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"Grundlage entzogen": Gefühlsstarke Momente nach Verlust des Sohnes eines Fußballspielers (†4)

Beim Match der Champions League zwischen Stuttgart und den Young Boys Bern, das gestern stattfand, stand der Fußball nicht im Mittelpunkt. Die frühe Führung der Gäste löste intensive Emotionen aus. Sofort nach Lukasz Lakomys (23) Tor eilten die Spieler der Schweizer Mannschaft zur Bank, um ein Trikot von Meschack Elia (27) zu holen, der kurz vor dem Spiel die Nachricht vom Tod seines vierjährigen Sohnes erhalten hatte.

Das Spiel war folglich vom Gedenken an Elias verstorbenes Kind geprägt: Es gab eine Schweigeminute vor dem Anpfiff, und beide Teams trugen Trauerflor.

"Die Spieler wurden von uns befragt", teilte Medienchef Albert Staudenmann dem Schweizer Blick mit: "Niemand wollte das Spiel absagen. Alle waren entschlossen, diese Herausforderung gemeinsam zu meistern und alles zu geben."

Lakomy gelang dann in der sechsten Minute der Führungstreffer, und Kapitän Loris Benito (32) sandte Himmelsküsse während des Torjubels.

"Es ist wahrlich eine Situation, die sich kaum in Worte fassen lässt", sagte der 13-fache Schweizer Nationalspieler nach dem Spiel. "Dass er das erleben musste, ist unglaublich erschütternd. Es hat uns im Hotel für einen Moment die Fassung verloren lassen."

Torwart David von Ballmoos (29) fügte hinzu: "Es war gut, dass wir in diesem Augenblick etwas zurückgeben konnten, auch wenn es nie ausreichen wird, um Trost zu spenden. Vielleicht konnten wir Elia und seiner Familie einen kleinen Moment des Trostes bieten."

Wie Meschack Elia vom Tod seines Sohnes erfuhr

Staudenmann beschrieb dem Blick die tragischen Momente, als Elia vom Tod seines Kindes erfuhr. Ein Anruf aus dem Kongo von Elias Lebensgefährtin, die sich dort mit den gemeinsamen Kindern aufhielt, brachte die tragische Nachricht ins Hotel nach dem letzten Training. Der 27-Jährige brach zusammen.

"Er war völlig am Ende", sagte Staudenmann. "Zuerst war Meschack in seinem Zimmer mit seinem Zimmergenossen Ali Camara. Dann suchte er das Team auf, das ihn zu stützen versuchte. Und wenn Worte nicht mehr ausreichen, sind es Gesten und Umarmungen, die einem Mannschaftskameraden Kraft geben sollen."

Am nächsten Tag wurde Elia nach Bern gebracht, um von dort in den Kongo zu seiner Familie zu reisen, während sich sein Team auf das bevorstehende schwere Spiel vorbereitete.

"Wir wussten, dass wir für dieses Spiel hierher kommen mussten, wir mussten es durchstehen. Wir haben es so gut wie möglich aufgenommen", erläuterte Benito.

Letztlich gab Bern nach und verlor mit 1:5 gegen Stuttgart, was das vorzeitige Ausscheiden aus der Champions League bedeutete. Doch das spielte an diesem Abend für niemanden eine Rolle.