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Ungewöhnliche Momente im DFB-Verfahren gegen Manuel Neuer: "Ich denke, das Bild hat sich aufgehängt"

Zusammengefasst von Patrick Reichardt

Frankfurt am Main/München - Der Bayern-Keeper Manuel Neuer, 38 Jahre alt, bleibt nach seiner Roten Karte im Spiel gegen Bayer Leverkusen für zwei Begegnungen im DFB-Pokal gesperrt.

Stephan Oberholz (60), der Vorsitzende des DFB-Sportgerichts, teilte nach einer 45-minütigen Anhörung in Frankfurt mit, dass Neuers Einspruch zurückgewiesen wurde.

Der frühere Weltmeister hatte in der letzten Woche im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den Meister Leverkusen nach einer Notbremse gegen Jeremie Frimpong die Rote Karte gesehen.

Infolge dieser Aktion, bei der sich Neuer auch eine Rippenverletzung zuzog, wurde er für zwei Pokalspiele gesperrt und konnte nur via Mobiltelefon an einer Videoanhörung in Frankfurt teilnehmen.

Dies sorgte für einige skurrile Momente. Lange Zeit gelang es dem Sportgericht nicht, mit Neuer, der anfangs mit der Internetverbindung zu kämpfen hatte, in Kontakt zu treten. "Mir scheint, das Bild ist eingefroren - oder er bleibt einfach unbeweglich. Hallo, Herr Neuer", rief Oberholz, bis Neuer schließlich seine Kopfhörer abnahm und aktiv am Gespräch teilnahm.

"Ich wollte den Ball erreichen und merkte, dass es knapp wird und ich es vermutlich nicht schaffen würde", erläuterte Neuer den Vorfall. Da der Schiedsrichter Harm Osmers (39) sofort pfiff, "bleibt ungewiss, was sich aus der Situation noch hätte entwickeln können", ergänzte Neuer.

Neuers sportliche Zukunft ebenfalls Thema beim DFB-Sportgericht

Osmers verteidigte seine Entscheidung, den Platzverweis wegen Verhinderung einer klaren Torchance und nicht wegen groben Foulspiels erteilt zu haben. "Der VAR bestätigte ziemlich schnell, dass die Entscheidung korrekt war", erklärte Osmers, der zu diesem Zeitpunkt aus San Sebastián in Spanien zugeschaltet war.

Für Neuer war es der erste Platzverweis in 867 Profispielen. Es bleibt offen, ob die Länge der Sperre überhaupt relevant ist, da Neuer bei den aus dem Pokal ausgeschiedenen Bayern einen auslaufenden Vertrag hat. "Er könnte ja auch zu einem anderen Verein wechseln, wo er eventuell Pokal spielen möchte", sagte Bayerns Sportvorstand Max Eberl (51).

Oberholz stellte Neuer in dieser Hinsicht zur Rede. "Steht denn schon fest, wie es mit Ihnen beruflich weitergeht?", fragte der Vorsitzende den Kapitän der Bayern.

Neuer antwortete mit einem schmunzelnden Blick in den Verhandlungsraum, in dem elf Personen anwesend waren: "Meine berufliche Zukunft? Ich glaube nicht, dass das hier zur Debatte steht."

Tabelle 1. Bundesliga

Die Bedeutung der Bundesliga-Tabelle ist wie folgt: Der Erstplatzierte am Saisonende wird Deutscher Meister. Die Teams auf den Plätzen 17 und 18 steigen in die 2. Bundesliga ab. Der Sechzehnte muss in der Relegation um den Verbleib in der Liga kämpfen. Sein Gegner ist der Drittplatzierte der 2. Bundesliga.