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Seitenwechsel: Unerwarteter Konkurrent für Zeefuik bei Hertha

Berlin – Eigentlich wird Deyovaisio Zeefuik (27) bei Hertha BSC nur als Notlösung betrachtet, da er ursprünglich als Rechtsverteidiger ausgebildet wurde, aber meistens auf der linken Seite eingesetzt wird.

Genau auf dieser Position könnte dem 27-Jährigen nun überraschenderweise neue Konkurrenz erwachsen – und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Sein neuer Rivale misst beeindruckende 1,96 Meter und heißt Niklas Kolbe (28). Obwohl Kolbe eigentlich Innenverteidiger ist, kam er zuletzt sowohl im DFB-Pokal beim 3:0-Erfolg gegen die SV Elversberg als auch in der 2. Bundesliga beim 2:0-Sieg gegen Dynamo Dresden auf der linken Außenverteidigerposition zum Einsatz.

Diese Umstellung entstand, nachdem Zeefuik sich Anfang Oktober im Heimspiel gegen Preußen Münster eine Sprunggelenksverletzung zugezogen hatte und dadurch eine Lücke auf der linken Abwehrseite entstand. Diese wurde zunächst von Michal Karbownik (24) geschlossen, der sich den Platz nun jedoch mit Kolbe teilen muss.

Dass Innenverteidiger auch auf den Flügeln spielen, ist keine Neuheit. Ein Beispiel hierfür ist Joachim Löw (65), der mit dieser Taktik maßgeblich zum WM-Titel 2014 beitrug. Damals setzte der Bundestrainer in der Defensive teilweise sogar vier Innenverteidiger ein.

Auch Hertha-Coach Stefan Leitl (48) sieht in Kolbes neuer Rolle kein Problem. „Für ihn ist die Position nicht neu, denn wenn man mit einer Dreierkette verteidigt, verschieben sich die Halbverteidiger oft Richtung Außenlinie“, erklärte Leitl bei der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Dynamo Dresden.

Genau diese Rolle habe Kolbe häufig bei seinem früheren Verein Ulm eingenommen und von dort aus das Spiel weitergeleitet. „Linker Fuß, Tempo, gute vertikale Ausrichtung und Offensivdrang“, fasste der Trainer die Stärken des Abwehrspielers zusammen.

Hinzu komme seine körperliche Präsenz, die auch taktische Wechsel auf gegnerischer Seite berücksichtigen lässt. „Er hat seine Aufgaben in beiden Partien sehr gut erledigt“, lobte Leitl seinen Schützling.

Zeefuik ist mittlerweile wieder ins Training zurückgekehrt, absolviert jedoch zunächst individuelle Einheiten. Der 27-Jährige braucht noch Zeit, bis er komplett ins Mannschaftstraining einsteigen und voll wettkampftauglich sein wird.

Bis dahin werden sich Karbownik und Kolbe weiterhin die linke Verteidigerposition teilen, so kündigte Stefan Leitl an.

Tabelle der 2. Bundesliga

Die Tabelle der 2. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Der Tabellenführer am Ende der Saison wird Zweitliga-Meister und steigt direkt in die 1. Bundesliga auf. Gleiches gilt für den Zweitplatzierten. Der Drittplatzierte hingegen spielt in einer Relegation gegen den Drittletzten der Bundesliga um den Aufstieg bzw. den Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse.