Union-Berlin-Blog: Vor genau 20 Jahren fiel der endgültige Stasi-Vorhang
Berlin – Eisern: Beim TAG24 gibt es den Union-Berlin-Blog, der von drei echten Fußball-Originalen aus Berlin in Personalunion betrieben wird.
Die Verfasser:
Icke (Jürgen Heinemann) ist seit Mitte der 70er Jahre Union-Fan. Als Betriebswirt arbeitet er seit über 30 Jahren im Vertrieb. Er ist verheiratet, hat ein erwachsenes Kind und lebt heute in Grünheide. Icke gründete den Blog und verfasst die Beiträge.
Unionfux (Tobias Saalfeld) ist seit mehr als 40 Jahren Unioner. Er ist freiberuflich für Bühne, Hörfunk und Fernsehen tätig und schreibt auch dort.
Beecke (Christian Beeck), ehemaliger Bundesliga-Profi (Hansa, Cottbus) und Ex-Union-Manager, absolvierte 21 Länderspiele bei DDR-Junioren und stammt aus Unions Nachwuchs. Beecke hat zwei Kinder und steht dem Union-Blog beratend zur Seite.
Icke: Gibt es heute einen besonderen Anlass? Definitiv 😊 … Berliner und Union-Anhänger feiern das 20-jährige Jubiläum des Abschusses von Mielkes Nachfolgern. Union gewann am dritten Spieltag der Oberliga Berlin mit 8:0. Ja, richtig gehört: Vor 20 Jahren kickte Union noch in der NOFV-Oberliga. Seitdem ging es für uns stetig bergauf, während die anderen im Amateurfußball verbleiben mussten. Bei strahlendem Sonnenschein und 28 Grad war die Stimmung bestens – ich war live dabei.
Doch nicht alle waren glücklich: In der Nacht um 1.30 Uhr nahm die Berliner Polizei 180 Hooligans, vorwiegend mit kriminellem Hintergrund, in der Diskothek Jeton in der Frankfurter Allee fest. Sie hatten sich dort versammelt, um am nächsten Tag bei Union Straftaten zu begehen, vor allem Körperverletzungen. Die schlimmsten Täter waren somit ausgeschaltet. Nach den acht Toren von Union verloren die verbliebenen Stasi-Anhänger offenbar die Lust und zogen gedemütigt heim.
Das Spiel spiegelte die klare Toranzahl wider: Union dominierte und spielte Katz und Maus mit den Gästen. Vor dem Anpfiff gab es eine amüsante Szene, als deren Pressesprecher Lüdtke mit Mikrofon vor seinen Fans zu Besonnenheit appellierte. Ein kräftiger Glatzkopf mit hoher Piepsstimme löste bei tausenden Unionern spontan schallendes Gelächter aus – die Stimme passte überhaupt nicht zum Äußeren. Zurück zum Fußballfest: Die Union-Helden auf dem Platz waren Glinker – Persich, Bergner, Ruprecht – Kaiser, Heinrich – Bönig, Mattuschka, Kurbjuweit – Benyamina, Grubert. Eingesetzt wurden Wunderlich, Prokoph und Kovulmaz. Zur Halbzeit stand es nach zwei Toren von Mattuschka 2:0. Grubert erhöhte bis zur 68. Minute auf 4:0. Dann wurde es für die Stasi-Fans wirklich bitter, denn Karim Benyamina erzielte noch dreimal und auch Ex-Nationalspieler Jörg Heinrich trug sich mit dem sechsten Tor ein. Die entscheidenden Akteure bei Union waren Champions-League-Sieger und Weltpokalsieger Jörg Heinrich, der von Beecke nach Köpenick gelotst wurde – seine Ballbehandlung und Spielgestaltung waren eine Augenweide. Ebenso ein Volltreffer war „Tusche“ (Torsten Mattuschka) als Regisseur und Torschütze aus der zweiten Reihe, ebenfalls von Beecke verpflichtet – wie auch Karim Benyamina, der aus Babelsberg kam und nicht mehr aufhörte zu treffen.
Dieses Spiel bleibt unvergessen. Wer dabei war, klopft sich auf die Schulter, wer nicht, bereut es bis heute – zumindest als Union-Fan. Die Feierlichkeiten zogen sich durch ganz Berlin, Fremde feierten ausgelassen miteinander. Ich ging mit meinem Sohn zufrieden und grinsend nach Hause – natürlich gab es noch ein Bier im Garten. Eisern!
Unionfux: Die Verpflichtung kam zwar überraschend, kündigte sich aber über einige Tage an: Linksverteidiger Derrick Köhn wechselt für vier Millionen Euro plus einer halben Million Boni und einer Weiterverkaufsbeteiligung von Galatasaray Istanbul zu uns. Die Beteiligungssumme schwankt zwischen zehn und zwanzig Prozent, abzüglich zwei Millionen.
Ein Grund für seinen Wechsel dürfte die Ausländerbegrenzung in der SüperLig sein, der Köhn zum Opfer fiel. Eine Zeitlang wollte Werder Bremen den schnellen Außenbahnspieler verpflichten, der letzte Saison zu den Top 25 der Liga in Sachen Geschwindigkeit gehörte. Obwohl er bereits in Bremen spielte und eine Kaufoption von etwa fünf Millionen bestand, war Bremen offenbar nicht bereit, diesen Betrag zu zahlen. Ähnlich verfuhr der 1. FC Köln, die auch mitboten, aber ebenfalls nicht genug boten.
Köhn erhält bei uns einen Vertrag über vier Jahre, anderswo war von drei Jahren die Rede. Da der Verein hierzu schweigt, kann man sich eine Variante aussuchen. Die Fragestellung lautet: Ist diese Verpflichtung ein Vorgriff auf den Wechsel von Diogo Leite? Oder soll auf den Flügelpositionen mehr passieren, um die Stürmer besser zu versorgen? Burke auf der einen Seite, Köhn auf der anderen, da hätten wir viel Geschwindigkeit – etwas, das zuletzt gefehlt hat.
Positiv ist, dass es wohl keine großen Eingewöhnungs- oder Sprachprobleme geben sollte, Köhn bringt Erfahrung und Ausbildung bei HSV und Bayern mit. Außerdem zeigte der letzte Zugang aus Istanbul (Max Kruse, damals von Fenerbahce) gute Leistungen, auch wenn er im Winter überraschend ging. Ein neuer „Kruse“ wäre eine tolle Sache, auch wenn die Chancen dafür überschaubar sind.
Derrick Köhn wird zwar keine allzu große Euphorie unter den Fans auslösen, aber es gibt genügend Gründe für Zuversicht. Ob er schon am Samstag im Kader gegen den VfB Stuttgart stehen wird, ist offen. Auf jeden Fall sollte Frederik Rönnow nach seinem Hitzekollaps letzten Freitag wieder fit sein und am Mittwoch wieder trainieren. Rönnow ist unser bisher unbestrittener Unterschiedsspieler im Tor. Es wird wohl nicht allzu warm am Samstag.
Die Vorfreude wächst langsam, gemischt mit vorsichtiger Skepsis: Kaum jemand weiß genau, wo unsere Mannschaft aktuell steht. Andererseits zeigte sich im Pokal, dass viele Bundesligisten noch nicht in Topform sind. Unsere Heimauftaktspiele der letzten drei Jahre waren erfolgreich. Mal sehen, was Baumgart und die Jungs im Saisonstart zeigen – mit oder ohne Köhn. Auf jeden Fall: Herzlich willkommen, Derrick – schön, dass du da bist und viel Erfolg!
Unionfux: Laszlo Benes wechselt in die SüperLig zu Kayserispor, aktuell trainiert von Markus Gisdol. Der Wechsel erfolgt ohne Leihgebühr, aber mit Kaufoption. Hoffen wir, dass wir nicht Teile seines Gehalts übernehmen müssen. Diese Entwicklung hinterlässt einen negativen Beigeschmack – ein weiterer Transferflop, bei dem sich die Frage stellt, was man sich dabei gedacht hat.
Benes hatte zuletzt bei HSV starke Zahlen (13 Tore, 12 Vorlagen) und gilt als offensiv wirkungsvoller Spieler, der gefährliche Pässe spielen kann. Bei uns klappte wenig. Weder Svensson noch Baumgart, die ihn gut kennen, vertrauten ihm. Ohne Vertrauen ist es für solche Spieler schwer, sie sind weniger als Joker geeignet.
So bleiben von Benes zwei schöne Tore und eine gut geschlagene Ecke, mit denen jeweils ein Unentschieden gerettet wurde. Doch 572 Minuten Einsatz von 3060 möglichen sind überschaubar. Die Kaufoption wirft Fragen auf: Wenn er in der Türkei überzeugt, steigt sein Wert, wenn nicht, kommt er zurück – was für Aussichten! Unsere Transferpolitik ist zunehmend ernüchternd. Nottingham bot 20 Millionen für Leweling, Stuttgart will 40. Wir hatten vor einem Jahr fünf Millionen Ablöse erhalten, nachdem wir ihn selbst für vier Millionen geholt hatten – da wurde viel verschenkt und der VfB freut sich.
Auch Atalanta Bergamo will Robin Gosens zurück, fordert 12 Millionen – zu wenig für Florenz, die nur sieben Millionen zahlten (per Kaufoption), während wir vorher 13 Millionen an Mailand überwiesen hatten, die Gosens für 27 Millionen an Bergamo verkauft hatten. Die Verlierer sind Inter Mailand und wir.
Wann haben wir eigentlich mal wirklichen Gewinn erzielt? Bei Awoniyi, Hollerbach, Kruse und Andersson vielleicht. Zusammengerechnet bleibt nach Abzügen von Weiterverkaufsbeteiligungen ein Plus von rund 25 Millionen – unsere Verluste sind deutlich höher. Das können wir uns kaum leisten ohne große finanzielle Rücklagen. Leichter gesagt als getan, aber ohne das wird es schwer, in der Bundesliga oben mitzuspielen, deren Kluft schnell größer wird. Wir sind eher „Kirchenmäuse“ im Vergleich zu manchen Vereinen, die 20 bis 30 Millionen pro Saison investieren. Ein oder zwei Volltreffer wären daher enorm wichtig – vielleicht ist der gerade aus Dresden verpflichtete Bogdanov so ein Hoffnungsträger.
Was tun wir nun ohne Benes? Offensiv fehlt eigentlich ein kreativer Mittelfeldspieler. Haberer zeigt das schon lange nicht mehr, Schäfer stagniert, Jeong ist ein weiteres Thema, aber auch er muss sich erst beweisen. Unser System sieht eigentlich keine klassische Zehn vor, aber dennoch brauchen wir dringend mehr Kreativität, wie am Freitag wieder deutlich wurde. Ohne Hollerbach sind wir noch harmloser. Ansah zeigt Ansätze, doch auch ein Zielspieler wie Ilic braucht gute Vorlagen, sonst ist er oft isoliert und wirkungslos.
Vielleicht leihen wir noch etwas auf den letzten Drücker aus, wenn Premier-League-Klubs ihre Kader ausdünnen – bitte mit Kaufoption. Ein glückliches Händchen und gezielteres Scouting wären dringend nötig. Qualität fehlt uns derzeit – Quantität haben wir mehr als genug.
Zum Schluss noch ein Gedanke: Sheraldo Becker wird bei Real Sociedad San Sebastian nach anderthalb Jahren nicht mehr geschätzt, hat keine Rückennummer für die nächste Saison erhalten. Rückholaktionen sind immer schwierig, aber seine Schnelligkeit könnte uns guttun und die Eingewöhnung wäre kurz. Ob das klappt? Wahrscheinlich nicht. Aber irgendetwas muss passieren, damit die kommende Saison besser wird.
Icke: Das wissen wir noch nicht. Die schlimmsten Befürchtungen wurden nach vier Niederlagen in Folge in Testspielen erst einmal entkräftet. Union gewann in Gütersloh souverän mit 5:0. Kein spektakulärer Sieg, aber verdient. Gütersloh war chancenlos. Baumgart setzte auf Bewährtes und wählte die sichere Variante: hinten mit drei Innenverteidigern, außen Trimmel und Skov auf Routine, im zentralen Mittelfeld mit Khedira und Schäfer zwei Kämpfer. Defensiv brannte gegen den unterklassigen Gegner nichts an. Vorn bildete Burke-Ilic-Ansah den Dreiersturm.
Ansah zeigte wohl seine bislang beste Leistung für Union und wird auch in der Bundesliga schwer zu stoppen sein. Ilic versuchte immer wieder, das war aber nicht sein bestes Spiel. Sein Tor zum 4:0 bereitete er mit viel Einsatz vor. Einzig Burke blieb blass, zwei Szenen verdeutlichten das: In der 53. Minute lief er einen Zweikampf nicht entschlossen, was zu einem gefährlichen Konter hätte führen können. In der 63. Minute lief er nicht zum Pass, sondern entgegen, Missverständnisse, die hoffentlich bald geklärt werden.
Die ersten drei Tore fielen durch Standards – ein Lichtblick, da gab es zuletzt Zweifel. Skov, Querfeld und Doekhi trafen. Ansah hatte mehrere Chancen, aber noch Pech. Kurz nach Anpfiff der zweiten Hälfte musste Rönnow wegen Schwindel vom Feld, Raab kam rein und wirkte souverän. Hoffentlich nur ein kurzzeitiges Problem. Kral, Jeong, Haberer und Skarke wurden eingewechselt. Jeong zeigte sich aktiv, hatte eine gute Chance und erzielte sogar ein Tor. Leite und Juranovic fehlten wegen Verletzungen beziehungsweise Trainingsrückständen.
Gütersloh hatte auch gute Szenen, die jedoch von unserer Abwehr abgewehrt wurden oder Pech hatten. Ein Ehrentreffer wäre verdient gewesen. Die Mannschaft spielt gepflegt, technisch sind einige Spieler gut. Leider fehlt vor Ort die Fußballleidenschaft der ortsansässigen Firmen Miele und Bertelsmann, sonst hätten sie wohl auch eine Bundesligamannschaft. Nun wartet der nächste Härtetest: VfB Stuttgart. Ein wenig hoffnungsvoller blicken wir auf die Union-Welt. Eisern.
Unionfux: Jetzt wird es ernst: Das erste Pflichtspiel steht an, DFB-Pokal beim Regionalligisten FC Gütersloh. Der Pokal ist vielleicht nicht unser primäres Ziel (auch wenn der Trainer diesen Wettbewerb mag, wie er klar sagte), und Gütersloh spielt nur in der Regionalliga. Dennoch sind Schönreden und Relativieren nun vorbei. Ein 0:1 wäre diesmal schlimmer und peinlicher als die vorherigen vier Niederlagen in Testspielen, von den finanziellen Folgen mal ganz zu schweigen. Andererseits wäre ein Weiterkommen keine große Überraschung, da wir als Bundesligist weit über dem Gegner stehen.
Es könnte sein, dass wir gegen den kleineren Gegner das machen müssen, was wir ungern tun und nicht gut können – das Spiel. Horst Heldt äußerte jedoch nach dem letzten Vorbereitungsspiel gegen Olympiakos Piräus, dass kein Bedarf besteht, einen offensiven Mittelfeldspieler zu verpflichten, weder für die „8“ noch die „10“. Das ist angesichts unseres spielerischen Defizits der letzten zwei Jahre fast unglaublich, dürfte aber daran liegen, dass bisher keiner aus dem überfüllten Mittelfeld abgegeben wurde – darunter auch Laszlo Benes, der nach nur einer Saison als gescheitert gilt. Es ist schwer zu sagen, ob das nur an ihm liegt oder am fehlenden Vertrauen. Selbst sein ehemaliger HSV-Trainer kann mit ihm in Berlin wenig anfangen. Ein Verkauf scheint nur eine Lösung zu sein, aber es mangelt an Interessenten.
Alex Kral sollte eigentlich schon weg oder bei Espanyol Barcelona bleiben, ist aber weiterhin da. Lucas Tousart scheint trotz fehlender Berücksichtigung bleiben zu wollen, verständlich als Spitzenverdiener mit ablaufendem Vertrag. Drei gute Nationalspieler, die bei uns nicht funktionierten – warum, bleibt offen.
Diogo Leite soll den Verein verlassen wollen, was schon lange bekannt ist. Aus wirtschaftlichen Gründen sollte man sich trennen, aber wir glauben kaum, dass wir seine angeblichen 17 Millionen Marktwert erreichen. Auch Marin Ljubicic, erst ein halbes Jahr hier und mit großer Ablöse verpflichtet, wirkt durch. Sein Start in Hoffenheim war vielversprechend, dann überfordert ihn die Bundesliga scheinbar, trotz langfristigen Vertrags.
Der Stürmerfriedhof wächst: Mikkel Kaufmann, Ivan Prtajin, Chris Bedia, Kevin Volland, Jordan sind Beispiele für gescheiterte Verpflichtungen. Nur Hollerbach bringt etwas Hoffnung, doch auch er ist kein Alleinstellungsmerkmal. Eine gute Transferpolitik ist überlebenswichtig für kleine Vereine, daher muss sich dringend etwas ändern, wenn wir Erstligist bleiben wollen.
Vielleicht kommt im letzten Moment noch Bewegung in den Kader, mit ein oder zwei richtigen Volltreffern – aber hoffen wir nicht schon wieder vergeblich. Ohne Benes fehlen uns offensive Mittelfeldspieler. Haberer zeigt schon lange nicht mehr seine Fähigkeiten, Schäfer stagniert, Jeong muss sich beweisen. Burke und Hollerbach können den Qualitätsverlust kaum ausgleichen. Ansah hat zwar Ansätze, aber Ilic braucht gute Vorlagen. Ohne das ist er isoliert und weitgehend wirkungslos. Man kann sich vorstellen, dass noch ein Leihspieler mit Kaufoption kommen könnte, wenn Premier-League-Klubs ihre Kader ausdünnen. Ein glückliches Händchen beim Scouting wäre jetzt überlebenswichtig. Qualität fehlt uns eindeutig.
Eine letzte Idee: Sheraldo Becker ist in San Sebastian nicht mehr erwünscht, hat keine Rückennummer mehr. Eine Rückkehr wäre wünschenswert, Schnelligkeit hätten wir dringend nötig und Eingewöhnungszeit wäre kurz. Doch wahrscheinlich wird es nicht klappen. Trotzdem muss sich etwas tun, damit die kommende Saison gelingt.
Icke: Noch ein paar Tage vor Saisonstart, und wir können nach vier Testspielpleiten in Folge zumindest einen ungefährdeten 5:0-Erfolg in Gütersloh verzeichnen. Kein Glanzsieg, aber verdient. Baumgart vertraute auf Bewährtes: eine Dreierkette hinten, außen Trimmel und Skov, im Zentrum Khedira und Schäfer als kämpferisches Mittelfeld. Vorn bildeten Burke, Ilic und Ansah den Angriff.
Ansah spielte sein bisher bestes Spiel für Union und wird es der Bundesliga schwer machen, ihn vom Ball zu trennen. Ilic war bemüht, bereitete das fünfte Tor vor und erzielte das vierte selbst. Burke blieb blass, zeigte aber zwei Szenen, die seine Schwierigkeiten deutlich machten: Ein Zweikampf in der 53. Minute verlor er und in der 63. Minute bewegte er sich falsch. Hoffentlich klären sich die Missverständnisse.
Die ersten drei Tore fielen nach Standards, was zuletzt Zweifel aufkommen ließ. Die Torschützen waren Skov, Querfeld und Doekhi. Ansah hatte mehrere gute Schüsse, aber noch Pech. Rönnow musste kurz nach der Halbzeit wegen Schwindel vom Feld, Raab kam rein und wirkte souverän. Kral, Jeong, Haberer und Skarke kamen ebenfalls rein, Jeong war aktiv und erzielte ein Tor. Leite und Juranovic fehlten wegen Verletzungen bzw. Trainingsrückständen.
Gütersloh hatte Chancen, aber keine davon führte zu einem Tor. Das Team spielt gepflegt, technisch gut, leidet aber an mangelndem Fußballinteresse der ortsansässigen Firmen. Nun wartet der nächste Härtetest gegen den VfB Stuttgart, mit etwas mehr Hoffnung für Union. Eisern.