Union Berlin mit Big Point im Kampf gegen den Abstieg, doch eine Sache stört Baumgart enorm
Berlin – Union Berlin errang am Sonntag einen bedeutenden 2:1-Erfolg gegen Eintracht Frankfurt im Kampf gegen den Abstieg. Dennoch zeigte sich Trainer Steffen Baumgart (53) nach dem Spiel sichtbar frustriert.
Angesichts der überraschenden Wendung Bochums beim FC Bayern hätte der Union-Coach eigentlich Grund zur Freude gehabt, denn vor dem Spiel lastete zusätzlicher Druck auf den Kessel. Eine Niederlage im Deutsche Bank Park hätte den Abstand zum Relegationsplatz um drei Punkte verringert.
Der Drei-Punkte-Erfolg stand buchstäblich bis zur allerletzten Sekunde auf dem Spiel. Erst in den letzten Momenten der Nachspielzeit rettete Union-Torhüter Frederik Rönnow (32) per Parade einen Strafstoß von Hugo Ekitiké (22) den Sieg.
Über den Elfmeterpfiff war Baumgart jedoch nicht entzürnt. "Was mich an der Situation vor der Mittellinie stört, ist, dass ich fest daran glaube, dass [Danilho] Doekhi kein Foul begangen hat", erläuterte der Trainer. Letztlich führte ein daraus resultierender Freistoß zu dem Elfmeter.
Im weiteren Verlauf kassierte Baumgart seine vierte Gelbe – drei davon hatte er sich bereits während seiner Zeit beim HSV zugelegt – und muss nun bei der nächsten Partie von der Ersatzbank aus zusehen. Dass ihm diese erneute Verwarnung automatisch eine Sperre bedeutet, hatte der 53-Jährige offenbar nicht bedacht.
Union-Coach Steffen Baumgart kritisiert den DFB: "Gelbe Karte ist für mich völlig bescheuert"
"Ich wusste nicht einmal, warum mir diese Gelbe Karte gegeben wurde. Es scheint wieder die Erziehungsmaßnahme des DFB zu sein", erklärte der aufgebrachte Trainer während der Pressekonferenz und legte anschließend eine harsche Kritik hin.
"Für mich ist die Gelbe Karte vollkommen bescheuert – da bleibe ich auch dabei. Ich denke, es fehlt einfach am Feingefühl, die jeweilige Spielsituation richtig einzuschätzen", monarchisierte er.
Damit kritisierte er nicht nur die prekäre Lage seines Teams, sondern übte auch seinem Kollegen den Vorwurf, in ähnlicher Weise betroffen zu sein. "Mittlerweile haben wir mehr gesperrte Trainer als Spieler", fügte Baumgart sarkastisch hinzu. Übrigens war er selbst der erste Trainer im deutschen Profifußball, der eine Gelbe Karte erhielt – damals als Trainer des SC Paderborn.
Abgesehen davon freute sich der Coach der Köpenicker über die verdienten drei Punkte, die er insbesondere wegen der starken zweiten Halbzeit als gerechtfertigt ansah. Nun gilt es, diese Leistung am kommenden Samstag (15:30 Uhr/Sky) gegen den als Meisterdesignierten aus München zu bekräftigen – allerdings dann ohne Steffen Baumgart auf der Trainerbank.