Spannung pur beim deutschen Halbfinaleinzug – doch eine Szene sorgt für Unmut
Dunajská Streda (Slowakei) – Eigentlich sollte nach dem knappen 3:2-Erfolg der deutschen U21-Auswahl gegen Italien und dem damit verbundenen Einzug ins EM-Halbfinale die Freude im Vordergrund stehen. Doch unmittelbar nach dem Spiel drehten sich die Diskussionen der deutschen Anhänger vor allem um die unsportliche Aktion von Bayern-Profi Paul Wanner (19).
In der 117. Minute des hochspannenden Viertelfinalduells, in dem Italien in der sechsten Minute der Nachspielzeit noch für die Verlängerung gesorgt hatte, fiel die Entscheidung.
Merlin Röhl (22) durchbrach schließlich den Gleichstand und versenkte den Ball zum 3:2 im gegnerischen Tor. Die DFB-Spieler stürmten jubelnd in Richtung Eckfahne – darunter auch Paul Wanner.
Wanner, der den Treffer maßgeblich durch einen Doppelpass mit Nelson Weiper (20) vorbereitet hatte, lag wenige Sekunden zuvor noch am Boden und zeigte offenbar Schmerzen, nachdem Italiens Daniele Ghilardi (22) ihn im Strafraum vom Ball getrennt hatte.
Am Fünfmeterraum rollte sich der deutsche Spieler auf dem Rasen, hielt sich den Knöchel – sprang jedoch plötzlich wieder auf, als Röhls Schuss knapp über ihm hinweg ins Tor ging, und feierte nach dem Treffer sogar ausgelassen, indem er dem Torschützen jubelnd auf den Rücken sprang.
Für dieses Verhalten erntete Wanner bei den deutschen Fans heftige Kritik. Sowohl unter der DFB-Highlightzusammenfassung auf YouTube als auch unter zahlreichen Clips des Siegtors dominierten Kommentare, die sich nicht auf Röhls Schuss, sondern auf Wanners Schauspieleinlage fokussierten.
Bezeichnungen wie "unsportlich", "Theaterspieler" oder "peinlich" gehörten noch zu den milden Urteilen, die Wanner nach seiner schnellen „Genesung“ angedichtet wurden. Viele Nutzer forderten sogar eine nachträgliche Sanktion wegen der vorgetäuschten Verletzung.
Selbst von seinem ehemaligen Teamkollegen Niklas Dorsch (27), mit dem Wanner in der letzten Saison in Heidenheim zusammengespielt hatte, erhielt der 19-Jährige lediglich zwei entsetzte Emojis als Reaktion.
Immerhin bietet der Einzug ins Halbfinale dem deutschen Youngster die Möglichkeit, sich im kommenden Spiel gegen Frankreich durch seine fußballerischen Leistungen zu rehabilitieren.