Warum nach Ansicht von Dynamo-Trainer Stamm kein Treuegelöbnis notwendig war
Dresden – Thomas Stamm (42) hält ein öffentliches Bekenntnis für überflüssig. Der Coach von Dynamo Dresden legt auch in der aktuellen Situation, in der der Vorletzte der 2. Bundesliga verstärkt unter Druck steht, den Fokus lieber auf andere Aspekte.
„Wichtig ist vor allem, was intern vermittelt wird. Selbst wenn es nach außen nicht kommuniziert wird, könnte intern genau das besprochen werden. Das ist viel bedeutender. Am Ende zählt, dass wir alle am gleichen Strang ziehen“, erklärt der Schweizer.
„Sollte eine Seite – auch ich selbst könnte gemeint sein – nicht mehr überzeugt sein, ist Erfolg kaum möglich. Entscheidend ist der stetige Austausch, um gemeinsam zu analysieren, in welcher Lage wir uns befinden.“
Nach acht sieglosen Begegnungen in Folge, darunter vier Niederlagen, ist die aktuelle Situation keineswegs erfreulich. Die drei Punkte am Freitag (18.30 Uhr) gegen den 1. FC Nürnberg sind quasi Pflicht, sonst droht dem Aufsteiger, den Anschluss zu verlieren. Im schlimmsten Fall könnte sogar der letzte Tabellenplatz winken.
Diesen hielt bis zum 5. Spieltag ebenfalls der „Club“ aus Franken. Erst drei Spieltage später gelang der Befreiungsschlag – das Vertrauen in Trainer Miroslav Klose (47) scheint sich auszuzahlen.
„Es geht letztlich um das große Ganze. Wenn man überzeugt ist, sollte man unbedingt weitermachen. Fehlt diese Überzeugung, sollte man so schnell wie möglich eine Änderung anstreben“, so Stamm.
„Man kann die Überzeugung auch verlieren, selbst wenn man auf Rang 6 steht. Ist das der Fall, sollte man nicht am Trainer festhalten!“
In Dresden wird man an dem 42-Jährigen festhalten, unabhängig vom Ausgang am Freitagabend. Doch was gibt Hoffnung auf den zweiten Saisonsieg?
„Viele Phasen in den bisherigen Spielen stimmen mich optimistisch. Mut macht mir auch, wie die Spieler in dieser Woche durch Gespräche manches schneller verarbeitet haben“, erläutert Stamm.
„Es ist ein gutes Gefühl, wie ich die Mannschaft wahrnehme: Sie arbeitet Woche für Woche sehr selbstkritisch, versucht Neues umzusetzen und wir sind bestens vorbereitet. Bislang habe ich kein Spiel erlebt, in dem wir klar unterlegen waren.“
2. Bundesliga Tabelle
Die Tabelle der 2. Bundesliga bedeutet Folgendes: Wer am Saisonende Platz 1 belegt, wird Meister der zweiten Liga und steigt in die Bundesliga auf. Gleiches gilt für den zweiten Rang. Der Drittplatzierte kämpft in der Relegation gegen den Drittletzten der Bundesliga um den Aufstieg beziehungsweise den Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse.