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VfB Stuttgart und die Woltemade-Millionen: Wie geht es mit dem Transfergeld weiter?

Von Maximilian Wendl

Stuttgart – Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit dem Wechsel zu Newcastle United präsentierte sich Nick Woltemade gut gekleidet und mit einem Lächeln. Der Fußball-Nationalstürmer verfolgte die torlose Partie der „Magpies“ gegen Leeds United gut gelaunt im Klubanzug von der Tribüne aus.

Kurz zusammengefasst

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Während der 23-Jährige in England unter großer Aufmerksamkeit sein neues Kapitel beginnt, beschäftigt sich sein ehemaliger Verein VfB Stuttgart mit der Besetzung seiner Nachfolge. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage: Wie sollen die Verantwortlichen des VfB die bis zu 90 Millionen Euro aus dem Woltemade-Transfer am besten verwenden? Trotz des knappen 1:0-Erfolgs über Borussia Mönchengladbach sind weitere Verstärkungen geplant.

„Die Suche läuft“, antwortete Sportvorstand Fabian Wohlgemuth auf die Frage nach neuen Spielern. Gerüchten zufolge steht der algerische Nationalspieler Badredine Bouanani kurz vor einem Wechsel von OGC Nizza zum VfB, was der Funktionär jedoch herunterspielte: „Ein vielversprechender Name – zunächst einmal“, so Wohlgemuth. „Wir kennen viele Akteure, können aber dazu nichts Konkretes sagen, da wir in zahlreichen Prozessen gleichzeitig stecken.“

Außerdem werden Brajan Gruda (Brighton & Hove Albion), Bilal El Khannouss (Leicester City) sowie Alexis Claude-Maurice (FC Augsburg) als mögliche Neuzugänge gehandelt.

Die Verletzung von Deniz Undav dürfte den Druck auf die Verantwortlichen zusätzlich erhöhen. Der 29-jährige Stürmer musste gegen Gladbach früh vom Platz, nachdem Borussias Shuto Machino unglücklich mit ihm zusammenstieß. Eine genaue Diagnose steht noch aus, doch ein längerer Ausfall scheint wahrscheinlich.

Finanziell steht dem VfB nach den Abgängen von Enzo Millot, der zu Al-Ahli in Saudi-Arabien wechselte, sowie dem Rekordtransfer Woltemade offenbar genügend Kapital zur Verfügung. Gleichzeitig kann dies aber auch ein Nachteil sein, weil auch die Konkurrenz über die hohen Einnahmen des Pokalsiegers informiert ist.

„Wir bemühen uns, marktgerecht einzukaufen und nicht überhöhte Preise zu zahlen, nur weil die abgebenden Vereine wissen, dass wir momentan vielleicht mehr Geld haben als andere“, erklärte Wohlgemuth.

Was die Partie gegen Gladbach gezeigt hat: Ohne die beiden Schlüsselspieler der letzten Saison fehlte dem VfB phasenweise die Kreativität im Offensivspiel. So war es schließlich ein Kopfball von Neuzugang Chema Andrés nach einem Standard (79. Minute), der den ersten Saisonsieg sicherte.

Sebastian Hoeneß äußerte sich vor dem ersten Heimspiel ungewohnt deutlich und kritisch zum Verlust Woltemades – trotz der vereinsinternen Rekordablösesumme. Die Verantwortlichen zeigten zwar Verständnis für die offenen Worte des Trainers, sehen aber keine Gefahr für den Zusammenhalt im Team. „Einen Brand löschen? Daran denkt niemand“, betonte Wohlgemuth.

Fest steht jedoch auch: Hoeneß wünscht sich weitere Verstärkungen, daran ändert auch der erste Erfolg in der Liga nichts. „Wir haben alle die gleiche Erwartung: Wir wollen eine konkurrenzfähige Mannschaft“, so der Trainer. „Jetzt gilt es, intensiv daran zu arbeiten. Es werden sicher anstrengende Tage.“