenn die Politik mitspielt.

Unionfux: Bei der 0:2-Niederlage in Leverkusen war kein Erfolg in Sicht. Unsere Abwehr leistete sich zwei Fehler, die zu Gegentoren führten, das erste durch Aleix Garcia nach Leites Fehlpass, das zweite war ein Geschenk von Rönnow an Kofane. Danach dominierte Leverkusen das Spiel und setzte uns massiv unter Druck.

Unsere Offensive war zu ungenau, Pass- und Ballannahmen fehlerhaft, sodass kaum Chancen entstanden. Leverkusen spielte locker auf, ohne sich besonders anstrengen zu müssen. Trotz der Niederlage war es keine Blamage, aber auch kein gutes Spiel. Wichtig ist jetzt, dass wir uns schnell auf das nächste Heimspiel gegen Gladbach konzentrieren. Nach der Länderspielpause gilt es, wieder zu punkten. Eisern.

Icke: In Leverkusen steht am Samstag ein schwieriges Spiel bevor. Die Bilanz gegen Bayer ist ausbaufähig – nur ein Sieg in zwölf Spielen. Leverkusen ist mit neuem Trainer und viel Qualität im Kader auf einem Aufwärtstrend. Spieler wie Palacios und Fernandez prägen das Mittelfeld, in der Abwehr sind Tapsoba, Bade und Quansah erste Wahl. Torhüter Flekken und Blaswich komplettieren das Team.

Union verlor im letzten Jahr knapp in Leverkusen, will diesmal aber punkten. Unsere Innenverteidiger Leite und Doekhi sind mit Abgängen verbunden, was den Kader schwächen könnte. Die Bundesliga wird immer stärker und finanziell ungleicher – Union bleibt ein kleinerer Club, der klug agieren muss. Eisern.

Unionfux: Nach dem überraschenden Sieg in Frankfurt zeigten wir gegen den HSV eine enttäuschende Leistung: kraftlos, ideenlos und ohne klare Linie. Der Elfmeter gegen uns war ein Symbol für den tristen Auftritt. Wir waren dem Aufsteiger unterlegen, vor allem in Sachen Ballbesitz, Laufwege und Raumaufteilung. Nur ein Punkt aus zwei Heimspielen ist zu wenig.

Die Mannschaft wirkt planlos und reagiert kaum auf Gegner. Das Mittelfeld ist eher defensiv geprägt und fehlt die Kreativität. Auch Standards sind wenig gefährlich. Die Mannschaft wirkt müde und uninspiriert. Wir hoffen auf Besserung und auf einen positiven Impuls in den nächsten Spielen. Eisern.

Icke: Das nächste Freitagabendspiel führt uns nach Bremen. Nach dem Heimspiel gegen Gladbach und dem Sieg wollen wir weitere Punkte sammeln. Das Lazarett lichtet sich langsam, Burke, Juranovic, Schäfer, Trimmel und Burcu sind fit. Skov und Markgraf fallen weiter aus. Köhn hat sich in Bremen festgespielt und wird vermutlich starten.

Bremen ist bisher durchwachsen gestartet, wichtige Spieler fehlen verletzt oder sind fraglich. Drei Punkte wären wichtig, um sich weiter von Werder abzusetzen. Eisern.

Unionfux: Union wird in den Medien oft übersehen, die Gladbach-Krise dominiert die Berichterstattung. Dabei war unsere erste halbe Stunde gegen Gladbach stark, wir pressten intensiv, schalteten schnell um und dominierten den Gegner. Die Tore entstanden aus purem Willen, mit Köhn, Doekhi und Ansah in den Hauptrollen. Danach schlichen sich Schwächen ein, Gladbach kam zurück und wir mussten um den Sieg kämpfen. Khedira sorgte mit einem sehenswerten Volley für das 3:1. Der Sieg war verdient und wichtig für das Selbstvertrauen. Eisern.

Icke: Union besiegte Borussia Mönchengladbach mit 3:1 im Flutlichtspiel. Baumgart stellte mit Skarke auf Rechtsaußen auf, Burke und Jeong begannen auf der Bank. Kemlein spielte als Achter neben Khedira, der Rest blieb unverändert. Gladbach rutschte auf den letzten Tabellenplatz, Union kletterte auf Platz 7.

Die Tore erzielten Doekhi (2) und Khedira. Union kontrollierte das Spiel, Gladbach kam nur selten zu Chancen. Ein wichtiger Sieg, der Mut macht, die Saison positiv zu gestalten. Eisern.

Unionfux: Gladbach steckt in der Krise, Trainer und Sportdirektor wurden entlassen, doch sie sind spielerisch stärker als es die Tabelle zeigt. Für uns ist dieses Spiel richtungsweisend – wir sind Favorit und müssen von Anfang an aggressiv und wach auftreten. Haberer und Jeong sollen starten, Burke und Schäfer fallen aus. Skov ist weiterhin verletzt. Wir hoffen auf ein starkes Spiel und einen Heimsieg. Eisern!

Icke: Die deutsche Nationalmannschaft gewann in Belfast gegen Nordirland mit 1:0 in einem intensiven Kampfspiel vor großartiger Kulisse. Trotz einiger Ausfälle lieferte das Team eine geschlossene Leistung ab. Schlüsselspieler wie Raum und Andrich zeigten großen Einsatz. Keeper Baumann zeigte starke Paraden. Das Spiel war schwierig, doch die drei Punkte sind verdient. Eisern.

Icke: Deutschland siegte souverän mit 4:0 gegen Luxemburg. Die Mannschaft zeigte Laufbereitschaft, Konzentration und machte das Spiel schnell zu Beginn klar. Kimmich traf doppelt, Raum und Gnabry ebenfalls. Nagelsmann experimentierte mit Dreierkette und mehreren Umstellungen. Frankreich und Spanien gelten als aktuell übermächtig, Deutschland muss sich weiter entwickeln. Eisern.

Unionfux: Der FSV Luckenwalde zeigt eine starke Saison in der Regionalliga und ist ein guter Testspielgegner in der Länderspielpause. Für Nachwuchsspieler wie Bogdanov ist es eine gute Chance für erste Bundesligaminuten. Das Freundschaftsspiel endete mit einem 3:0-Sieg für Union. Verletzungen, etwa von Skov, trüben etwas die Stimmung. Nach der Pause folgen wichtige Spiele, die zeigen werden, wie stark das Team wirklich ist.

Icke: Die Themen Investor und Stadionbau sind für die Zukunft von Union wichtig. Ein Investor bringt finanzielle Mittel und profitiert vom Image des Vereins – Union zählt zu den beliebtesten Klubs in Deutschland. Paramount ist ein Beispiel für einen Investor, der auch Sponsor ist. Dirk Zingler wird als kluger Vereinslenker geschätzt. Die Stadionpläne wurden angepasst: mehr Sitzplätze auf Kosten von Stehplätzen, Kapazität sinkt auf 34.500 Zuschauer. Die Berliner Politik verhindert eigene Infrastrukturmaßnahmen, Union muss pragmatisch bauen. Eisern.