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Tränenreicher Auftakt bei der Frauen-EM 2025: Deutschland sorgt sich um Giulia Gwinn

St. Gallen (Schweiz) – Schon wieder Giulia Gwinn (26)! Ausgerechnet die erfahrene Kapitänin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft musste beim 2:0-Erfolg im Eröffnungsspiel der EM 2025 gegen Polen früh verletzt und unter Tränen vom Platz genommen werden. Seitdem drücken alle Fans in Schwarz-Rot-Gold fest die Daumen.

Kurzzusammenfassung

KI-basierte Zusammenfassung des Berichts

„Das ist ein harter Schlag! Wir alle kennen Giulis Vorgeschichte. Wir halten fest die Daumen für sie. Trotzdem trifft uns das sehr“, erklärte Janina Minge (26), die nach dem Spiel das Kapitänsamt von Gwinn übernahm, im Interview.

Die Rechtsverteidigerin knickte in der 36. Minute bei einer letzten Rettungsaktion gegen Polens Topspielerin Ewa Pajor (28) unglücklich um und blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden liegen. Zwar versuchte sie kurz darauf nochmal weiterzuspielen, doch das war vergeblich. Vier Minuten später verließ sie sichtlich bewegt den Rasen.

Die 26-Jährige hat bereits zwei Kreuzbandverletzungen hinter sich. Nach den schweren Diagnosen in 2020 und 2022 kämpfte sie sich zurück, doch ein dritter dieser Rückschläge wäre das Worst-Case-Szenario.

Nach dem Spiel im Kybunpark von St. Gallen blieb Gwinn zunächst in der Kabine, um ihre Teamkolleginnen zu beglückwünschen. Anschließend wurde sie auf Krücken, begleitet von ihren Eltern und DFB-Co-Trainerin Saskia Bartusiak (42), zum Mannschaftsbus gebracht.

Von dort aus ging es für die Bayern-Spielerin und ihr Team ins Hotel in Zürich, wo sie die Nacht verbrachte. Am Samstagvormittag steht für sie eine MRT-Untersuchung im Krankenhaus an.

„Das ist extrem bitter. Unsere Gedanken sind bei ihr, und wir hoffen, dass die Verletzung nicht so schlimm ist, wie es zunächst aussah. Giuli ist eine so wichtige Persönlichkeit und Spielerin“, zeigte die Frankfurterin Laura Freigang (27) Mitgefühl für ihre Kapitänin.

„Wir stehen ihr bei, weil sie als Kapitänin immer für uns da ist“, ergänzte Vereinskollegin Linda Dallmann (30).

Das Team zeigte sich unmittelbar nach dem Vorfall geschlossen. Freigang berichtete, dass Gwinn in der Kabine von allen Mitspielerinnen umarmt wurde. Zudem drehte Angreiferin Selina Cerci (25) nach Spielende eine Ehrenrunde im Trikot von Gwinn, was von den rund 4000 mitgereisten deutschen Fans begeistert gefeiert wurde. Trotz des Schocks feierten die DFB-Damen einen insgesamt überzeugenden 2:0-Auftaktsieg.

Dennoch wächst die Sorge, dass nicht nur das gerade begonnene Turnier, sondern womöglich auch ein großer Teil der kommenden Saison für die gebürtige Oberschwäbin vorzeitig beendet sein könnte.