Genialer Schachzug des neuen BTSV-Trainers: Überraschung in der Startelf sorgt plötzlich für Glanzleistung in der Relegation

Saarbrücken – Ein echter Glücksgriff für den Trainer in der Relegation! Vor nur vier Tagen übernahm Marc Pfitzner die Leitung bei Eintracht Braunschweig mit dem einzigen Ziel, den Klassenerhalt gegen den 1. FC Saarbrücken in der Relegation zu sichern. Beim 2:0 (0:0)-Erfolg im Hinspiel zeigte der Interimscoach ein außergewöhnliches Gespür.

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Beim Blick auf die Startelf dürften viele Anhänger des BTSV überrascht gewesen sein. Der 40-jährige ehemalige Profi setzte nämlich völlig unerwartet auf Christian Conteh.

Der flinke Außenbahnspieler war in der 2. Bundesliga seit Anfang Februar lediglich neun Minuten im Spiel gegen den HSV aktiv gewesen und stand in zwölf der letzten 14 Begegnungen nicht einmal im Kader. Doch dieser überraschende Schachzug zahlte sich komplett aus, denn Conteh war an beiden Treffern von Braunschweig maßgeblich beteiligt und avancierte mit zwei brillanten Aktionen zum Helden des Hinspiels.

Die ersten rund 30 Minuten im Ludwigsparkstadion zeigten zunächst den erwarteten zähen Kampf: viel Einsatz, aber wenige Chancen vor dem Tor.

Erst kurz vor der Pause wurde der BTSV etwas mutiger, doch Sebastian Polter und Ermin Bicakcic verpassten nach einer gefährlichen Flanke von Robin Krauße knapp (42.). Direkt nach Wiederanpfiff hatten die Löwen dann jedoch mehr Fortune.

Nach einem Vorstoß der Gastgeber startete die Pfitzner-Elf im Gegenangriff durch. Überraschungsspieler Conteh bereitete mit einem hervorragenden Außenrist-Pass von links Rayan Philippe vor, doch dieser scheiterte zunächst am Torwart Philipp Menzel. Im Nachsetzen kam Tempelmann angerauscht und schob das Leder sehenswert ins leere Tor zur Braunschweiger Führung (49.).

Dieser Treffer brachte frischen Schwung ins Spiel, plötzlich brodelte es nicht nur auf den Rängen, sondern auch auf dem Feld. Kasim Rabihic vergab jedoch die schnelle Antwort für Saarbrücken (57.).

Stattdessen meldete sich erneut Christian Conteh zu Wort: Krauße spielte den gebürtigen Hamburger auf der linken Seite an, wo der 25-Jährige mit einem unwiderstehlichen Dribbling an Joel Bichsel vorbeizog und den Ball flach in den Strafraum brachte. Dort verpassten zunächst alle, doch am langen Pfosten vollendete Marvin Rittmüller zum 2:0 für Braunschweig (61.)!

Kurze Zeit später wurde der unerwartete Matchwinner ausgewechselt, für Conteh kam Fabio Di Michele Sanchez, der eigentlich als Startspieler gesetzt war.

Auch ohne den schnellen Offensivspieler behielt Braunschweig die Kontrolle, brachte den Vorsprung ins Ziel und verschaffte sich so eine hervorragende Ausgangslage für das Rückspiel am kommenden Dienstag. Die Gastgeber wirkten in der Schlussphase wie gelähmt.

Relegation, Hinspiel

1. FC Saarbrücken – Eintracht Braunschweig 0:2 (0:0)

1. FC Saarbrücken: Menzel – D. Becker, Sonnenberg, Bichsel – Fahrner, Zeitz (66. Vasiliadis), Sontheimer, Rizzuto – Rabihic (65. Civeja) – F. Krüger, Brünker (82. P. Schmidt)

Eintracht Braunschweig: R.-T. Hoffmann – Jaeckel, Bicakcic, Köhler – Rittmüller (67. F. Kaufmann), Krauße, C. Conteh (63. Di Michele Sanchez) – Gómez (85. Ould-Chikh), Tempelmann – Philippe (85. Tachie), Polter (67. Szabó)

Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)

Zuschauer: 15.000 (ausverkauft)

Tore: 0:1 Tempelmann (49.), 0:2 Rittmüller (61.)