Chemie Leipzig verliert trotz Überzahl fast eine Halbzeit lang
Berlin - Viktoria Berlin erweist sich erneut als schwieriges Terrain für Chemie Leipzig. Trotz einer Überzahl von nahezu 40 Minuten musste sich Grün-Weiß beim Regionalliga-Match am Samstagnachmittag in Berlin mit einer 0:2 (0:1) Niederlage geschlagen geben. Ein hoher Ballbesitzanteil war nicht ausreichend, um den Gleichstand zu erzwingen. Mit dem letzten Spielzug fiel die endgültige Entscheidung zugunsten der Gastgeber.
Vergangene Woche konnten die Chemiker gegen Eilenburg einen kleinen Erfolg verbuchen und wollten nun gegen Viktoria die nächsten drei Punkte sichern.
Beide Mannschaften begannen zunächst zurückhaltend, Risiken wurden vermieden, und das Spielgeschehen fand hauptsächlich in den Strafräumen statt.
Die Gäste steigerten sich jedoch. Janik Mäder versuchte sein Glück aus über 30 Metern mit einem hohen Schuss, der allerdings nur den Querbalken traf (20. Minute).
Zu Beginn hatte Grün-Weiß das Sagen, doch nach einer halben Stunde legte sich das Spielgeschehen wieder.
Dann kassierten die Gäste ein völlig unnötiges Tor. Eine harmlose Flanke in den Sechzehner wurde von der Verteidigung nicht geklärt, und Aidan Liu konnte daraus Kapital schlagen, indem er Keeper Benjamin Bellot überwand und zum 1:0 traf (31. Minute).
Bis zur Halbzeit änderte sich dann kaum noch etwas am Geschehen.
Kein Ausgleich für BSG Chemie Leipzig trotz Überzahl
Im weiteren Spielverlauf musste von Seiten Leipzigs eine Reaktion kommen, und es kam zu einer solchen.
Nach einem zu harten Einsteigen im Mittelfeld sah Viktorias Moritz Berg die gelb-rote Karte, wodurch Chemie ab der 51. Minute in Überzahl spielte.
Grün-Weiß erhöhte den Druck in der Hoffnung auf den Ausgleich. Allerdings unterbrach Schiedsrichter Florian Markhoff das Spiel häufig mit Gelben Karten, was den Spielfluss störte.
Trotz viel Ballbesitz gelang es der Mannschaft von Trainer Miroslav Jagatic jedoch nicht, zwingende Chancen zu kreieren.
Einige Wechsel in den letzten 15 Minuten brachten nochmals Schwung ins Spiel. Maximilian Jagatic verfehlte kurz vor Schluss mit einem Kopfball das Tor (84. Minute).
In der Nachspielzeit gab es noch eine brenzlige Situation im Strafraum von Viktoria, doch insgesamt war der Offensivversuch Leipzigs zu schwach, um noch einen Punkt mitzunehmen. Mit der letzten Aktion des Spiels erzielte Berlins Emmanuel Elekwa den Treffer zum 2:0-Endstand.
Trainer Jagatic äußerte sich nach dem Spiel enttäuscht: "Diese Niederlage ist sehr bitter für uns, denn es war ein Spiel auf Augenhöhe. Unsere Fehler werden in dieser Saison gnadenlos bestraft. Nach der Halbzeit haben wir den Ball schneller laufen lassen, waren zielstrebiger und dynamischer im Vorwärtsspiel. Nach der Gelb-Roten Karte spielten wir praktisch nur noch auf ein Tor, und die Chancen waren vorhanden. Ich habe viele positive Ansätze in meinem Team gesehen, auf die wir aufbauen können. Wir wollten diesen Sieg sehr für Dr. Bernd Bauchspieß und seine Familie erringen. Ich bin sicher, er schaut nun von oben zu und wird uns im nächsten Spiel gegen Halle den richtigen Weg zum Torerfolg weisen."
Tabelle der Regionalliga Nordost
Der Meister der Saison 2025 wird in zwei Aufstiegsspielen gegen den Meister der Regionalliga Nord antreten. Der Gewinner steigt in die 3. Liga auf. Abhängig von den Absteigern aus der 3. Liga können maximal vier Teams absteigen.