zurück

30 Jahre danach enthüllt: Warum Trainer-Ikone Ottmar Hitzfeld nur knapp dem Tod entkam

Schweiz – Offene und ehrliche Worte, die zugleich Erschreckendes ans Licht bringen: Fußballtrainer-Legende Ottmar Hitzfeld (76), der mit Borussia Dortmund und dem FC Bayern München die Champions League triumphal gewann, entging vor mehr als drei Jahrzehnten nur knapp dem Tod.

Kurz zusammengefasst

KI-basierte Zusammenfassung des Berichts

Diese Erkenntnisse stammen aus dem Buch „Mensch Fußballstar“ des ehemaligen Sport-Bild-Journalisten Andreas Böni (43). Die Bild-Zeitung veröffentlichte nun exklusive Ausschnitte, die eindrücklich schildern, wie ernst die Lage bei Hitzfeld damals war.

Im Jahr 1994 war geplant, mit dem BVB ins Trainingslager zu reisen, doch ein starker Hexenschuss verhinderte dies. Nach der Behandlung mit Kortison kam es zu einer Entzündung im Darm. Als schließlich eine Darmdivertikel platzte, kämpfte Hitzfeld um sein Leben.

„Ich schwebte in Lebensgefahr und musste operiert werden. Über längere Zeit lag ich auf der Intensivstation in einem kritischen Zustand. Es fehlte nur wenig, und ich wäre gestorben“, erinnert sich der ehemalige Trainer von Borussia Dortmund und FC Bayern München.

Im Rückblick sieht Hitzfeld diese Episode als erstes Warnsignal für das, was ihn zehn Jahre später ereilen sollte: einen Burn-out. „Vor 2004 schwand meine Kraft langsam und stetig. Ich konnte nicht mehr richtig abschalten“, gibt Hitzfeld offen zu.

Zeitgleich bemühte sich der DFB, ihn als Nationaltrainer zu gewinnen und somit als Nachfolger von Rudi Völler (65) zu verpflichten.

Doch am Ende lehnte Hitzfeld ab und erläutert erstmals seine Gründe: „Drei Tage lang lag ich fast ausschließlich im Bett und grübelte intensiv. Das war brutal. Das Angebot als Bundestrainer war verlockend, doch ich wusste, dass ich nicht die nötige Energie hatte. Am liebsten hätte ich mich nur unter die Decke gekuschelt und weitergeschlafen. Rückenschmerzen und Schlafstörungen plagten mich. Es ist schrecklich, wenn man plötzlich keine Kraft mehr hat“, schildert der Coach im Buch.

Der entscheidende Wendepunkt war für ihn eine Panikattacke während der Autofahrt. In diesem Moment wurde ihm klar, dass er professionelle Unterstützung brauchte. Er suchte einen Psychotherapeuten auf, der ihm Antidepressiva verschrieb. „Sie helfen mir, zur Ruhe zu kommen“, erklärt Hitzfeld.

Nach seiner Absage an den DFB zog sich der heute 76-Jährige vorerst aus dem Fußballgeschäft zurück und genoss die Stille in den Schweizer Alpen, bevor Uli Hoeneß (73) ihn im Februar 2007 dazu überredete, erneut das Training des FC Bayern zu übernehmen.

Nach dem Sommer 2008 beendete er seine Tätigkeit beim FC Bayern erneut. Im selben Jahr wurde Hitzfeld Trainer der Schweizer Nationalmannschaft, die er bis 2014 betreute. Seitdem gönnt er sich eine wohlverdiente Auszeit nach Jahrzehnten voller Druck, der ihn letztlich krank machte.